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Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Titel: Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Der Blick der unbekannten
Schönen war nach links auf eine Feuerstelle gerichtet, um die
eine Horde Wilder tanzte, die alle nackt waren.
    Ob die Körper nur bemalt waren oder stellten sie sich in
diesem Augenblick ganz natürlich dar?
    Rani Mahay vermochte es nicht zu sagen.
    Die Tänzer, die in wilder Gestik die Feuerstelle umsprangen,
waren von ihren kahlen Schädeln bis hinunter zur Fußsohle
regenbogenfarbig gestreift.
     
    *
     
    Was hatte dies zu bedeuten?
    Wieder mal mehr mußte Mahay feststellen, daß er nicht
um eine Frage ärmer, sondern um ein Rätsel reicher geworden
war.
    Auch Björn hatte von einem regenbogenfarbenen Phänomen
berichtet, als er Marlos verließ und auf der Wiese zwischen
Baltimore und Sykesville eintraf.
    Der Inder kehrte sofort nach Marlos zurück. Er verschwand von
einer zur anderen Sekunde und kam auf der Insel an, wo er Camilla
Davies in Tränen aufgelöst fand, die von Jim und Arson, dem
Mann mit der Silberhaut, getröstet wurde.
    »Es ist meine Schuld«, schluchzte sie. »Ich
hätte ihn nicht allein gehen lassen sollen. Pepe ist
verschwunden. Niemand von uns weiß, was aus ihm geworden
ist.«
    Rani, der zu wissen glaubte, wo Björn sich in dieser Minute
mit Gewißheit aufhielt, versprach sofort mit Neuigkeiten –
und wenn möglich, mit Hellmark – zurückzukommen.
    Obwohl der Koloß von Bhutan, wie man den Inder auch nannte,
genau wußte, wie schnell sich die Kräfte verbrauchten,
wenn man mehrere Teleportationen hintereinander durchführte,
hielt ihn im Augenblick nichts auf der Insel. Sein Ziel waren die
Bahamas, war das Zimmer Nr. 129 im Hotel Ambassador.
    Er hatte gehofft, hier auf Hellmark und Richard Patrick zu
stoßen. Aber niemand war da. Da ging er zur Rezeption hinunter
und ließ Patrick vorsichtshalber ausrufen. Weder Patrick noch
Björn tauchten auf.
    Rani Mahay hinterließ eine schriftliche Nachricht für
Richard Patrick und Björn Hellmark und bat den Freund, umgehend
nach Marlos zurückzukehren.
    Als er sich unbemerkt an einer nicht einsehbaren Stelle nach
Marlos zurückkatapultierte, fühlte er bereits die
Schwäche, die diese mehrfachen Teleportationen ihm auferlegten.
Unzufrieden und bedrückt kam er auf der unsichtbaren Insel an
und ahnte, daß in der Zeit, als er den Privatdetektiv von Mrs.
Robertson beschattete, einiges geschehen war, worüber nur
Björn Hellmark Auskunft geben konnte.
    Aber der war verschwunden, wie Pepe.
    Was war in der Zwischenzeit geschehen?
    Waren Richard Patrick, Björn Hellmark und Pepe noch am Leben?
Wenn ja – wo hielten sie sich auf? Und hatten sie überhaupt
die Möglichkeit je wieder von jenem unbekannten Ort, an den sie
nun alle glaubten, zurückzukehren, oder würden sie wie
viele andere Verschwundene, wie Jennifer Arnes, Harald Robertson und
die kleine Goldie Lindon niemals wieder auftauchen?
     
    *
     
    Obwohl die nächtlichen Aufregungen sie weiter strapaziert
hatten, schliefen in dieser Nacht nur wenige
Expeditionsteilnehmer.
    Im Morgengrauen waren alle wieder auf den Beinen.
    Während der Nacht war es zu keinem Zwischenfall mehr
gekommen.
    Jack Slaton hatte die Wachen verdoppelt, um jeder
Eventualität vorzubeugen.
    Die Fremde, die sie fanden, war ebenfalls die ganze Nacht
über bei der Engländerin Brenda im Zelt gewesen, so
daß die von Zeit zu Zeit nach ihr hatte schauen
können.
    Jene Frau, die sich Jennifer Arnes nannte, war höchstens
dreiundzwanzig Jahre alt. An ihrem Körper gab es keine
Verletzungen, keine äußeren Zeichen von
Gewaltanwendung.
    Die Nacht hatte Jennifer Arnes gut verbracht. Bis auf wenige
Augenblicke, wo sie wach geworden war, hatte sie fest
durchgeschlafen.
    Am Morgen war sie soweit, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen
und am gemeinsamen Frühstück teilzunehmen.
    Alles spielte sich im frühesten Morgengrauen ab, weil Slaton
so rasch wie möglich diesen Platz hier verlassen wollte.
    Während die Vorbereitungen für das Frühstück
liefen, waren einige bewaffnete Späher unterwegs, um die
nähere Umgebung zu erkunden. Slaton wollte sicher gehen,
daß von den ›Desconocidos‹ keiner auf der Lauer lag.
Doch die Wildnis ringsum war so dicht, daß selbst der
aufmerksamste Späher diejenigen übersehen mußte, die
im Ernst daran dachten, sich zu verstecken und zu beobachten.
    Jedenfalls fanden sich keine äußeren Spuren, die sie in
irgendeiner Form hätten beunruhigen können.
    Mit ihrem Marsch durch die grüne Hölle – mit
veränderter Richtung zunächst – trugen sie vor allem
Monique Duvals

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