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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
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mit
schmerzverzerrtem Gesicht noch weiter in die Höhe.
    Der Lärm war nahezu unerträglich.
    Polternd stürzten Bäume und Riesenpflanzen, rissen
Hunderte andere Gewächse mit sich und wurden von den
Polypenarmen zerschmettert.
    In kürzester Zeit entstand eine quadratkilometergroße
verwüstete Fläche.
    Und in der Mitte des Chaos hockte das Monstrum.
    Mirakel wurde bleich.
    Mit geweiteten Augen stierte er nach unten.
    Dies durfte nicht Wirklichkeit sein!
    Der Körper der Kreatur war größer als alles
andere, was der Dyktenmann jemals in seinem Leben gesehen hatte.
    Halb steckte der prustend sich blähende Rumpf in einer
gigantischen Grube, halb wölbte er sich über dem
Erdboden.
    Und nur der sichtbare Teil maß mindestens zweihundert Meter
im Durchmesser.
    Die Augen, von denen Dutzende scheinbar sinnlos über die
gesamte Körperoberfläche verteilt waren, erinnerten an
Lavaklumpen von Elefantengröße.
    Tückisch blinzelten die metallen wirkenden Pupillen nach
oben.
    Das Maul besaß Schnabelform und war breit genug, einen
mittleren Flußdampfer zu verschlingen. Ein Wasserfall aus
Speichel floß von den hornigen Lippen und brachte
augenblicklich den Boden zum Dampfen, wenn er ihn berührte.
    Und überall Tentakel. Manche sehr lang, manche kurz wie ein
Arm, einige dick und aufgedunsen, andere dünn und zierlich.
    Mensch und Monstrum starrten sich an.
    Für eine endlose Sekunde verstummte das Gebrüll des
Alptraumwesens. Nur noch das Knacken des berstenden Unterholzes und
das Rauschen des Speichelbaches waren zu vernehmen.
    Im nächsten Augenblick schnellten die längsten der
Polypenarme in die Höhe, durchschnitten fauchend die Luft und
tasteten nach Mirakel.
    Nur mit knapper Not entging der Dykte dem Angriff.
    Die Tentakel fielen klatschend zurück.
    Wutentbrannt begann die Bestie zu kreischen.
    Konzentriert verfolgte Mirakel die Bewegungen seines
gefährlichen Feindes. Die Riesenkrake mußte durch
irgendeinen Umstand auf ihn aufmerksam geworden sein.
    Er war im Verhältnis zu dem Ungeheuer viel zu winzig, um
dessen Interesse zu wecken.
    Saurierähnliche Skelette und Knochen von der Größe
ausgewachsener Wale deuteten darauf hin, daß die Krake ihren
Hunger gewöhnlich mit ganz anderer Beute stillte.
    Aber warum griff sie ihn mit einer derartigen Wut an?
    Da fiel Mirakels Blick auf seine Brust. Er fuhr zusammen.
    Der Kristall!
    Wie vor kurzer Zeit in der Zwielichtzone glühte der
siebenstrahlige Stern. Hell und blendend zuckten kurze weiße
Blitze aus dem Material, umgaben den Dykten mit einer flammenden
Kugel.
    Was hatte das zu bedeuten? Warum reagierte der Kristall derart
heftig auf die Nähe der Riesenkrake?
    Von neuem peitschten die Tentakel in die Höhe. Nur seine
geistesgegenwärtige Reaktion rettete Mirakel vor dem Tod.
    Aber etwas war geschehen.
    Deutlich registrierte er, daß das leise Kribbeln des
kosmobiologischen Kraftstroms eine Veränderung durchmachte.
Seltsame Schwere legte sich bleiern auf seine Glieder. Er wollte sich
emporschwingen. Es ging nicht.
    Panischer Schrecken durchzuckte den Dyktenmann.
    Er sank!
    Das Unglaubliche war Wirklichkeit geworden: Der Dyktenkristall
schützte ihn nicht mehr vor dem Sog der Schwerkraft!
    Die Krake schien zu bemerken, daß mit ihm etwas nicht
stimmte. Triumphierend brüllte sie auf.
    Gefährlich dicht zuckten die Hornsicheln der Polypenarme an
Mirakels Augen vorbei. Und immer wieder mußte er sich durch
anstrengende Flugmanöver vor der tödlichen Umklammerung in
Sicherheit bringen.
    Mirakel spürte den Atem des Todes.
    Was für ein Narr er doch gewesen war, schalt er sich zornig.
Natürlich mußte die Energie des Kristalls mit der Zeit
nachlassen. Zu lange hatte er ihn nicht mehr aufladen
können.
    Nur durch Glück entging er einem gewaltigen Hieb und
maß abschätzend die Entfernung, die er überwinden
mußte, um aus dem Bereich der Polypenarme zu entkommen.
    Resignierend erkannte er, daß ihm die Flucht nicht gelingen
würde.
    Er war dem Erdboden bereits zu nah.
    Und er mußte seine ganze Kraft darauf konzentrieren, den
tödlichen Hieben zu entgehen. Außerdem wußte er
nicht, wie schnell er jetzt noch fliegen konnte. Aber er verzichtete
darauf, es auszuprobieren.
    Ein Versuch würde ihm wahrscheinlich das Leben kosten.
    Nein, er mußte einen anderen Ausweg finden.
    Wieder ein Schlag!
    Nun pfiffen die Tentakel zu Dutzenden um ihn herum, manchmal nur
noch Zentimeter von seinem Körper entfernt.
    Das Ungeheuer begann vor erwartungsvoller Gier zu
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