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Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten

Titel: Macabros 092: Mandragoras Zaubergärten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Kopf. Hatte Orkon für
sich das Rätsel gelöst – oder war er nach wie vor
unwissend und hatte nur zu leiden? War dies ein Strafgericht
Mandragoras, die sich dafür rächte, daß er es
versucht hatte, den ’Kristall der bösen Träume’
in seinen Besitz zu bringen?
    »Wo kann ich dich finden, Orkon? In welchem Haus hältst
du dich auf?«
    Macabros entdeckte zwar nicht mehr die stalagmitenartigen
Säulen am Straßenrand, hoffte aber, daß in dieser
unwirklichen und unwirtlichen Welt Orkon mitbekam, was er von ihm
wollte.
    »Gehe immer geradeaus weiter«, sagte da die Stimme aus
der Luft. Die Stimme klang gequält. Es schien, als hätte
der Sprecher große Schmerzen. »Du wirst genau auf mein
Haus stoßen. Es ist das größte und schönste in
diesem Bezirk…«
    Fast hatte er es sich gedacht.
    Die ’Villa’, die ihm ins Auge gefallen war, zeichnete
sich aus durch eine auffallend schöne Dachkonstruktion und zwei
Gauben, die wie kleine Türme gestaltet waren und genau über
dem Eingang saßen.
    Das kunstgerechte Gitter umzäunte ein Anwesen, das man nicht
überschauen konnte. Die riesenhafte Fläche erweckte
unwillkürlich den Eindruck, daß hier früher mal ein
großartiger Park gewesen war, der Gedanke an duftende,
farbenprächtige Blumenbeete und dem Zwitschern exotischer
Vögel drängte sich unwillkürlich auf. Doch dies alles
war vergangen.
    Obwohl von Hunderten, mit Eisstaub bedeckten Villen umgeben,
befand sich Orkon mitten in einer bedrückenden, unheimlichen
Einöde. Wo Leben hätte sein müssen, gab es nichts
mehr…
    Der Hauseingang war mit bunten Hölzern verziert. Links und
rechts an der Wand befanden sich wie Ziselierungen aussehende
Schnitzereien, die einfach nur Form waren und keine bei stimmten,
bildlich erkennbaren Szenen darstellten.
    Die Tür war mehr als zwei Meter hoch und einen Meter breit.
Sie bestand aus der Hauptsache aus buntem, mit bleiähnlichem
Material gefaßten Glas, durch das man nicht in das Hausinnere
sehen konnte.
    Macabros drückte die schmale, wie ein Vogelflügel
geformte Klinke herab, um auszuprobieren, ob die Tür sich
öffnen ließ. Andernfalls würde er sich auf seine
spezielle Weise in das Haus versetzen.
    Davon wollte er allerdings nur dann Gebrauch machen, wenn es
wirklich keine andere Möglichkeit gab. Er wußte nicht, wie
Orkon es auffassen würde, wenn er – aus seiner Sicht –
derartige seltsame Kunststücke aufführte.
    Macabros drückte die Tür nach innen.
    Was ihn sofort irritierte, war die Tatsache, daß es im Haus
auffallend warm war.
    Es herrschte eine schwüle Atmosphäre – wie in einem
Treibhaus!
     
    *
     
    Das graue, trübe Licht, das außerhalb des Hauses
herrschte, war auch hier drin zu finden.
    Jenseits der Tür befand sich eine Art Vorhalle, ein sehr
großer Raum. Kein Möbelstück gab es da.
    Ringsum die Decke liefen wieder hölzerne Bänder mit
auffallend schön geschnitzten Formen.
    In die längliche Vorhalle mündeten drei Türen.
    Macabros näherte sich der mittleren.
    Das, was er für eine Tür gehalten hatte, war keine. Es
war ein Vorhang, der aus hauchdünnen, schimmernden
Glasplättchen bestand. Die Plättchen stellten ein Muster
dar, das den bleigefaßten Fenstern des Haupteinganges glich. Es
schien, als wären sie ein Spiegelbild der Glastür.
    Der gläserne Vorhang raschelte in einer besonderen Art. Es
hörte sich an wie die zarten Stimmen gläserner
Glöckchen. Musik aus einer anderen, jenseitigen
Sphäre…
    Der Raum hinter dem Glasvorhang war noch größer.
Macabros gewann den Eindruck, daß das Haus nur aus der Vorhalle
und dem großen Raum bestand, den er nun betrat.
    Der Raum war verschachtelt und hatte viele Ecken, Winkel und
Mauervorsprünge. Es gab keine Trennwand mehr.
    Zum Teil bestanden die Mauervorsprünge aus geschnitztem Holz
oder aus einem glatten, marmorähnlichen Stein, in dem sich
sinnigerweise die gleiche Musterung wiederfand wie in den
Holzgirlanden.
    Diese besondere Art des Raumes aber war es nicht, die Macabros
besonders beeindruckte.
    Es war – der Körper Orkons, auf den er genau zuging. Das
Herz Björn Hellmarks, der aus der Ferne Macabros’
Bewußtseinsinhalt aufnahm, setzte zwei Schläge lang
aus…
     
    *
     
    »Orkon?« fragte er heiser.
    Macabros blieb unmittelbar hinter dem Glasvorhang stehen.
    Nur zwei Schritte von ihm entfernt endete jäh der
Fußboden. Aus der Tiefe wuchsen dicke Wurzeln, die ineinander
verschlungen waren.
    Vor Macabros’ Augen breitete sich eine einzige, riesige
Wurzel aus, die

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