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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Bewegung…
    Direkt auf sie zu!
    Knirschend rollte die Baumaschine über einen Berg aus Sand
und zermalmte Steine unter sich. Holz und Gestein platzten unter dem
Tonnengewicht der Ketten wie Glas.
    Albert Nevieux saß mit verzerrtem Gesicht und kalt
blitzenden Augen hinter dem Steuerknüppel.
    »Er hat den Verstand verloren!« brüllte Musk voller
Entsetzen.
    Panik erfaßte auch Tina Morenas Herz.
    Das stählerne Ungetüm war vor ihnen. Und für sie
– gab es keinen Ausweg!
    Die hohe Bretterwand auf der einen, das Fabrikgelände auf der
anderen sah sie keine Chance, dem Tod zu entgehen…
     
    *
     
    Die Frau schlug die Augen auf.
    Das fiel ihr schon schwer.
    Kaum möglich war es ihr, einen Fuß oder einen Arm zu
bewegen.
    Ich lebe?
    Das war der erste Gedanke, den sie hatte.
    Oder – ist das der Tod? begann sie plötzlich zu
zweifeln.
    Sie konnte sich an nichts mehr erinnern. Die ersten Minuten nach
dem Erwachen waren eine einzige Tortur, und sie befaßte sich
damit, ihre eigene Identität wieder zu entdecken.
    Ich bin – Carminia Brado, komme aus Rio de Janeiro und lebe
seit einiger Zeit auf Marlos… seltsame Dinge haben sich
ereignet… Björn und Rani sind den Nachtseelen auf der Spur
und der Befreiung Danielle de Barteaulieés. Sie ist auf der
Insel in Sicherheit…
    Nach und nach kamen ihre Gedanken in Gang.
    … ein Ruinenrest, der von der Zitadelle der Grausamen stammt,
ist wieder aufgetaucht… er enthält eine magische Kammer,
die der Dämonenzeuger Shab-Sodd in fernster Vergangenheit
benutzte, um die Grenze zum Mikrokosmos zu überwinden. Eine
andere Möglichkeit gab es damals nicht für ihn… Im
Gespräch mit Al Nafuur, einem Vertrauten, der ebenfalls auf
Marlos lebte, hatte Björn erfahren, daß
gewissermaßen ein Loch in der Wand zwischen Mikro- und
Makrokosmos bestehe, durch das die Gefahr in Form der Nachtseele
geschlüpft sei. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, daß
weitere von dort in das für Menschen normalerweise
unzugängliche Universum gelangten.
    Die Gefahr sei nur zu bannen, wenn jemand wagemutig genug sei, das
entstandene Loch zu nutzen, auf die andere Seite zu gehen und
Nh’or Thruu die Stirn zu bieten. Nur im Mikrokosmos selbst gab
es eine Möglichkeit, sie zu bekämpfen. In der Gestalt des
Irren von Zoor, der ihr Herr war.
    Carminia erinnerte sich… sie hatte erwartet, Björn oder
Macabros bei der rätselhaften Ruine im afrikanischen Dschungel
zu treffen. Es war ihre Absicht gewesen, ihm mitzuteilen, daß
Danielle de Barteaulieé ihn dringend zu sprechen
wünschte. Die junge Französin, Tochter eines Comte, hatte
durch die magischen und okkulten Praktiken ihres Vaters von
Rha-Ta-N’my und deren Macht ewige Jugend erhalten. Der Comte war
im Augenblick wortbrüchig geworden, als es darum ging, seine
Tochter als ewige Hexe zu brandmarken. Er hinterging die Mächte
der Finsternis und Danielle de Barteaulieé wurde verflucht.
Rha-Ta-N’my konnte der Französin ihre Jugend nicht mehr
abspenstig machen, aber sie schwor furchtbare Rache. Danielle wurde
zur Verfolgten und Ausgestoßenen. Dann aber entdeckte Rani sie
und brachte sie nach Marlos, jenem Ort, den Dämonen und
Finsterlinge garantiert nicht erreichen konnten, den sie
fürchteten wie die ewige Vernichtung.
    Aber Björn war nicht bei der Ruine.
    Jemand anders hielt sich dort auf! Der Medizinmann eines
Eingeborenenstammes, dessen Dorf sich in der Nähe befand.
    Der Wilde war auf das Objekt im Busch aufmerksam geworden. Er
wollte seine Neugier stillen.
    Er drang durch einen Spalt in die magische Kammer, in die auch sie
geriet und mikrotisiert wurde.
    Sie kam im Mikrouniversum an. Diese Welt war kleiner als ein
Staubkorn, ein Atom unter Atomen. Und stellte doch ein ganzes
Sonnensystem dar, das nach den gleichen ewigen Gesetzen der
Schöpfung expandierte. Denn – das Große wie das
Kleine war buntschillernd in seiner Vielfalt und gehörte zum
Räderwerk des Gesamtuniversums.
    Was war dann geschehen?
    Einen Moment stockte der Gedankenfluß der Frau. Es schien,
als würde etwas ihren Willen, ihr Denken lähmen… wie
ihr Körper noch immer seltsam taub und gefühllos war, und
sie keine Möglichkeit sah, sich zu erheben.
    Sie registrierte, daß sie auf der Seite lag, daß ihr
ganzer Schulterbereich kalt und schwer wie ein Stein war…
    Was war nur geschehen?
    Es fiel ihr wieder ein…
    Die Ankunft im Mikrokosmos, in der Welt Zoor, hatte mit einem
wahren Paukenschlag begonnen – und geendet.
    Sie erinnerte sich an das uralte,

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