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Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Nichts
verschwanden.
    Ein Dämon-Monster!
    Es wirkte im Unsichtbaren, war so etwas wie Kamera und
Tonbandgerät und zeichnete alles auf. Ein Überbleibsel aus
der Zeit, als Rha-Ta-N’my noch über den glutflüssigen
Boden der Urkontinente der Erde schritt.
    Diese Anmerkung hatte Daiyana noch gemacht, ehe sie wieder
verschwand.
    Wohin gingen die Informationen? Wer wertete sie aus?
    Macabros hatte noch mehr Fragen. Aber er stellte keine. Er
handelte, ehe jener sichtbar gewordene unheimliche Gast begriff,
daß er entdeckt war.
    Macabros riß den Arm empor und warf sich nach vorn. Das
geschenkte Schwert sauste durch die Luft. Ein hoher,
sphärenhafter Ton war zu hören.
    Das Monster reagierte auf den abrupten Angriff zu spät.
    Es wich noch zurück, als die Schwertspitze nach vorn
stieß. Raketengleich wollte es in die Luft steigen, als es
erkannte, daß menschliche Augen es wahrnehmen konnten.
    Der Hieb wäre zu schwach gewesen, es zu töten oder
ernsthaft zu verletzen.
    Und zum erstenmal in der Geschichte des wunderbaren Schwertes
zeigte es seine besondere Kraft, die es dämonischen Wesenheiten
gegenüber besaß.
    Die Spitze streifte den unförmigen, flachen
Ballonschädel mit den grotesk weit auseinanderstehenden, in die
Tiefe gehenden Augen.
    Ein dumpfes, durch Mark und Bein gehendes Geräusch löste
sich aus dem ineinander verschlungenen Wurmkörper. Der Kopf
blähte sich auf, wurde noch flacher, und breite Fetzen, die wie
zusammengeballter Nebel aussahen, lösten sich schnell aus dem
komplexen Leib des Dämons, der über die Zeiten hinweg ein
Beobachter und Verbündeter Molochos’ gewesen war.
    Wie eine atomare Kettenreaktion lief die Zersetzung des
Dämonenkörpers ab. Die Luft verfärbte sich
schwefelgelb. Die Farbe verblaßte nur langsam.
    Der Kontakt, den Molochos entdeckt und ausgenutzt hatte, war
zerstört.
    Doch das wußte er noch nicht…
     
    *
     
    Nach diesem Zwischenfall blieb es ruhig. Weitere Feinde tauchten
nicht auf.
    Macabros und Harry Carson setzten ihren Weg durch die Steppe fort,
die langsam in Wildnis überging.
    Als sie mitten im Dickicht waren, hätten sie unter normalen
Umständen ihren weiteren Weg unterbrechen müssen. Doch
zwischen den Stämmen und Büschen herrschte ein sanftes,
fluoreszierendes Leuchten, wie es von Glühwürmchen
verbreitet wurde. Es stammte jedoch nicht von Tieren ab, die durch
die Nacht schwebten, sondern kam von einigen Pflanzen her, die sich
wie Rankengewächse um Stämme und dicke Äste schlangen
und wie Leuchtbänder in alle Richtungen davonliefen.
    Sie stießen auf einen Trampelpfad, der von Eingeborenen
offensichtlich für die Jagd benutzt wurde. Erst kürzlich
mußten hier Menschen gegangen sein. Einige frisch abgebrochene
Zweige und abgerissene Blätter wiesen darauf hin, sowie
zertrampelter Boden.
    Dann war der Pfad plötzlich zu Ende, und sie mußten
sich einen Weg durch die Büsche und das Dickicht schlagen. Ihre
scharfen Schwerter leisteten ihnen dabei gute Dienste.
    Ein anderer hätte an Harry Carsons und Macabros’ Stelle
die nächtliche Wanderung durch den rumorenden, unruhigen
Dschungel längst aufgegeben. Aber weder Macabros noch Harry
waren daran interessiert, unnötige Zeit zu verlieren.
    Carson kannte den Dschungel wie seine Hosentasche. Er hatte hier
nach seiner Entführung aus der Welt und der Normalzeit, in die
er hineingeboren worden war, einen Großteil seines neuen Lebens
verbracht. Er kannte Gefahren und Tücken des Dschungels und sah
selbst in diesem grünlichen Phosphorschein den Pflanzen an, ob
sie auf festem oder sumpfigen Boden standen, ob sich hinter der
nächsten Blätterwand vielleicht ein wildes Tier, ein
fleischfressendes Insekt oder eine Schlange oder Echse aufhalten
konnte.
    Macabros ging unbedarft voran, weil es für seinen Körper
keine Gefahren gab. Ob Biß eines Insekts, Krallenhieb einer
Raubkatze oder Angriff einer Schlange – er würde sie alle,
ohne irgendwelchen Schaden zu erleiden, überstehen.
    Macabros war dennoch nicht unaufmerksam. Er wußte, daß
ein Angriff zumindest Harry Carson gefährdete, wenn der etwas
übersah. Und vier Augen sahen eben mehr als zwei…
    Carson hielt durch, zu einem Zwischenfall kam es nicht. Obwohl die
Umgebung überall gleich war, glaubte Carson gewisse Merkmale zu
erkennen, die ihm bekannt vorkamen. Es gab Stein- oder Metallspitzen,
die in Stämme eingedrückt waren, um so Dschungel-Wanderern
den Weg zu zeigen.
    Stunde um Stunde verging.
    Dann erreichten sie eine Lichtung, von der aus

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