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Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Macabros 108: Haus der grausamen Druiden

Titel: Macabros 108: Haus der grausamen Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hatte keine Pause
eingelegt. Er arbeitete wie ein Besessener.
    Im Keller war ein Berg aus Erde und Steinen entstanden. Er
türmte sich bedrohlich hinter McCloud auf. Einige Kisten mit
Erinnerungsstücken an die Vergangenheit waren bereits
verschüttet.
    Die Flamme in der Lampe brannte nicht mehr so hoch. Das Petroleum
ging zur Neige. McCloud merkte es nicht.
    Er stand in dem Loch, stieß den Spaten tiefer – und
hatte plötzlich keinen Boden unter den Füßen
mehr.
    Mit einem langen Aufschrei stürzte er in die Tiefe.
    Instinktiv ließ er den Spaten los und versuchte sich
irgendwo festzuhalten.
    Da war der Sturz auch schon zu Ende.
    McCloud kam unten an, atmete heftig, und die plötzliche
Angst, die ihn gepackt hatte, legte sich nur langsam wieder.
    Er wußte, daß er etwas suchte – und daß er
es jetzt gefunden hatte!
    Unter dem Keller gab es einen Hohlraum.
    Davon hatte keiner der Personen, die je in diesem Haus lebten,
etwas geahnt. Offenbar auch sein Großvater nicht der das Haus
erbaut hatte und auch schon Fischer war…
    McCloud kam wieder auf die Beine. Die rechte Hüfte schmerzte
ihn, aber er achtete nicht darauf.
    Er wußte, daß er dem Geheimnis jetzt nahe war.
    Das schwache Licht von oben reichte kaum aus, den Hohlraum
auszuleuchten. Er nahm ihn nur annähernd wahr und war erstaunt
darüber, wie groß er war.
    Der Raum hatte die Grundfläche des gesamten Hauses!
    Es war eine Erdhöhle, ein Hohlraum, in dem er große
schwarze Steine fand, die wie kantige Säulen aufgerichtet und in
einer bestimmten Form zueinander aufgestellt waren.
    McCloud riß ein Streichholz nach dem anderen an und sah sich
um.
    Plötzlich wußte er, woran ihn die niedrigen Säulen
erinnerten: Sie waren ein genaues, wenn auch verkleinertes Abbild der
rätselhaften Steine von Stonehenge…
     
    *
     
    Seit dem elften Jahrhundert lagen die riesigen Menhire, deren
Bedeutung bis zum heutigen Tag ungeklärt war, in Stonehenge in
Südengland.
    Einige Forcher hielten sie für eine Opferstätte. Einig
war man sich, daß es wohl Druiden gewesen sein mußten,
die als Urheber des geheimnisvollen Relikts in Frage kamen.
    In einem geheimen Keller der McClouds lag seit Jahrhunderten
möglicherweise eine Stätte, die mit der in Stonehenge
Verbindung besaß.
    James McCloud näherte sich einem der flachen Steine, die ihn
teilweise an Opferaltäre erinnerten.
    Sie waren uralt, mit Kerben und Scharten versehen, und im
dünnen Licht der Streichhölzer waren doch die dunklen
Flecke im Gestein wahrzunehmen.
    Blut der Opfer, die hier von den Druiden dargebracht
wurden…
    Es trieb ihn – wie von unsichtbaren Händen gezogen
– zwischen die säulenartig errichteten Steine, die ihm
teilweise bis zu den Hüften reichten.
    Die Formation der Menhire war annähernd kreisförmig.
    Doch dies nahm er nur beiläufig wahr, weil er wußte,
daß es so und nicht anders sein mußte. Er suchte etwas
Bestimmtes, war schließlich deshalb hierher gekommen.
    Und er fand es…
    Das Gewand!
    Es war purpurfarben, aus grobem Gewebe gearbeitet und lag
zusammengefaltet, als hätte es erst vor wenigen Minuten jemand
dorthin gelegt…
    McCloud atmete tief durch, beugte sich nach vorn und nahm das
Gewand auf.
    Es fühlte sich schwer und rauh an.
    Unter dem Gewand lag ein Kranz, geflochten aus Misteln…
    McCloud folgte auch jetzt noch jenem unverständlichen Trieb,
für den es keine logische Erklärung gab.
    Er warf sich das Gewand über. Es hatte eine Kapuze. Auch die
zog er nach vorn, und dann griff er nach dem Mistelkranz und
drückte ihn sich auf den Kopf.
    McCloud fühlte das Blut plötzlich schmerzhaft durch die
Adern strömen.
    Sein Puls beschleunigte sich, und er hatte den Wunsch, zu schreien
und auf die seltsame Lage, in die er wie in einem Traum geraten war,
aufmerksam zu machen. Doch sein Mund blieb still. Und selbst wenn er
so laut wie möglich geschrien hätte, wäre niemand
gewesen, der ihn hätte hören können… Das
nächste Haus lag mehr als drei Meilen von der Landzunge
entfernt.
    Die ihn umgebende Dunkelheit erhellte sich flimmernd.
    Dunkles Rot wurde sichtbar. Es hüllte ihn ein und schien aus
dem entdeckten Gewand zu kommen, dem ein geheimnisvoller Zauber
anhaftete.
    Die Decke wurde zum Himmel. Dunkleres Rot zog darüber hinweg
wie tiefhängende Wolken.
    Er stand vor dem leeren Altarstein, der so groß war,
daß bequem ein ausgewachsener Mensch darauf liegen konnte.
    Er starrte darauf und streckte dann langsam die Rechte aus, ohne
daß er auch begriffen hätte,

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