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Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hervor. Der Mund war nur ein hauchdünner, schwarzer
Strich, kaum zu sehen.
    Affenartig lang und unproportioniert hingen die Arme an den Seiten
der Gestalt herab. Das Monster mit den breiten Füßen und
der schuppigen Körperoberfläche starrte stumpfsinnig auf
Stephen Wolfe. In den tiefliegenden Augen der unheimlich aussehenden
Gestalt blitzte es kurz auf.
    So etwas wie ein Erkennen?
    Nein – doch nicht! Die Gestalt wandte den Kopf, drehte sich
uninteressiert ab und verschwand wieder in der Nähe des
Kraters.
    »Wer war das?« fragte Wolfe mechanisch.
    »Etwas, was auch du werden könntest, wenn nicht alles so
läuft, wie ich es mir wünsche«, entgegnete Apokalypta
zunächst, ehe sie ihm die vollwertige Antwort auf seine Frage
gab. »Das war die Frau, die du suchtest… das war
Gwen!«
     
    *
     
    Die Kinnlage klappte ihm herab.
    Doch seltsamerweise war er weder aufs höchste erschrocken
noch fuhr er zusammen, noch gab er einen Schrei von sich.
    »Gwen?« fragte er ungläubig.
    »Dies ist die Eigenart von Gigantopolis. Wer hierher kommt,
wird so, wie ich es möchte. Sie gehört mit zu jenen, mit
denen ich die Welt erobern werde, um Molochos’ Platz
einzunehmen. Er hat versagt. Er ist des Todes, wenn er mir unter die
Augen gerät. Und deshalb bin ich hier. An dieser Stelle der
Erde, wo in ferner Zeit Entscheidungen fielen, die
auch…«
    Sie unterbrach sich plötzlich und sah Wolfe mit einem Blick
an, als fürchte sie, schon zuviel gesagt zu haben.
    »Du mußt dahinterkommen. Von selbst. Er ist nicht weit
von hier. Er hält sich in diesem Land auf. Geh’ in die
Stadt, die du unter dem Namen London kennst, und mach’ dich auf
die Suche nach einem Mann, der Peter Fitzroy heißt! Du wirst
eine erstaunliche Entdeckung machen.«
    »Was weißt du darüber? Sprich!«
    »Nein! Dies würde – dein Ende bedeuten. Und das
wollen wir – doch beide nicht.«
    Apokalypta führte Stephen Wolfe bis an den Rand des Kraters
und deutete in die Tiefe.
    Schwach schimmerte dort rötliches Licht. Der Engländer
sah mehrere Gestalten am Fuß des Kraters, in dem eine
große, ebenfalls mit Säulen versehene Halle eingebracht
war.
    All diese Gestalten waren Monster…
    Die Bewohner der Alptraumstadt!
    Und diese Monster waren samt und sonders aus lebenden und toten
Menschen geworden, die einst die sieben Helfershelfer Apokalyptas
– die sieben Schwarzen Reiter – hierher schafften.
    Sie versprach ihm alles zu zeigen, was ihn interessierte.
    »Doch erst später«, ließ sie ihn wissen.
»Jetzt ist etwas anderes wichtig. Tu, was ich dich
geheißen habe! Nur deshalb bist du noch so, wie du dich
kennst…«
    Sie kehrte mit Stephen Wolfe in den Saal zurück. Jetzt war
der Engländer bereit, seinen Blick in die Runde zu schicken, um
all die wahrzunehmen, die sich die ganze Zeit im Halbdunkel hinter
den Säulen aufgehalten hatten.
    Bei allen handelte es sich durchweg um Geschöpfe, auf die das
Attribut ’menschlich’ nicht mehr paßte.
    Sie waren halb Tier, halb Mensch, fratzenartige Ungeheuer,
schuppig und schmierig, manche krochen wie Schlangen am Boden, andere
konnten noch aufrecht gehen, dritte wiederum bewegten sich wie Kraken
auf Tentakeln fort.
    Apokalypta fühlte sich offensichtlich inmitten dieser
höllischen Wesen wohl wie ein Fisch im Wasser.
    Stephen Wolfe machte auch für sich eine erstaunliche und
erschreckende Entdeckung.
    Er fing an, sich in diesem düsteren Palast mit den
überladenen Säulen und Wänden, in einer für
Menschen beklemmenden Atmosphäre wohl zu fühlen…
     
    *
     
    »Hey«, sagte der Sergeant neben Charles Tumby, dem
Fahrer des Streifenwagens, plötzlich. »Was ist denn mit dem
dort los? Der hat mal einen komischen Fahrstil…«
    Sein Kollege nickte. »Wir schauen ihn uns näher
an.«
    Die beiden Sergeants befanden sich auf Streife. Ihr Wagen fuhr in
südwestlicher Richtung an der Küste entlang. Dover lag
hinter ihnen.
    Gerade auf dieser Strecke war die Fahrbahn ein Stück
kerzengerade und ermöglichte eine weite und freie Sicht.
    Das Auto, das ihnen aufgefallen war, fuhr in der Gegenrichtung
verhältnismäßig schnell und – im
Zickzackkurs.
    So fuhr nur jemand, der reichlich Alkohol genossen hatte oder sich
im Drogenrausch befand…
    Die beiden Sergeants wollten es genau wissen.
    Charles Tumby hielt die Kelle nach außen. Der
Entgegenkommende reagierte nicht.
    Der Wagen sauste an ihnen vorbei.
    Ein Mann saß am Steuer. Er wandte nicht den Blick, sondern
starrte geradeaus – wie ein

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