Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Macabros 086: Die Horron-Barbaren

Titel: Macabros 086: Die Horron-Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
die versteinerten
Barbaren und wirkten so lebensecht, daß man meinte, sie
würden jeden Augenblick wieder zu atmen anfangen oder sich
bewegen…
    In der zweiten Etage lief Björn zum Fenster.
    Er konnte von dieser Stelle aus die ganze Straße
entlangsehen, auch in die Straßen Einblick gewinnen, die von
der Hauptallee abzweigten.
    Überall lagen jetzt Steine herum, kleine und große,
einige so gewaltig, daß man meinte, nur ein Riese könnte
sie hierher transportiert haben.
    Die ganze Schutthalde vor dem Höhleneingang war wieder
abgetragen, die Brocken überall in den umliegenden Straßen
zwischen den Hochhäusern und Türmen verteilt. Von dem
Schattenmonster war nun nichts mehr zu sehen und zu spüren. Der
Steinhagel hatte aufgehört.
    Whiss zeigte sich zufrieden. »Na, endlich«, meinte er.
»Es war auch allerhöchste Zeit. Einmal mußte ihm ja
die Puste ausgehen...«
    Hellmark starrte zum düsteren Eingang der geheimnisvollen
Höhle. Er dachte an Turrak, den Verräter.
    Ob das Monster ihn unbeachtet gelassen hatte? Turrak, ein
Anhänger des Bösen, war jedenfalls bis zuletzt
überzeugt davon gewesen und hatte Hellmark zum Teufel
gewünscht.
    Björns Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Die
unvorhergesehenen Ereignisse hatten seine Absicht zunichte gemacht,
Turrak dazu zu bringen, ihn nach Xantilon zu schleusen.
    Turrak war nach wie vor der Schlüssel zu seiner
möglichen Rettung, zumindest seiner Flucht aus dem
Mikrokosmos… und das war schon etwas. Keine Hoffnung hatte er,
die zwanzigtausend Jahre zu überbrücken, die ihn dann
– hätte er Xantilon erst mal erreicht – von der Zeit
trennten, in der er wirklich als Björn Hellmark zu Hause
war.
    »Es hilft alles nichts, Whiss«, sagte er leise,
»das Ganze noch mal – von vorn…«
    Der Kleine riß die Augen auf. »Das… Ganze…
noch mal… von vorn?« echote er stotternd. »Ich denke,
das reicht…«
    »Eben nicht! Wir sind keinen Schritt weitergekommen. Wir
müssen weg von hier, so lange noch Zeit ist. Hier sitzen wir
fest bis in alle Ewigkeit, wenn wir nicht die einmalige Chance
nutzen, die sich uns bietet. Turrak muß noch in der Höhle
sein. Er darf nicht in seinen Palast zurückkehren und seine
Krieger alarmieren. Er muß in unserer Gewalt…«
    Vom anderen Ende der langen und breiten Straße zwischen den
Hochhäusern und Standbildern der Fischmenschen näherte sich
aus dem schummrigen grünen Hintergrund ein eigenartiger Zug.
    Unzählige Gestalten bewegten sich am Ende der Straße
und kamen näher.
    Da waren Geschöpfe, die stellten ein Mittelding dar zwischen
Mensch und Fisch, einige hatten Fischköpfe, kräftige
muskulöse Arme wie Menschen, aber wieder den Unterkörper
einer Nixe.
    Dies waren weiterentwickelte Horron-Barbaren. Andere erinnerten an
Bewohner aus der Urzeit der Erde, sie waren untersetzt, hatten
gedrungene Körper, große Köpfe und eine flache,
niedrige Stirn…
    Aber auch Menschen waren darunter.
    Sie bewegten sich marionettenhaft Männer und Frauen, die den
Lebewesen jener Zeit glichen, aus der Björn Hellmark kam!
    Der Herzschlag des blonden Abenteurers stockte.
    Alle waren bewaffnet und befanden sich in voller kriegerischer
Montur. Sie trugen silbern schimmernde Rüstungen und hielten
Speere, Streitäxte oder Schwerter umklammert.
    Der Zug kam genau auf sie zu!
    Über Hellmarks Lippen drang ein leises, überraschtes
Stöhnen, als er erkannte, wer in der vordersten Reihe der
Schwerbewaffneten schritt. Diesen Mann hatte er, zwanzigtausend Jahre
vor der Zeitrechnung seines Lebens, hier in Horron auf keinen Fall
erwartet.
    Es war sein bester Freund – Rani Mahay, der Koloß von
Bhutan…
     
    *
     
    Um das zu erreichen, was sie vorhatte, mußte sie noch mal
nach Marlos zurückkehren.
    Sie wählte absichtlich eine weiter entlegene Stelle jenseits
der flachen, palmenbewachsenen Hügel, um von Jim, Pepe, Ak
Nafuur und Friedrich Chancell nicht gesehen zu werden.
    Sie hätte sonst Fragen beantworten müssen. Das aber
wollte sie jetzt nicht tun…
    Marlos war stets der Ausgangspunkt für weitere
Teleportationen.
    Carminia konzentrierte sich auf den Punkt, der nach Richard
Patricks Berechnung mit dem augenblicklichen Standort des
Luxusdampfers »Young Love« übereinstimmen mußte.
Kleinere Schwankungen, die immerhin einige Meilen betragen konnten,
mußte sie in Kauf nehmen.
    Sie war auf eine Überraschung gefaßt – und obwohl
sie darauf eingestellt war, traf sie die Gewißheit im wahrsten
Sinne des Wortes wie eine kalte

Weitere Kostenlose Bücher