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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Mienen. Ihre Verzweiflung schien sogar noch zu
wachsen.
    Wollte man ihn warnen?
    Hastig sah er sich um, doch die Halle war nach wie vor leer.
    Die gedämpften Schreie der Djans erreichten das Ohr des
Dykten.
    Mirakel hatte sich indessen bis auf zwei Meter dem ihm
nächstliegenden Glaskäfig genähert.
    Der gefangene Djan schlug die Hände vor das Gesicht und sank
schluchzend zu Boden.
    Sein Verhalten warnte den Dykten, doch es war schon zu
spät.
    Ehe er reagieren und sich in Sicherheit bringen konnte, schwoll
das Summen der Maschinen zu einem machtvollen Röhren an. Das
Licht wurde noch um eine Spur heller, verdichtete sich in
gespenstischer Eile über Mirakels Schädel zu einem
Feuerball und überschüttete ihn mit einem Regen aus
violetten Blitzen.
    Mirakel erhielt einen derben Stoß und wurde in die Höhe
gerissen.
    Mit hilfloser Wut verfolgten die gefangenen Djans das Drama.
    Mirakel stemmte sich gegen die unsichtbare Kraft, setzte seine
Dyktenfähigkeiten ein, aber der kosmische Energiestrom war schon
zu weit herabgesunken. Wie ein Netz umhüllten ihn die Blitze und
trugen ihn auf einen leeren Käfig zu.
    Schnarrend klappte der obere Teil des Käfigs auf. Hungrig
grinste ihm das gläserne Maul entgegen.
    Unaufhaltsam verringerte sich die Entfernung zwischen Mirakel und
dem Käfig. Dann hatte er die gähnende Öffnung
erreicht. Verzweifelt strampelte er mit den Beinen, aber er hatte
keine Möglichkeit, dem erbarmungslosen Griff des
Dämonenlichtes zu entkommen.
    Tiefer sank der Dykte. Er berührte den feuchtwarmen
Käfigboden und blieb keuchend liegen. Mit einem schmatzenden
Laut schloß sich die Öffnung.
    Mirakel war gefangen!
    »Willkommen im Reich der Unheilschläfer«, sagte
eine bittere Stimme in seinem Kopf.
     
    *
     
    Verwirrung überzog Mirakels Gesichtszüge.
    »Wer bist du?« flüsterte er.
    »Drehe dich um, Mirakel!« forderte ihn der Unsichtbare
leise auf.
    Mirakel folgte der Bitte. Ihm gegenüber stand ein weiterer
Käfig. In ihm befand sich ein weißhaariger Djan, der ihn
mit müden Augen betrachtete.
    »Bist du es?« fragte Mirakel verwundert. »Aber wie
ist es möglich…«
    Der Djan bewegte die welken Lippen. »Die Traumstationen sind
miteinander verbunden«, erklärte er. »Es ist
möglich zu sprechen, ohne Laute zu formen. Die Konzentration des
Geistes genügt.«
    »Traumstationen?« wiederholte Mirakel. »Ich
verstehe nicht…«
    »Warte, Mirakel«, fuhr der Alte hastig fort. »Ja,
ich kenne deinen Namen; aber ehe ich deine zahllosen Fragen
beantworte, sag’ mir eines: Warst du im Land der Djans? Hast du
unsere Frauen und Töchter dort gesehen?«
    Mirakel nickte. »Ich traf sie am Ufer eines Sees. Sie waren
glücklich und sangen und tanzten, doch plötzlich fielen
tierhafte Bestien über sie her und entführten einige von
ihnen. Ich allein war zu schwach, um den Angriff abzuschlagen. Es tut
mir leid.«
    Der Alte wankte und hielt sich nur mühsam aufrecht.
»Hast du… Hast du dort vielleicht ein Mädchen namens
Meryna getroffen? Und lebte sie? Sag’ die Wahrheit, Mirakel,
auch’ wenn sie schmerzhaft sein sollte!«
    »Meryna lebt und befindet sich, in Sicherheit«,
beruhigte ihn der Dykte. Er preßte sein Gesicht fest gegen die
massive Glaspanzerung des Käfigs.
    Die Augen des alten Djans leuchteten auf. »Sie lebt! Meine
Tochter ist den Phantomen des Schreckens entronnen!«
    Verständnisvoll wartete Mirakel bis sich der Alte wieder
beruhigt hatte. Er also war Merynas Vater. Aber welche Macht hielt
ihn hier gefangen? Und warum hatte man ihn zu diesem Schicksal
verdammt?
    »Vielleicht… Nein, unmöglich!« Der Alte
stockte.
    Mirakel erriet seine Gedanken. »Ja, ich kenne auch Shenia.
Aber er ist tot. Ein Orkan schlug sein Boot leck und spülte ihn
an die Küste des Südmeeres. Dort starb er an seinen
schweren Verletzungen.«
    Der Dykte befeuchtete seine Lippen. »Shenia bat mich, euch
aufzusuchen. Er sprach von einer großen Gefahr für euer
Volk.«
    »Also ist auch diese Hoffnung enttäuscht worden«,
murmelte der Alte. »Shenia und seine Begleiter waren alles, was
wir gegen unseren Feind noch aufbieten konnten. Wir sind
verloren…«
    »Noch leben wir«, entgegnete Mirakel ruhig. »Ich
bin zwar nun ebenfalls ein Gefangener, aber vielleicht kann ich euch
helfen. Doch zunächst muß ich wissen, was sich hier
abspielt. Warum hast du mich im Reich der Unheilschläfer
willkommen geheißen? Was bedeutet diese Bezeichnung? Und woher
kommen die Tiermenschen? Wer sind ihre Herren? Und warum hat

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