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Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak

Titel: Macabros 106: Die gläsernen Dämonen von Etak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Idee kommen,
daß es dieses Schwert nun zum zweiten Mal gab. Doch das war ein
Irrtum.
    Dies war der Augenblick, wo es zum erstenmal auftauchte, wo es aus
der Hand eines überirdischen Wesens hineingelegt wurde in die
eines Mannes, der aus einer anderen Zeit kam und der nicht mal aus
Fleisch und Blut bestand, sondern nur die ätherische Kopie eines
Körpers, der im Schreckens-Zentrum Rha-Ta-N’mys sich nach
Freiheit sehnte.
    Dieses Schwert war einmalig. Und in etwas mehr als zwanzigtausend
Jahren sollte es Björn Hellmark durch einen geschickt
eingefädelten Hinterhält des Dämonenfürsten
Molochos aus der Hand genommen und an einen unbekannten Ort gebracht
werden…
    Diese Dinge aber waren für den Mann, der dies Schwert jetzt
in der Hand hielt, bereits schon wieder Vergangenheit, obwohl sie
jetzt erst geschah.
    Wieder konnte er sich der zwingenden Notwendigkeit eines Beweises
nicht entziehen. Es gab keinen absoluten Ablauf der Zeit. Sie war
keine Einbahnstraße…, sie ereignete sich gleichzeitig.
    »Das Schwert ist mehr als nur eine Waffe«, fuhr Daiyana
fort. »Es kann für dich entscheiden, ob dir ein Feind
gegenübersteht oder ein Freund, ob du getäuscht wirst oder
nicht. Das Schwert wird unschuldiges Leben nicht schädigen,
nicht töten. Mit ihm kannst du wilde Tiere zu Boden zwingen.
Aber in erster Linie ist es dafür geschaffen,
Dämonenblütigen das Lebenslicht auszublasen. Es
genügt, wenn du nur einen von ihnen mit dem Schwert
berührst. Er wird auf der Stelle vernichtet oder
zurückgeschleudert in das Reich, aus dem er gekommen ist und
seine Lebenskraft bezieht…
    Das Schwert ist dein Begleiter und dein Eigentum. Für immer!
Für dieses Leben – und ein anderes…«
    Was war das? Wußte sie, daß eine Zeit kommen
würde, da auf Xantilon ein Mensch geboren wurde, der sich
Kaphoon und ›Sohn des Toten Gottes‹ nannte? Aber dies alles
war noch Zukunftsmusik, nur ihm bekannt, der den Ablauf einer
unglaublichen Geschichte kannte, die über Jahrtausende
hinwegging.
    Er wollte etwas sagen, auf diesen Umstand eingehen, doch die
Erscheinung löste sich auf. Daiyanas Körperform wurde
schwächer und verlor an Leuchtkraft und Kontur.
    Einen Moment noch schwankte ihr schwächer werdendes Abbild
wie ein zarter; luftiger Nebelschleier vor ihm…
    Dann verschwand sie vollends.
    Zurück blieben die beiden Schwerter. Das, welches im
Steppenboden steckte, das, welches Daiyana ihm überbracht
hatte…
    Harry Carsons Schnarchen, das die ganze Zeit über im
Hintergrund zu hören war, brach plötzlich ab.
    Harry wurde wach. Er hatte von dem, was sich in der Zwischenzeit
ereignet hatte, nichts mitbekommen.
    Verwundert sah er, wie Macabros aus der Dunkelheit auf ihn
zukam.
    »Hast du dir in der Zwischenzeit die Beine vertreten?«
fragte er, während er sich vom Boden erhob. Carson wollte noch
etwas sagen. Da fiel sein Blick auf das Schwert, dessen Schneide
funkelte, wie er es noch bei keinem gesehen hatte. »Was ist denn
jetzt passiert?« wunderte er sich. »Hast du die Klinge
frisch geschliffen? Aber wie…« Da merkte er, daß es
sich um eine ganz andere Waffe handelte als jene, die Macabros zuvor
trug.
    »Wie kommst du denn zu der?« fragte er
überrascht.
    »Ich erhielt sie als Geschenk«, entgegnete Macabros. Er
ließ die Klinge durch die Luft zischen. Ein heller,
sphärenhafter Ton war zu hören.
    Das Schwert aus Daiyanas Hand lag federleicht wie ein schlanker
Degen zwischen seinen Fingern.
    »Es ist federleicht!« jubelte Macabros und führte
einige Schattenhiebe und Attacken in die Luft aus, als müsse er
sich erst an den Schwung und die Leichtigkeit der neuen Waffe
gewöhnen. »Es ist ein ganz außergewöhnliches
Schwert, von einem wahren Meister geschaffen!« schwärmte
er. »Man glaubt, nichts in der Hand zu halten…«
    Harry Carson erkannte, daß das neue Schwert, das im wahrsten
Sinn des Wortes wie durch Zauberei in die Hände seines
Begleiters gekommen war, wirklich bemerkenswert schien.
    Die Klinge war etwas schlanker, wirkte dünner und leichter.
Der Griff war anders geformt und glitzerte, als wäre er mit
geschliffenen Diamanten besetzt.
    »Als Geschenk hast du das Schwert erhalten?« machte
Harry sich wieder bemerkbar. »Und wem verdankt man solche
niedlichen Gaben?«
    Er berührte die kühle, messerscharfe Klinge vorsichtig
wie eine Kostbarkeit.
    »Du wirst es nicht glauben, Harry - Daiyana war
da…«
    Carson blieb der Mund offen stehen.
    »Jetzt machst du Witze mit mir…«
    »Es ist die

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