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Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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diesen Exoten.
    Mit einer nervösen Bewegung fuhr der Inder durch sein dichtes
Haar, an dessen Ansatz sich dicke Schweißperlen
aneinanderreihten.
    Lekarims Augen blickten unstet. Sie glänzten fiebrig.
    »Danke… vielen Dank«, murmelte er tonlos.
    »Warum wollten Sie es tun?«
    »Was?«
    »Sich das Leben nehmen?«
    »Ich weiß nicht… ich stand da oben am
Fenster… und auf einmal kam es über mich. Ich weiß
gar nicht, wie es geschehen konnte…«
    Ajit Lekarim spielte seine Rolle ausgezeichnet.
    Mirakels Gedanken kreisten.
    »Bevor Sie sprangen… ist da irgendetwas Besonderes
gewesen?« fragte der Dykte leise.
    Die beiden so ungleichen Menschen standen sich im Kernschatten des
Hotels gegenüber. Mirakel war in seiner rubinroten Kleidung in
der Dunkelheit kaum wahrzunehmen. Der helle Anzug des Inders dagegen
hob sich in der Finsternis ab.
    Frank Morell alias Mirakel spielte mit seiner Frage auf jene
geisterhafte Erscheinung des Schädels an, die kurz vor dem
Selbstmordversuch über dem Hotel aufgetaucht war.
    ›Komm…‹, hatte die Stimme des Erschienenen
gesprochen.
    Auch Morell hatte einen gewissen Bann, einen beinahe magnetischen
Zug verspürt, jenem Unbekannten zu folgen.
    Aber wohin?
    Der Inder schien der gefährlichen Hypnose erlegen zu
sein.
    Aus der Tiefe des Alls waren Kräfte geschickt worden, die den
Mann an den Rand des Todes brachten und ihn zwangen, aus dem Fenster
zu springen… so sah es Mirakel. Und in seine Überlegungen
paßte auch das herausgebrochene Gitter. Dies konnte ein Mensch
mit herkömmlicher Kraft nicht schaffen. Da waren andere
Kräfte am Werk gewesen.
    Geistige Kräfte?
    Er hatte allen Grund, es anzunehmen. Dieser riesenhafte
Schädel am Himmel… Was für ein Gehirn steckte hinter
dieser dünnen, pulsierenden Hülle! Was für eine
geistige Potenz…
    Hatte der Geist aus dem All den Inder gezwungen, den Sprung zu
tun, hatte der gleiche Geist das Gitter gelöst oder das Opfer
einige Minuten lang übermenschliche Kräfte besessen?
    Daß alle diese Dinge ausgerechnet passierten, da er sich zu
einem wichtigen Gespräch mit Dr. Chancer in dessen Apartment
traf, gab ihm zu denken.
    Aus Erfahrung wußte Mirakel, daß die Mächte der
Finsternis ständig am Werk waren. Sie hatten es auf ihn
abgesehen. Galt der Angriff in Wirklichkeit ihm – aber der Inder
hatte die Auswirkungen gespürt?
    Er mußte aufpassen und besonders auch seine unmittelbare
Umgebung beobachten, damit Unschuldige nicht in Mitleidenschaft
gezogen wurden.
    Ajit Lekarim tat so, als hätte er Schwierigkeiten mit seiner
Erinnerung. Nur langsam brachte er eine Geschichte zustande, die
jedoch glaubwürdig genug klang, um Frank Morell zu
überzeugen.
    Der Mann gab an, ohne dafür eine Erklärung zu haben,
plötzlich in die elfte Etage gefahren zu sein, er wußte
nichts mehr davon, auf welche Weise er in die Kammer gekommen war,
wieso er schließlich aus dem Fenster sprang und vor allen
Dingen das Gitterwerk von diesem Fenster beiseite geschafft
wurde…
    Mit jeder Minute, die verstrich, erholte der Inder sich immer mehr
von seinem Schreck, bedankte sich noch mal bei Morell und ging dann
kopfschüttelnd über den Parkplatz. Der Mann verschwand um
eine Ecke des großen Gebäudes. Durch den Vordereingang
betrat er wieder das ›City-Hotel‹.
    Seinen Aussagen zufolge wartete dort noch seine Frau in der
Bar…
    Mirakel schwang sich in die Luft, glitt auf die Fensterbank,
hinter der Dr. Chancer stand, und sprang dann ins Zimmer.
    »Ich habe Fotografien und Filmaufnahmen gesehen«, sagte
der Amerikaner. »Aber daß es einen solchen Eindruck
hinterläßt… nein, das hätte ich nicht für
möglich gehalten. Man muß es wirklich erlebt
haben…«
    Das unheimliche Erlebnis mit der Erscheinung am Himmel und dem
Selbstmordversucht des Inders ließ Mirakel keine Ruhe.
    Es lag etwas in der Luft.
    Wer war Othh? Wieso rief er ihn aus der Unendlichkeit zu sich?
    Ganz tief in seiner Erinnerung rührte sich etwas. Es kam ihm
vor, als hätte er dieses seltsame Geschöpf mit dem
überdimensionalen Schädel schon mal gesehen…
    Morell zermarterte sich das Gehirn, kam jedoch nicht dahinter, wer
oder was das sein könnte.
    Othh…
    Dies mit Dr. Chancer zu erörtern, war müßig.
Mirakel drängte es, so schnell wie möglich in seine Wohnung
zurückzukehren, nachzuschlagen in den Büchern, die er sich
im Lauf der Jahre angelegt hatte und in denen er immer wieder auf
interessante und wichtige Hinweise stieß, die ihn betrafen.
    »Ich werde

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