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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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töten, um das
eigene Leben zu retten. Eigentlich ganz natürlich so… Das
eigene Leben steht einem näher als das eines noch so guten
Freundes…«
    Von Paczewsky wollte etwas darauf erwidern, doch seine Stimme
versagte ihm den Dienst.
    »Sie können Ihr Leben weiterführen, und wir
können fortsetzen, was wir begonnen haben. Das Opfer Ihres
Freundes und Ihre Verhaltensweise zusammengenommen, ergeben nach
unseren bisherigen Erfahrungen jene rituelle Mischung, die
Mandragoras Geist beflügelt und die Grenzen zwischen den Welten
verwischbar macht. Wir hätten es auch anders versuchen
können. Mit Drogen, Halluzinogenen – doch das hätte
Opfer unsererseits gefordert. So haben wir auf den Augenblick
gewartet, als Sie beide den Weg gingen, der zu uns führen
mußte. Zeit spielt für uns keine Rolle… leben Sie
wohl! Vielleicht werden sich unsere Wege nie mehr
kreuzen…«
    Um die schmalen Lippen des Freundes zuckte ein spöttisches
Lächeln.
    Der Mann in Schwarz wandte sich um und verschwand hinter dem
Vorsprung.
    Gerd von Paczewsky wußte, daß es dahinter keine
Möglichkeit gab, auf irgendeinen Pfad zu gelangen.
    Was wollte der Schwarze vor der Felswand?
    Von Paczewsky handelte abermals wie unter innerem Zwang.
    Mit zwei schnellen Schritten war er an der gleichen Stelle. Er
hätte praktisch jetzt nach dem Mann in Schwarz greifen
können, aber neben dem schattigen Felsvorsprung war niemand
mehr…
    Wie eine Spukerscheinung hatte die Gestalt des Fremden sich
aufgelöst…
     
    *
     
    Eine Minute rührte sich Macabros nicht mehr.
    Er lauschte dem unheimlichen, klagenden Geräusch, in das sich
plötzlich eine Stimme mischte.
    »Hilf mir, Fremder, hilf mir… oooh, wenn du doch nur
etwas für mich tun könntest…«
    Verwirrt sah Macabros sich nach dem Sprecher um, doch er konnte
niemand ausmachen.
    Wie das qualvolle Jammern, so drang auch das flehentliche Bitten
um Hilfe aus den Spitzen der Stalagmiten.
    Macabros verschaffte sich Gewißheit.
    Ein Gedanke genügte, und er stand nicht mehr auf dem Boden.
Er schwebte in der Luft und betrachtete die Stalagmitenspitzen aus
nächster Nähe.
    Die Säulen, die zu Hunderten oder gar Tausenden die
schnurgeraden Alleen säumten, waren durchlöchert und
porös. Die kalte Luft strömte durch die Löcher und
Spalten und verursachte ein leises Klagen, das mit dem, was er
wahrnahm, identisch war. Doch die Lautstärke war dort oben
schwächer als durch die Luft, durch die er sich bewegte.
    »Wo bist du?« fragte er einfach und blickte dabei in
eine unbestimmbare Ferne. »Wieso kannst du mich sehen?«
    »Alles, was hier geschieht, bekomme ich mit. Nichts entgeht
mir. Ich befinde mich am anderen Ende der toten Stadt. Außer
mir – gibt es niemand mehr.«
    »Was ist das für eine Stadt?«
    Macabros redete in die kalte Luft hinein. Es berührte ihn
eigenartig, nicht zu wissen, von wo aus sein Gesprächspartner
ihn sehen und hören konnte.
    »Sie heißt Akasan…«
    Ein Name, der ihm nichts sagte.
    »Und das Land?«
    »Es heißt Than…«
    Dann war er richtig!
    Bevor er seine nächste Frage stellen konnte, kam ihm der
unsichtbare Sprecher schon zuvor.
    »Und wer bist du? Wie kommst du hierher?«
    »Mein Name ist Björn«, sagte Macabros einfach.
»Zu erklären, wie ich hierher komme, ist etwas kompliziert.
Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen könnte. Aber es
käme auf einen Versuch an. Doch du hast um Hilfe gebeten. Wie
kann ich dir diese bringen, wenn ich nicht weiß, wo du bist und
welcher Art sie sein soll? Was kann ich für dich tun?«
    »Ich weiß nicht, wie lange es her ist, seitdem ich zu
einem menschlichen Wesen gesprochen habe. Ich kenne dich nicht –
und doch habe ich Vertrauen zu dir. Diese Welt, in der du dich
befindest, ist grausam und doch so zerbrechlich wie eine Eierschale.
Du hast sicher nie zuvor von mir gehört, auch wenn meine Leiden
schon seit Jahrtausenden währen. Ich bin der letzte von Than.
Ich kann nicht sterben. Verhilf mir dazu… Aber sag mir erst
eins: Warum bist du gekommen?«
    »Ich kam nach Than, um einen mutigen Kämpfer zu
sprechen, von dem behauptet wird, daß es ihm als erstem und
einzigem gelungen ist, Mandragoras Zaubergärten wieder zu
verlassen. Daß er den Weg zum ’Kristall der bösen
Träume’ kennt.«
    »Du redest von – Orkon…«
    »Ja…«
    »Dann bist du richtig. Ich bin dieser Orkon,
Fremder!«
     
    *
     
    »Sag mir, wie ich dich finde. Ich muß mit dir sprechen,
und ich werde dir helfen, wenn es in meiner Macht steht.«
    »Am Ende

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