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Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh

Titel: Macabros 102: Die Finsterlinge von Krosh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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weiß nichts über
dich«, sagte Kophas. »Mein Wissen ist groß, aber
deine Herkunft ist mir ein Rätsel…«
    »Darüber, Kophas, wollte ich nicht mit dir sprechen. Ich
will dir Fragen stellen. Wenn du sie zur Zufriedenheit beantwortest,
kommen wir vielleicht noch zusammen. Es gibt immer einen Weg,
Interessen miteinander zu verknüpfen…«
    »Nicht immer, Fremder mit dem Goldhaar… Unsere Ziele
stehen fest.«
    »Das meine ich auch.«
    »Dann kommt es darauf an, wer der Stärkere
ist.«
    »Im Moment, Kophas, fühle ich mich stark. Erzähle
mir etwas über das Land Krosh, in das die Kopflosen
gehen…«
    »Damit ist alles gesagt… Krosh ist ein Rätsel in
sich selbst. Wir tun nur, was der Gott in der Tiefe, der Große
Schlafende von uns verlangt…«
    »Wie verkehrt er mit euch? Auf welche Weise erkennt ihr sein
Verlangen? Spricht er mit euch?«
    »Ja. Mit uns Priestern… und wir geben die Wünsche
an die weiter, die zum Herrschervolk auserkoren sind.«
    »Ihr rottet ganze Stämme, andere Völker aus,
Kophas…«
    »Nur der Starke ist mächtig. Wer sich nicht beugt –
ist verloren. So schreibt es das Gesetz vor.«
    »Wessen Gesetz, Kophas?«
    »Das der Väter.«
    »Es ist ein törichtes und grausames Gesetz. Xantilon ist
groß genug. Alle haben Raum und Leben.«
    »Nicht der Schlafende.«
    »Berichte mir mehr über ihn.«
    »Ich würde es gern tun, nur um dich von deinem
wahnwitzigen Plan abzubringen. Aber mir sind die Hände gebunden.
IHN kann niemand beschreiben. Er ist in der Schattenwelt zu Hause.
Wer dort eindringt, wird IHN natürlich sehen. Doch derjenige
wird keine Gelegenheit mehr haben, seine Eindrücke zu schildern.
Noch niemand ist je aus dem Schattenreich zurückgekehrt. Und was
E R, der Schlafende, mit den Opfern macht, wissen wir
nicht…«
    Es klang überzeugt. Entweder war Kophas ein hervorragender
Schauspieler oder die Macht, der er diente, war tatsächlich so
undurchsichtig und außergewöhnlich, daß er nichts
darüber wußte.
    Obwohl er einer der sieben Eingeweihten war. Genau sieben
Priester, ›Bewahrer des Siegels‹, lebten im Dorf mit dem
Steingötzen. Schon diese magische Zahl gab Macabros zu denken.
Wußte Kophas doch mehr, als er zugab? Versuchte er nur, seine
Widersacher abzulenken, in Sicherheit zu wiegen, um dann in einem
geeigneten Augenblick…
    Weiter kam Macabros nicht in seinen Überlegungen.
    Es schien, als hätte es nur diese Gedanken bedurft und
wären sie die Auslöser des Geschehens.
    Das ohrenbetäubende Brausen zerriß die düstere,
mit dunklem Rot geschwängerte Luft.
    Der Boden unter ihren Füßen schwankte.
    Bolonophom schrie auf.
    Er versuchte noch, sich von dem glasartigen, schwarzen Untergrund
zu erheben und zur Seite zu springen.
    Zu spät!
    Rauschend und gurgelnd stiegen schwarze Wellen rings um ihn herum
auf, stürzten sich auf ihn wie ein Raubtier und rissen ihn
mit.
    Bolonophom und sein wenige Schritte entfernt auf dem erstarrten
Fluß liegender Llonoll versanken in dem Strom, der aus seiner
Versteinerung wie eine schlafende Bestie erwacht war…
     
    *
     
    Sie waren auf der Insel des Friedens - und doch war keiner mehr
glücklich dort, seitdem man wußte, welch furchtbares
Schicksal Carminia Brado und Björn Hellmark zuteil geworden
war.
    Die Freunde Rani Mahay, Danielle de Barteaulieé und Arson,
der Mann mit der Silberhaut, waren fast ein Opfer Molochos’
geworden. Nur die großartige Maschinerie von Arsons Zeitschiff
hatte in letzter Sekunde verhindert, daß sich auch ihr
Schicksal erfüllte.
    Seit ihrer geglückten Rückkehr in letzter Sekunde,
suchten sie in pausenlosen Gesprächen und Überlegungen
einen Weg, zu den beiden Eingeschlossenen vorzudringen.
    Es war eine Situation eingetreten, mit der keiner von ihnen
gerechnet hatte. Molochos hatte Verrat begangen. Auf eine Weise, die
vorher nicht zu durchdringen war.
    Nun hieß es umdenken und sich auf die Kräfte
konzentrieren, die ihnen zur Verfügung standen.
    Außer ihrem Willen, alles zu unternehmen, gab es gewisse
Hilfsmittel, deren sie sich dabei bedienen konnten.
    Da war zunächst der Spiegel der Kiuna Macgullyghosh, ein
Objekt, mit dessen Hilfe man andere Welten und andere Dimensionen
aufsuchen konnte. Die Welt »hinter dem Spiegel« war
dämonischer Prägung.
    Es gab ein weiteres »Objekt«, das aussah wie eine
natürliche Erscheinung.
    In einem kleinen Palmenhain im Südosten der Insel Marlos lag
der Geistspiegel des Hestus’.
    Mit ihm ließen sich ungezählte Orte aufsuchen, die bis
auf

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