Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen
liegt es ganz allein bei dir, ob und wie wir
weiter kommen.«
Richard Patrick, der Mann, der Amazing Tales ins Leben gerufen
hatte, ließ Macabros wissen, daß er die letzte Stunde
praktisch nur auf sein Eintreffen gewartet hatte.
»Und wie kommt das?«
»Es geht um die Krypta der Regenbogenmenschen«, sagte
Richard Patrick ernst. »Seitdem Thimas Ferguson
blutüberströmt aufgetaucht ist und diese Worte als letzte
aus seinem Mund kamen, komme ich nicht mehr los von ihnen.«
»Es geht mir genauso, Rich. Was ist die Krypta der
Regenbogenmenschen? Ich werde das unbestimmte Gefühl nicht los,
daß alles, was wir bisher erlebten, irgendwie damit
zusammenhängt. Daß das große Geheimnis sich aber bis
jetzt nicht lösen läßt.«
»Aber es ist so, daß es für alles eine Lösung
gibt.«
Mit einem Kopfnicken stimmte Macabros Patrick zu.
Thomas Ferguson hatte nicht mehr die Gelegenheit gehabt, all das
mitzuteilen, was ihm auf der Seele brannte. Es gab keinen Zweifel
daran, daß es ihm gelungen war, irgendwo einzudringen und
hinter ein Geheimnis zu kommen, das offensichtlich mit dem
Verschwinden Jennifer Arnes’ und Harald Robertsons in
unmittelbarem Zusammenhang stand.
Aber obwohl Richard Patrick und Macabros, die beide über ein
immenses Wissen auf dem Gebiet übernatürlicher
Vorgänge besaßen, sich die Hirne zermarterten, war es
ihnen nicht möglich, im Moment eine Lösung zu finden oder
eine Idee zu haben, die schlagartig die verfahrene Situation
erhellte.
Ferguson war mit dem Flugzeug auf die Bahamas gekommen. Patrick
hatte rekonstruieren können, daß dieser für ihn
recherchierende Mann zuletzt sowohl in England als auch in
Südamerika anzutreffen gewesen war.
Was für eine Bedeutung hatte die rätselhafte, sogenannte
›Krypta der Regenbogenmenschen‹ mit dem Schicksal zu tun,
das er erlitten hatte?
»Vielleicht finden wir etwas in seinem Flugzeug, Björn.
Allein komme ich aber nicht in die Maschine. Sie wird bewacht wie
eine Goldkiste. Mit deiner Hilfe jedoch…«
Macabros wußte, woher der Wind wehte.
Was die bewachte Maschine anbelangte, so wußte Richard
Patrick nicht zu sagen, ob sie eventuell in der Zwischenzeit schon
von dem Captain, der den Fall Ferguson bearbeitete, unter die Lupe
genommen worden war.
»Wenn sich etwas an Bord befand, was einen Hinweis auf
Fergusons Schicksal bot und die Polizei es nun in ihren Händen
hat – kommen wir natürlich zu spät«, sagte er
bedrückt. »Dabei wäre ein eventueller Fund für
uns beide wichtiger als für jene, die sich
gezwungenermaßen mit der Aufklärung des unheimlichen
Geschehens befassen müssen. Komm, Björn, verlieren wir
nicht noch mehr Zeit…«
Björn Hellmark, der einige Meilen entfernt, jede Einzelheit
des Gespräches zwischen Richard Patrick und seinem
Doppelkörper Macabros mitbekam, hielt es für angebracht,
seine Kräfte nicht aufzuspalten.
Hier im Farmhaus der Lindons hielt ihn praktisch im Moment nichts.
Der Arzt war bei Betty Lindon, und mehr konnte im Augenblick niemand
für sie tun.
Da erhob sich Björn Hellmark lautlos. Ohne daß Dr.
Gladson etwas bemerkte, verließ der blonde Mann das Zimmer,
durchquerte den Korridor und ging auf den Hof.
Leise klappte die Tür ins Schloß.
Alles weitere spielte sich mit einer kaum glaublichen
Geschwindigkeit ab.
Plötzlich stand nämlich nicht nur Björn Hellmark
allein vor der Tür, sondern ein zweiter Körper tauchte
neben ihm auf. Er glich dem seinen wie ein Ei dem anderen. Das war
Macabros, den Hellmarks Wille in dieser Sekunde von den Bahamas
zurückholte. Die beiden Körper berührten sich und
verschwanden im nächsten Moment. Die Stelle vor dem Haus war
leer.
Björn und Macabros trafen in Patricks Zimmer ein, wo der
telekinetische Transport in Thomas Fergusons Privatmaschine
weiterging.
Mit Macabros brachte Hellmark seinen Freund Patrick und sich in
die Maschine, die in einem Hangar auf dem Flugplatz stand und von
drei bewaffneten Polizisten bewacht wurde.
Björn löste Macabros sofort auf, um seine Kräfte zu
schonen und sich ganz auf die neue Aufgabe konzentrieren zu
können.
Er warf einen Blick durch das Kabinenfenster nach
draußen.
Vom am Eingang brannte ein Scheinwerfer, der das
weitgeöffnete Tor hell ausleuchtete.
Einer der uniformierten Männer hielt sich in der Nähe
des geöffneten Tores, die anderen in unmittelbarer Nähe der
Maschine auf.
Offensichtlich versuchte der den Fall bearbeitende Captain noch
herauszufinden, ob seine Kompetenzen es zuließen,
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