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Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Titel: Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Doch nun waren sie
deprimiert, fanden keine Antworten auf die Geschehnisse und
drängten sich um Macabros, von dem sie Hilfe und Rat
erwarteten.
    Macabros wußte, daß er in eine Zwickmühle geraten
war.
    Sie erwarteten ein Wunder von ihm. Das konnte er nicht
vollbringen. Nur in einem Sinn wäre es unter Umständen
möglich: wenn er den Feind entdeckte, der für all die
Ungereimtheiten verantwortlich war. Wenn er ihn aufspürte und
ihn zwang, die Geschehnisse wieder rückgängig zu machen,
dann würde dies der Legendenbildung um seine Person einen
gehörigen Aufschwung geben.
    Aber er konnte nicht zaubern…
    Bei dem Wort ›zaubern‹ mußte er an die drei
versteinerten Schwestern denken, die Zauberinnen von Un.
    Sie konnten mit einem ›allessehenden Auge‹
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beobachten. Sie hatten ihm den
Weg nach Etak vorgeschlagen.
    Aber kein Wort über ein eventuelles Abenteuer um Aggars
Wüstenzone gesagt.
    Die Allee, glatt und sauber wie eine Bahn, führte in die
großartige Stadt, die jeder Loark in seinem Leben mindestens
einmal gesehen haben mußte.
    Der Begriff ›Stadt‹ stimmte eigentlich nicht.
    Es gab nirgends Häuser. Die ›Stadt der schlafenden
Götter‹ bestand aus überdimensionalen Statuen, die auf
mächtigen Sockeln ruhten und aus weißem Stein gehauen
worden waren. Offenbar aus einem einzigen Block.
    Es waren Hunderte von Gestalten, die in unterschiedlicher Pose
unter freiem Himmel standen.
    Am auffälligsten war die Statue, die den ›Toten
Gott‹ darstellte. Sie war die größte.
    Fünfmal so groß wie in Wirklichkeit und in
weißem, marmorartigem Stein entdeckte Macabros sich wieder.
    Er war abgebildet mit weit geöffneten Armen, als wolle er die
Ankömmlinge in der Stadt begrüßen.
    Nur etwa zehn Schritte von diesem Standbild entfernt war
Bolonophom zu erkennen, jener Bolonophom, der seinerzeit mit Macabros
die ersten und unglaublichen Abenteuer erlebte.
    Auch Bolonophom gehörte zu den ›Göttern‹. Und
nicht nur er.
    Macabros sah viele vertraute Gesichter in Stein, Gesichter jener
Menschen, die seinerzeit – vor dreihundert Jahren laut
Loark-Kalender! – mit ihm zu tun gehabt hatten. Es waren
Männer und Frauen des Loark-Volkes.
    Er sah aber auch viele Unbekannte.
    Und so fragte er, wer sie wären.
    »Es sind alle jene, die, wie wir glaubten, durch dich
auserwählt waren, um dir an jenen unbekannten Ort zu
folgen«, erklärte Rabathanan.
    Damit waren jene gemeint, die durch die Einflüsse der
gläsernen Dämonen von Etak nach dort verschleppt und zu
Kristall geworden waren. Die Legende um den »Toten Gott«
hatte hier einen Auswuchs angenommen, den er nur mit einiger
Schwierigkeit wieder hatte beseitigen können.
    Die Loark der letzten beiden Jahrhunderte waren der festen
Überzeugung gewesen, daß alle, die während einer
Wallfahrt in die Wildnis verschwanden, von dem »Toten Gott«
als Mitstreiter für seine gute Sache geholt wurden. Ihnen zu
Ehren errichtete man ihre Standbilder, und sie wurden auch als
»Götter« bezeichnet, weil sie ihn unterstützten,
»Auserwählte« waren.
    Macabros nahm sich die Zeit, sich alles in Ruhe anzusehen.
    Schließlich hatte er den vierunddreißig Loarks
versprochen, die Stadt zu suchen. Als er dieses Versprechen gab,
konnte er nicht ahnen, was ihn wirklich erwartete. In der
Zwischenzeit war mit dem Loark-Volk einiges geschehen.
    Vadonvan aus der unterirdischen Stadt Monar war der einzige, der
bisher einen kurzen Hinweis auf die rätselhaften Ereignisse
hatte geben können.
    Niemand sonst hatte überlebt. Alle Loarks waren gleichzeitig
verschwunden, entfernt worden aus dem Lebensbereich, der ihr Zuhause
war.
    Das violette Licht… Es hatte auch stundenlang über der
»Stadt der schlafenden Götter« gelegen, und mit dem
Einbruch der Dunkelheit glaubten sie alle einen schwachen,
geisterhaften Schein wahrzunehmen, der aus dem weißen Gestein
hervorsickerte.
    Je dunkler es wurde, desto intensiver begannen die Steine zu
strahlen.
    Das Phänomen erregte alle sehr. Kein Loark hatte die Stadt
jemals so erlebt.
    Der Eindruck war beängstigend. Und dann zeigte sich,
daß diese Angst berechtigt war. Es begann mit leisem Knistern
und Knacken.
    Die Loarks-Frauen und Männer, die in einer Erdmulde in der
Nähe der Statue des »Toten Gottes« ihr Lager
aufgeschlagen hatten und getrocknete Fleischstreifen aßen,
blickten verwirrt in die Luft und erhoben sich langsam.
    Auch Harry Carson und Macabros, die noch durch die breiten,
gepflegten

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