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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Einzelheiten und Zusammenhänge
nachzudenken, hatte er nicht.
    Er durfte keine Sekunde mit Zögern verlieren.
    Macabros!
    Björn Hellmark dachte nur diesen einzigen Gedanken, und sein
Doppelkörper entstand in der gleichen Sekunde rund dreißig
Meter entfernt. Dort, wo die geliebte Frau in die tödliche
Gefahr geraten war, in die drehende Erdbewegung gerissen zu werden
und für immer zu verschwinden.
    Er achtete nicht auf das Tosen und Brausen des Sturmes, nicht auf
das satanische, überlaute Lachen eines Wesens, das er zu seinen
Freunden und Helfern zählte.
    Die Brasilianerin steckte bereits bis zu den Schultern in dem
rasend sich abwärts drehenden Treibsand und war umhüllt von
einem Schleier aufgewirbelten Sandes, der die Luft durchsetzte und
sich auf ihre Atemwege legte.
    Hellmark selbst war in den Sog geraten, und auch Rani Mahay, der
treue Freund, kämpfte verbissen gegen die Kraft an, die ihn in
die Tiefe zu ziehen drohte.
    Hier halfen weder Dämonenmaske noch das »Schwert des
Toten Gottes«. Sie waren einer unbarmherzigen oder magisch
beeinflußten Natur ausgesetzt, die sie auf dieser Seite des
Spiegels noch nicht kennengelernt hatten.
    Macabros umklammerte Carminias Arme, die sie über ihren Kopf
hinausgestreckt hielt.
    Mit reiner Kraftanstrengung allein hätte hier kaum jemand
etwas ausrichten können. Der Sog war zu stark, und jeder, der
einem in Not Geratenen zu Hilfe eilte, mußte damit rechnen,
selbst in den sich drehenden Sandtrichter gezogen zu werden.
    Doch mit seinem Doppelkörper verfügte Hellmark über
eine Waffe, die sich in diesen aufregenden Sekunden als
äußerst wirksam erwies.
    Kaum daß Macabros Carminias Armgelenke umfaßte,
erfolgte der gedankliche Befehl.
    Björn versetzte seinen Zweitkörper jenseits der
Dünen, die sie zu erreichen sich vorgenommen hatten. Absichtlich
wählte er nicht den Weg in Richtung des Fixpunktes, wo die
andersdimensionierte Welt hinter dem Spiegel begann.
    Dort schienen die unheimlichen Erdbewegungen noch stärker zu
sein. Die Luft war eine einzige braune, trübe Masse, die von
heftigen Winden gepeitscht wurde. Es schien, als würde sich die
Wüste wie eine riesige Woge in die Luft erheben.
    Hellmark wurde in die Tiefe gerissen und spürte den Druck des
wirbelnden, ziehenden Sandes überall an seinem Körper.
    Die eigene Kraftanstrengung verpuffte wirkungslos.
    Während er mit seinem Zweitkörper Carminia Brado aus dem
tödlichen Sog befreite und rund drei Kilometer weiter jenseits
der Hügel absetzte, schnürte der fressende Sand ihm bereits
den Brustkorb zusammen und drehte ihn tiefer in den Trichter.
    Carminia war in Sicherheit!
    Nun Rani…
    Hellmark konnte noch klar denken und sah in der aufgepeitschten,
sanddurchsetzten Luft den aussichtslosen Kampf seines Freundes gegen
die übermächtigen Gewalten.
    Ranis Glatze verschwand unter einem dünnen Sandfilm. Die
Hände des Freundes ragten noch hervor. Das reichte, um ihn zu
retten.
    Ein präziser Gedanke genügte, um Macabros an die
gefährdete Stelle zu versetzen.
    Es genügte ebenfalls die Berührung einer Hand und der
erneute Teleportations-Sprung.
    Der Trichter sackte in sich zusammen, als dort, wo Mahay sich eben
noch befand, ein Hohlraum entstand.
    Auch Mahay wurde durch den Einsatz von Björn Hellmarks
Zweitkörper in Sicherheit gebracht.
    Jenseits des flachen Hügels war die Luft völlig ruhig.
Ebenso die Erde.
    Es schien, als wäre ein Teil der Wüste nur deshalb in
Bewegung geraten, weil die Eindringlinge hier waren und durch ihr
Erscheinen offensichtlich einen Mechanismus ausgelöst hatten,
der einst geschaffen worden war, um Neugierige fernzuhalten.
    In dem Moment, als Rani Mahay festen Boden unter den
Füßen spürte, verschwanden Hellmarks Hände im
Trichter.
    Der heftige Wind wehte rasch große Sandmassen nach und
füllte den Trichter auf, der weiter in tief erliegende Schichten
sich drehte und den Herrn von Marlos mit sich riß.
    Über Björn Hellmark rutschten mehrere Kubikmeter Sand
nach und begruben ihn.
     
    *
     
    Aber noch lebte der Mann, den die Erde gefressen hatte. Er konnte
noch klar denken.
    Selbst wenn sein Denkvermögen eingeschränkt gewesen
wäre, hätte er mit seinem Zweitkörper agieren
können.
    Macabros versetzte sich mitten hinein in den Sand, der zu leben
schien, der sich wie ein Meer bewegte und den Körper in die
Tiefe riß.
    Björn Hellmark war verwundbar. Er war ein Mensch wie jeder
andere auch, bestand aus Fleisch und Blut und war angewiesen auf
Sauerstoff, um

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