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Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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jedem Schritt auf die
Rakete zu noch mehr schrumpfte, wandte den Kopf und blickte den Weg
zurück, den er gekommen war.
    Dieser riesige Schädel von Peter Gerlitz mußte für
ihn sein wie ein gigantischer Berg, in dem zwei große,
ungläubig starrende Augen sich bewegten.
    Der Entführer Alexandra Beckers war vor den Augen Peter
Gerlitz’ nur noch ein winziger, formloser Punkt, den er kaum
noch ausmachen konnte.
    Der Fliehende verschwand in einer sechseckigen Öffnung der
Rakete, die sich lautlos und schnell vor den Augen des menschlichen
Beobachters schloß.
    Eine Halluzination? Die Vision eines Sterbenden, dessen Hirn mit
jedem schwächer werdenden Herzschlag nur noch minimal mit
Sauerstoff versorgt wurde?
    Dann ein helles, pfeifendes Geräusch.
    Die Miniaturrakete hob ab!
    Kerzengerade jagte sie in den nächtliches Tunnel in die
Unendlichkeit. Das mysteriöse Objekt wurde von der Schwärze
verschluckt…
     
    *
     
    Dann war die anderen heran.
    Drei Männer aus dem Restaurant erreichten den
Terrassengarten, in dem Peter Gerlitz schweratmend auf dem Boden
lag.
    Ein Verfolger kümmerte sich sofort um ihn und glaubte im
ersten Moment, daß der Deutsche nur gestolpert und gefallen
war.
    Dann sah er voller Entsetzen die klebrige Lache auf dem Boden und
das Blut oberhalb der Hüfte des Liegenden.
    »Verdammt noch mal!« schrie der Mann bei Gerlitz.
»Das Schwein hat ihn niedergestochen… Ruft die
Polizei… einen Arzt. Schnell!«
    Mit diesen Worten drehte er Peter Gerlitz langsam auf die Seite,
um zu sehen, was er für den Verletzten tun könne.
    Als er die klaffende Wunde unmittelbar unterhalb des Herzens
erblickte, wußte er, daß hier jede Hilfe zu spät
kam.
    Gerlitz wollte noch etwas sagen, doch seine Stimme versagte ihm
den Dienst.
    Er starb in den Armen des Mannes, der ihn gefunden hatte.
    Wo aber war der Mörder?
    Er konnte diesen Terrassengarten unmöglich verlassen haben,
ohne daß es aufgefallen wäre. Es war kaum damit zu
rechnen, daß er mit seiner Last auf der Schulter eine der
Begrenzungsmauern überwand. Er mußte sich noch im Garten
aufhalten. Zwischen den Büschen?
    Im Haus?
    Der Spanier richtete sich neben dem Toten auf, blickte dann
aufmerksam und irritiert in die Runde. Er winkte zweien seiner
Begleiter, während die mit ihnen angekommene Frau den Weg
zurücklief, um Arzt und Polizei zu benachrichtigen.
    »Wenn Sie sich da drin aufhalten, kommen Sie auf der Stelle
’raus!« rief einer der Spanier in das Dickicht. »Wir
wissen, daß Sie sich dort verbergen…«
    Einer der Männer war zu dem offenen Kamin neben der Terrasse
zurückgegangen und hatte sich mit einem schmiedeeisernen
Schürhaken bewaffnet.
    Er gesellte sich wieder zu seinen Begleitern und durchsuchte
gemeinsam mit ihnen das Gebüsch.
    Da war jedoch niemand…
    Und noch während die drei verzweifelt Ausschau hielten nach
dem geflohenen Entführer, ging mit dem Toten etwas Eigenartiges
und Unheimliches vor.
    »Schaut euch das an!« rief der Mann, der zuerst
eingetroffen war. »Das gibt es doch nicht… sagt, daß
ich träume…«
    Seinen Worten folgte ein leises, ängstliches
Stöhnen.
    Die Leiche des Peter Gerlitz erschien plötzlich in einem
fahlen, stumpfen Licht, das aus dem Innern des Körpers zu kommen
schien.
    Der Tote wurde durchsichtig, als bestünde seine Haut
plötzlich aus Glas!
    Deutlich war die Lage der Organe zu sehen, der Verlauf der Muskeln
und Sehnen, das Geflecht der Adern und Gefäße. Peter
Gerlitz wirkte wie ein Demonstrationsmodell für einen angehenden
Mediziner.
    Die Männer in seiner Nähe wichen zurück.
    Hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu! Das war
Gespensterwerk… ein Mensch konnte sich im Tod nicht
verändern. Nicht auf eine solche Weise!
    War dieser Vorgang schon beängstigend… es blieb nicht
dabei. Noch unheimlicher wurde es den Beobachtern zumute, als sie
Zeuge des weiteren Verlaufes wurden.
    Peter Gerlitz’ Leiche war plötzlich nur halb so
groß.
    Er hatte den Körper eines Kindes!
    Und der verkleinerte sich wieder von einer Sekunde zur anderen um
die Hälfte. Vor ihnen lag ein Mann mit den Maßen eines
Säuglings…
    Noch immer gab es kein Ende des mysteriösen, erschreckenden
Schrumpfungsprozesses.
    Peter Gerlitz war nur noch etwa fünfzehn Zentimeter
groß… dann nur noch sieben, und sein Körper hatte
einen Durchmesser, der der Dicke eines Bleistifts entsprach!
    Die Beobachter standen vor Entsetzen starr. Ihre Haare
sträubten sich.
    Peter Gerlitz war jetzt nur noch drei Zentimeter

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