Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan
abgeschwächter zweiter und ein noch schwächerer
dritter.
Macabros löste sich auf!
Er verwehte wie ein Nebelstreif.
Das plumpe Monster sank weiter in die Tiefe.
Von all dem merkte Hellmark nichts mehr.
Als er die Augen aufschlug, wußte er nicht, ob Minuten,
Stunden oder Tage vergangen waren…
Lebte er überhaupt noch?
Er konnte nicht ahnen, daß er sich in diesen Sekunden
praktisch die gleiche Frage stellte, wie im fernen
Jack-Halton-Hospital der Reporter Ted Morton, als der wieder zu sich
kam.
In der Umgebung des wiedererwachenden Deutschen herrschte ein
schummriges Licht.
Irritiert blickte Björn sich in der Runde um.
Kahle, metallisch schimmernde Wände waren der erste Eindruck,
den er aufnahm.
Er konnte atmen. Sein Herz schlug. Er lebte. Dies alles glaubte er
klar und entschieden für sich in Anspruch nehmen zu
können.
Klar und eindeutig waren auch seine Gedanken, was den
Zusammenstoß mit dem geheimnisvollen Monsterwesen betraf.
Hellmark richtete sich auf.
Der Boden unter ihm war glatt, die Decke über ihm
gewölbt, sie bestand ebenfalls aus Metall.
Björns Augen wurden schmal.
Er kam sich vor wie im Innern einer riesigen Kugel oder eines
Diskus gefangen. Die Durchlässe und Korridore waren oval und
rund, ebenso der Raum, in dem er sich aufhielt.
Befand er sich im Innern eines – Ufos?
Unwillkürlich begann ihn dieser Gedanke zu beherrschen.
Die Metallwände, der Metallboden und die Decke ließen
einen solchen Schluß ohne weiteres zu.
Hellmark kam auf die Beine. Er fühlte sich schwach und
ausgelaugt, seine Kräfte kehrten nur langsam wieder
zurück.
Wo war Rani?
Er rief den Namen des Freundes mehrere Male. Seine Stimme
verhallte, und dann lauschte er. Es erfolgte auf seinen Ruf keine
Antwort…
Die vollkommene Stille ließ darauf schließen,
daß es nirgendwo eine Maschine gab, die eine Assoziation mit
einem Ufo hätte bekräftigen können. Er registrierte
nicht die geringste Bewegung.
Dies war das Innere einer kahlen Station. Lag sie auf dem Grund
des Meeres?
Der Gedanke lag nahe.
Das gallertartige Geschöpf hatte offensichtlich kein
Interesse daran gehabt, ihn zu töten – sondern ihn nur zu
entführen.
Schritt für Schritt durchwanderte Hellmark die kahlen
Räume und Korridore. Er suchte vergebens nach Fenstern oder
Luken, durch die er einen Blick nach draußen werfen konnte.
Es gab keine…
Er passierte einen Durchlaß und er prallte wie vor einer
unsichtbaren Mauer zurück.
Der Raum, den er betreten wollte, war nicht mehr leer. Darin
standen sie.
In Reih und Glied, wie Soldaten.
Die Monstertürme von Kh’or Shan…
*
Er stand da wie zur Salzsäule erstarrt.
Wenn sie ihn jetzt entdeckten, fing es wieder von vorn an.
Aber nichts geschah. Die Tentakel klebten so dicht an dem plumpen,
mit stumpfen Auswüchsen versehenen Körper, daß sie
kaum auszumachen waren.
Das Teleskopauge war nach innen gestülpt und ein breiter,
faltiger Hautsack verschloß es vollkommen.
Die Monstertürme schienen zu schlafen…
Unwillkürlich ging Hellmark auf Zehenspitzen weiter.
Er hatte Gelegenheit, die seltsamen Geschöpfe aus
allernächster Nähe und im Moment für ihn ohne Gefahr
zu betrachten.
Sie waren fast doppelt so groß wie er und mehr als dreimal
so breit. Die schwarzgrüne, faltige Haut schimmerte feucht, als
ob die Wesen erst eben aus dem Wasser gestiegen wären.
Irgendwo in dieser Station mußte es eine oder mehrere
Schleusen geben, von wo aus es möglich war, nach außen und
nach innen zu gelangen. Er mußte versuchen, die Schleusen zu
finden. Vielleicht ergab sich ihm dadurch die Möglichkeit, in
die Freiheit zurückzukehren, solange diese unfaßbaren
Geschöpfe noch schliefen.
Das Ganze kam ihm äußerst seltsam vor. Er begriff den
Grund seines Hierseins nicht. Sie hatten ihn geholt – und dann
ließen sie ihn vollkommen unbeachtet, als wäre er
überhaupt nicht vorhanden…
Das hatte andererseits auch sein Gutes. Auf diese Weise war er
nochmals mit dem Leben davongekommen. Sicher war es Rani ebenso
ergangen. Doch der Freund mußte an einer anderen Stelle in
dieser Station angekommen sein.
Die Monster verhielten sich völlig still und reglos.
Da entdeckte er etwas Ungeheuerliches. Keines von ihnen atmete!
Sie standen da wie tot.
Aber das konnte doch nicht sein.
Mit aufmerksamer Konzentration ging er auf eines der
Geschöpfe zu. Er stand so nahe davor, daß er nur noch die
Hand auszustrecken brauchte, um es zu berühren.
Vorsichtig tat er es.
Seine
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