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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gestern nicht noch mehr Haare besessen? Wahrscheinlich täuschte sich Schmaranzer. Es konnte nicht anders sein.
    »Entschuldigen Sie die Verspätung.« Borniers Stimme klang krächzend und leise. Aus seinem Mund strömte widerwärtiger Geruch, süßlich und fahl. »Aber ich musste mich noch um die anderen beiden Gäste kümmern. Sie lassen sich für den Vormittag entschuldigen und werden erst später zu uns stoßen. Frau Wallbaum ist sogar abgereist, ein dringender Notfall in ihrer Familie, der keinen Aufschub duldete.«
    Unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Borniers Anblick hatte Friedrich Schmaranzer jeden Appetit verdorben. »Da kann man wohl nichts machen.«
    »Oh doch, oh doch«, murmelte der Maler, der sich gebückt auf die Tischplatte stützte. »Es gibt keinen Grund, Trübsal zu blasen. Sie beide sind ohnehin die wichtigsten Besucher.«
    Friedrich wunderte sich über diese Aussage, wusste jedoch nicht, was er darauf erwidern sollte.
    Hannah zeigte sich um Worte nicht verlegen. »Ich fühle mich zwar geschmeichelt, aber wie kommen Sie zu dieser Annahme?«
    Der Maler hustete, hielt die Hand vor den Mund und wischte sie dann seitlich an der Hose ab. »Ich habe sofort gesehen, dass Sie beide diejenigen sind, die wirklich an meinen Bildern Interesse zeigen! Sie haben sie in der Zeitung entdeckt und fühlen sich davon angezogen, wussten sofort, dass meine Kunst eine wichtige Rolle in Ihrem Leben spielt. So war es doch, nicht wahr?«
    Schmaranzer nickte beiläufig. Besser konnte man es kaum beschreiben.
    »Es gibt da etwas Unwiderstehliches«, sagte Hannah.
    Der Maler grinste breit. »Herr Bottlinger ist unterwegs, um alles Notwendige für die Morgenmahlzeit zu besorgen. Warum er sich verspätet, weiß ich selbst nicht. Er wird sicher bald auftauchen. Lassen Sie uns bis dahin keine Zeit verschwenden! Herr Schmaranzer … darf ich Sie zuerst in mein Atelier führen?«
    Obwohl die Aussicht darauf, die Bilder endlich in Natura zu sehen, sehr verlockend war, lehnte Friedrich ab. »Ich lasse der Dame gern den Vortritt. Hannah, warum gehen Sie nicht mit Herrn Bornier? Ich gedulde mich bis nach dem Frühstück.«
    Sie schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln und einen koketten Augenaufschwung. »Wenn Sie meinen …«
    Friedrich blieb allein im Speiseraum zurück und wunderte sich, dass inzwischen vier der sechs Menschen, die viel Geld bezahlt hatten, um an diesem Wochenende teilnehmen zu dürfen, fehlten. Zwei von ihnen, ein gewisser Rani Mahay und eine Danielle de Barteauliee waren gar nicht erst aufgetaucht.
    Friedrich Schmaranzer ging der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass dieses Treffen keineswegs so verlaufen würde, wie er es sich vorgestellt hatte.

Zweites Buch: Der Leichenorden von Itaron
1. Kapitel
    Hannah folgte dem Maler die alte Steintreppe hinauf.
    Ihr Herz schlug schneller als gewohnt, und das nicht wegen der Anstrengung – zum einen hatte dieser Friedrich Schmaranzer es ihr angetan, und zum anderen … fühlte sie instinktive Abscheu vor Bornier. Kaum zu glauben, dass ein Widerling wie er in der Lage war, solch faszinierende Bilder zu erschaffen. Wobei Hannah selbst nicht wusste, was sie an den Bildern so sehr begeisterte. Schon der Anblick in der Zeitung hatte eine Seite in ihr berührt, die sie so nicht gekannt hatte.
    Sie erreichten das Atelier, einen breiten Raum, dessen rechte Seite von einer Fensterfront eingenommen wurde, die einen herrlichen Ausblick bot. Gegenüber lagen ein Kamin und zwei kleine, ummauerte Spitzfenster.
    All das nahm sie nur nebenbei wahr. Was sie wirklich interessierte, waren die Bilder, die sämtlich mit Tüchern verhängt waren.
    »Ich freue mich, dass Sie mir diese Gelegenheit bieten, Herr Bornier.«
    »Schon gut«, unterbrach der Maler barsch. »An Floskeln sind weder ich noch die Göttin interessiert!«
    »Die – Göttin?«
    »Rha-Ta-N’my«, hauchte Bornier, und ein bewundernder Glanz trat in seine Augen.
    Der Klang dieses Namens jagte Hannah einen Schauer über den Rücken. Mit einem Mal war ihn unheimlich zumute. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Bornier war verrückt, daran konnte es keinen Zweifel mehr geben.
    Er sah sie mit flackernden, blutunterlaufenen Augen an. »Rha-Ta-N’my freut sich bereits auf dich …«
    Es kostete sie einige Überwindung, aber sie sagte: »Ich denke, ich gehe besser. Ich kann ja später mit Herrn Schmaranzer gemeinsam zurückkommen.«
    Ihr Herz schlug schneller. Bornier war ihr unheimlich. Vielleicht war das auch die Erklärung

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