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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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von den Blitzen des Mirakelsterns
durch die Dimensionsspalte gepreßt. Er stolperte und fiel auf
den farblosen Felsboden.
    Der Dämon war verbannt in eine Welt, in der es nichts
außer ihm und dem Meer, den schroffen Felsklippen und der
sengenden Sonne gab.
    Abrupt schloß sich der Durchgang. Das grüne Licht
erlosch.
    Rot gloste der Widerschein der Vulkane über dem
Dschungel.
    Mirakel war allein.
    Mehrmals atmete er lang und tief durch und bemühte sich,
seine aufgeregten Gedanken zu ordnen.
    Nachdenklich musterte er den Dyktenkristall auf seiner Brust. Das
blendende Feuer, mit dem das halbmondförmige Amulett auf die
Gegenwart des Krakendämons reagiert hatte, war inzwischen
erloschen.
    Sorgenvoll verzog Mirakel das Gesicht. Noch war ein Ende seiner
Gefangenschaft im Mikrokosmos nicht abzusehen, und es hatte sich mit
erschreckender Deutlichkeit gezeigt, daß der kosmische
Energiestrom bald zur Neige gehen würde! Mirakel fröstelte.
All die Kämpfe, denen er sich stellen mußte, strapazierten
die Kräfte des Kristalls. Es war die Absicht seiner Feinde, ihn
zu schwächen. Und dann? Er verwarf die Gedanken, die ihn
quälten, wanderte weiter, teilte das Buschwerk – und blieb
wie von unsichtbarer Hand festgehalten, stehen. Er schien im Paradies
zu sein!
    Staunend betrachtete der Dykte die idyllische Landschaft.
    Glasklar und leise murmelnd wälzte sich ein breiter
Fluß durch ein sanft geschwungenes Bett. In den kühlen
Fluten waren die Silhouetten unzähliger Fische deutlich zu
sehen.
    Mirakel beugte sich hinunter, schöpfte mit seinen Händen
das Wasser und trank es in kleinen vorsichtigen Schlucken.
    Schließlich war sein Durst gestillt, und trotz seiner
langen, gefährlichen Wanderung fühlte er sich frisch und
unternehmungslustig .
    Die Ebene mit ihren Wiesen und Bächen, den vielen
zutraulichen Tieren und den grazilen Vögeln weckte seine
Lebensgeister.
    Die sumpfige Schwüle des Dschungels lag weit hinter ihm.
    Vereinzelt stehende Bäume trugen gelbe, an Zitronen
erinnernde Früchte. Jede von ihnen war so dick wie ein
Kürbis. Die Sträucher, die aus dem kniehohen, saftigen Gras
emporwucherten, neigten sich unter der Schwere ihrer Beerenlast.
    Man brauchte nur die Hand auszustrecken – und schon
besaß man genug Nahrung für einen ganzen Tag.
    Es war tatsächlich wie im Paradies.
    Die größten Tiere reichten knapp an die Statur
irdischer Kaninchen heran. Es waren verspielte Kreaturen mit
grasgrünem Fell und knolligen Nasen. Ohne ein Anzeichen von
Furcht hoppelten sie herbei und purzelten quiekend vor Freude
über Mirakels ausgestreckte Beine.
    Eine auf einem breiten Steinklotz hockende Kröte gab
glucksende, zufriedene Laute von sich.
    Selbst die Insekten besaßen keine Stacheln.
    Zinnoberrote und blaßblaue Schmetterlinge schwirrten in der
Luft. Die Bewegungen ihrer langen Fühler, die unablässig
über die samtenen Flügel rieben, erzeugten ein melodisches
Singen. Keinen Augenblick verstummte die merkwürdige Musik.
    Kopfschüttelnd blickte sich Mirakel um.
    So grausam und unerbittlich der Lebenskampf im Dschungel ablief,
so harmonisch existierten hier die Tiere in ewigem Frieden
nebeneinander.
    Hungrig stopfte sich Mirakel eine Handvoll der leicht nach Honig
und Ingwer schmeckenden, saftigen Beeren in den Mund. Kauend
verfolgte er den eleganten Flug eines Schmetterlings, der sich
zunächst zögernd, doch dann immer zutraulicher werdend
seinem Kopf näherte und glücklich singend auf seiner
Schulter landete.
    Nach einer Weile hatte er auch seinen Hunger gestillt. Die kurze
Rast hatte ihm gut getan, stellte der Dykte fest. Müdigkeit und
Apathie, in die ihn der ständig am Rand des Todes verlaufende
Marsch durch den Dschungel versetzt hatte, waren wie weggeblasen.
    Wieder erfüllte ihn die Unrast.
    Trotz des paradiesischen Landes erschien ihm der Mikrokosmos
wieder als lähmender Kerker…
    Der Dykte erhob sich von seinem Graspolster, verharrte einen
Moment unschlüssig und folgte dann dem Fluß eine Weile
stromabwärts.
    Unterwegs probierte er die verschiedenen Früchte, die
allesamt eßbar und wohlschmeckend waren und von der Natur in
verschwenderischer Fülle angeboten wurden.
    Ein leises Rauschen in der Ferne erregte seine Aufmerksamkeit.
    Der Dyktenmann beschleunigte seine Schritte.
     
    *
     
    Die Wiese wich mehr und mehr einem idyllischen Laubwald, in dem es
nach saftiger Erde und reiner Luft roch.
    Zwischen den schlanken Baumstämmen wuchsen hüfthohe
Pilze und auf den zahllosen Lichtungen

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