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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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leben zu können.
    Alle diese Dinge aber waren für seinen Zweitkörper
bedeutungslos.
    Dieser bestand aus einer feinstofflichen, ätherischen
Substanz, die weder durch Säure noch durch Feuer oder andere
Elemente angegriffen oder vernichtet werden konnte.
    Macabros war ein Ebenbild des Mannes, der in drei Meter Tiefe
eingegraben lag.
    Aber Macabros brauchte keinen Sauerstoff, um leben zu können.
Er war eine perfekte Kopie des Original-Körpers, ohne mit dessen
Schwächen behaftet zu sein.
    Macabros materialisierte neu genau an der Stelle, wo Björn
Hellmark in wenigen Minuten den Erstickungstod erleiden
würde.
    Macabros’ und Hellmarks Hände berührten sich.
    Im gleichen Augenblick verschwanden beide Körper, und
knirschend stürzte der Sand an der Stelle zusammen, wo sie sich
eben noch befunden hatten.
    Zusammen mit seinem Zweitkörper materialisierte Björn
direkt bei Carminia und Rani Mahay.
    Der große blonde Mann mit dem Aussehen eines Abenteurers
wischte sich den Sand aus Mundwinkeln und Augen, schüttelte sich
und fuhr sich mit den Fingern durch das sandige Haar.
    »Irgend jemand scheint mit unserem Besuch nicht einverstanden
zu sein«, sagte er, als sei nichts geschehen und ohne noch mal
auf die prekäre Situation einzugehen, in der er eben noch
gesteckt hatte. »Ich kann mir schlecht vorstellen, daß
alles, was passiert ist, nur ein reines Naturereignis war.«
    Auch Carminia und Rani dachten so.
    »Doc Shadow«, murmelte der Inder nachdenklich. Keinem
war das unheimliche, überlaute Lachen entgangen, das
ertönte, als die Gefahr im wahrsten Sinn des Wortes wie aus
heiterem Himmel über sie hereinbrach.
    Björn Hellmark atmete tief durch und genoß die klare,
reine Luft.
    Er blickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Unendlich
weit kam ihm der trübe Horizont auf der anderen Seite der
flachen Hügel vor.
    Dort drüben wurde die Luft noch heftig gepeitscht, und es war
unnatürlich, daß von dem orkanartigen Sturm hier kein
Luftzug zu spüren war.
    Dies unterstützte ihre Vermutung, daß es hier nicht mit
rechten Dingen zugegangen und ein Angriff auf sie ausgetragen worden
war.
    »Ich kann es mir nicht vorstellen«, murmelte Hellmark,
während er den Blick in die Runde schweifen ließ.
»Shadow – ein Verräter? Es paßt nicht zu dem,
was sich in der Zeit, seit ich ihn kenne, alles zugetragen
hat.«
    Mit Doc Shadow, dem Geist der Schattenwelt, verband ihn ein
Vertrauensverhältnis.
    Shadow sehnte sich nach seinem Aufenthalt unter den Toten von Zeit
zu Zeit nach seinem Körper. Nur mit Hilfe eines Körpers war
es ihm auch möglich, jene Feinde auszuschalten, die in
Menschengestalt unter allen Völkern der Erde zu finden
waren.
    Sobald Shadow sie berührte, lösten die
»Omega-Seelen« sich aus dem Wirtskörper.
    Während der notwendigen Körpertausch-Aktionen hätte
Shadow inzwischen mehr als einmal die Gelegenheit gehabt, Hellmark zu
hintergehen und praktisch auszulöschen. Die Aktion war jeweils
an eine bestimmte Zeitspanne gebunden. Kehrte die von seinem
Körper losgelöste Seele nicht in vierundzwanzig Stunden in
ihren Körper zurück, dann trieb sie für alle Ewigkeit
durch das Totenreich, und Doc Shadow war im Besitz eines
Körpers.
    Aber er hatte niemals davon Gebrauch gemacht, nie die Menschen
hintergangen, die praktisch auf seine Entscheidung und damit sein
Vertrauen angewiesen waren.
    Vielleicht war alles vorher auch nur Maskerade gewesen?
    Auch diese Möglichkeit durften sie – auch wenn es ihnen
leid tat, so zu denken – nicht außer acht lassen.
    Vielleicht hatte Shadow einen Auftrag zu erfüllen, wie damals
– Molochos, der Dämonenfürst. Auch er hatte sich
Hellmarks Vertrauen erschlichen und ihn dann in eine tödliche
Falle gelockt. Alles war von langer Hand vorbereitet gewesen und fast
zu spät hatten Hellmark und seine Getreuen die Täuschung
gemerkt.
    Aus den Fehlem von damals aber hatten sie alle gelernt. Die
Mächte der Finsternis – und vor allem Rha-Ta-N’my
selbst – gingen mit dämonischem Raffinesse zu Werke und
ließen keinen Weg aus, um ihre Feinde zu übertölpeln
und auszuschalten.
    »Kommt! Kommt schnell!« hörten sie eine vertraute
Stimme aus der Luft über sich.
    »Doc?!« rief Björn überrascht. »Wo kommst
du jetzt her?«
    »Aus der – Ruinenstadt…«, sagte eine
aufgeregte Stimme. »Ich habe Spuren einer fremden Zivilisation
entdeckt!« Kein Wort von dem, was hier geschehen war…
    »Es ist gut, Freunde, daß ihr den Weg über die
Dünen genommen

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