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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vielsagenden, stummen Blick auf ihren Begleiter. Pascal
tänzelte wie ein nervöser Hahn neben ihr her und konnte es
kaum erwarten, bis der Türsummer ging und sie eingelassen
wurden.
    Sie eilten zum Lift…
    Sephoos ließ seine Besucher zu sich kommen. Ihre
Gedankenmuster waren ihm vertraut.
    Die Frau war schön. Zufriedenheit breitete sich in ihm
aus.
    Mit dem Mann konnte er nichts anfangen. Die Zeit der Nachtseelen
war vorbei. Er hatte ein anderes Stadium erreicht, seine Verpuppung
abgeschlossen. Nun kam die Zeit der Brut, des Fluges zurück zur
Ruine und des Kampfes gegen Nh’or Thruu, der mit dieser
Entwicklung sicher nicht gerechnet hatte.
    Der Wahnsinnige war sich seiner Sache zu sicher gewesen. Das
würde ihm das Genick brechen. Er hatte nicht erkannt, daß
vor langer Zeit der Keim für diesen Aufstand durch einen
Großen der Rasse bereits gelegt worden war.
    Die so präparierte Zelle hatte nur noch auf einen
günstigen Augenblick warten müssen, um aktiv werden zu
können. Die Hoffnung, jemals Verbündete in der eigenen
Heimat zu finden, war äußerst gering. Es gab nur die
Möglichkeit, Helfer aus jener Welt zu holen, aus der einst
Nh’or Thruus Schöpfer, Shab-Sodd, gekommen war.
    Der Zufall war eingetreten.
    Das Tor in den Makrokosmos stand offen. Jetzt hieß es, das
Gebot der Stunde nutzen, ehe es sich wieder verschloß und die
Rückkehr in die Heimat unmöglich wurde.
    Selbst für einen solchen Fall hatte Sephoos jedoch einen
Plan.
    Er würde nicht untergehen. Er würde alles daransetzen,
sich diese Welt Untertan zu machen.
    Doch er wollte nicht zu weit in die Zukunft planen. Erst das
Naheliegende lösen…
    Bianca Lefebre und Pascal Regnier tauchten vor der
Wohnungstür auf.
    Sephoos konzentrierte sich ganz auf die unmittelbar vor ihm
liegende Situation.
    Er öffnete.
    Seine ganze hypnotische Gedankenflut, mit der er bereits die
Hilfskräfte für die Nachtseelen mobilisiert und auch Janine
Cardon von ihrer Absicht ferngehalten hatte, das Hotel ’BALZAC
aufzusuchen, um an der Generalprobe teilzunehmen – sie
strömte ungehindert in die Hirne der ahnungslosen Besucher.
    »Hallo, Janine!« freute Bianca sich, und streckte der
vermeintlichen Kollegin die Rechte hin. Die Tänzerin erkannte
nicht, daß es eine Insektenklaue war, die sie schüttelte.
»Ich freue mich, dich zu sehen. Gut siehst du aus… Dabei
hatte ich mir schon ernsthaft Sorgen um dich gemacht. Ich habe jemand
mitgebracht, der unbedingt wissen will, was los ist mit dir. Pascal
–, ich hoffe, Janine, du bist mir nicht böse deswegen. Aber
nach dem Telefonat von vorhin… du verstehst, wir machten uns
alle große Sorgen um dich…«
    »Kommt näher«, sagte Sephoos.
    Sie hörten die Stimme von Janine und sahen die Kollegin.
    Bianca Lefebre fand auch die Wohnung unverändert.
    Die Tänzerin merkte nicht, wie der Insektoide seine andere
Klaue ihrem Gesicht näherte und darüber hinwegstrich. Die
intensive Berührung verstärkte die hypnotische Brücke
von einem Geist zum anderen.
    Die Besucherin ging in die Mitte des Zimmers.
    Sephoos hielt sich mit Unwesentlichem nicht lange auf. Dazu war
die Zeit zu knapp. Die Wabenlinge mußten noch in dieser Nacht
zur Verpuppung gelangen, um in der nächsten dann ausfliegen zu
können.
    Noch lag die Ruine im Dschungel und konnte benutzt werden. Auf die
gleiche Weise, wie er in diese Welt Eingang gefunden hatte,
würde er sie wieder verlassen.
    Der Insektoide wandte sich Pascal Regnier zu. Auch ihn
berührte er.
    »Du kannst gehen«, forderte er ihn auf. »Wir werden
hier alles erledigen – genau, wie du es dir
vorstellst…«
    Sephoos wollte jedes Risiko ausschalten. Und so gab er dem
Choreographen einen posthypnotischen Auftrag.
    Es wäre nicht gut, würde der Tänzer hier in der
Wohnung verschwinden. Andere wußte von seinem Ziel und
würden über kurz oder lang nach ihm fragen oder hier
auftauchen. Zuviel unnötige Kräfte aber konnte auch Sephoos
nicht vergeuden. Er brauchte sie für seine Mission.
    »Sprich mit denen, die auf eine Nachricht von dir
warten«, fuhr der Insektoide fort. »Du wirst eine plausible
Entschuldigung für deine weitere Abwesenheit finden. Wenn du die
Telefonzelle verläßt, wirst du dich unmittelbar zur
Straße begeben und auf den ersten schnell fahrenden Wagen
zulaufen. Hast du mich verstanden?«
    »Ja«, antwortete Pascal Regnier ganz natürlich.
    »Dann geh’ jetzt!«
    Der Hypnotisierte gehorchte, verließ die Wohnung, benutzte
den Lift nach unten und trat auf die

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