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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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wussten. Diese Variante hielt Rani für wahrscheinlicher. Aber sie bedeutete gleichzeitig, dass es möglicherweise noch einen Gegner auf dem Schloss gab. Einen Gegner, der mächtiger war als Bornier …

3. Kapitel
    Rani und Danielle überzeugten Bottlinger und Schmaranzer davon, dass es besser war, das Schloss zu verlassen. Sie beobachteten die beiden, wie sie den Fußweg in Richtung des Dorfes hinabliefen.
    Rani wandte sich an Danielle. »Wir müssen damit rechnen, dass Bornier durchdreht, wenn wir ihn auf frischer Tat ertappen. Er ist nicht mit normalen Maßstäben zu messen.«
    Er dachte an das blutige Chaos, das der Wahnsinnige angerichtet hatte, wohl im Gedenken an Rha-Ta-N’my, die er nach wie vor verehrte. Es war ein Irrtum zu glauben, dass Bornier einfach nur ein gemeingefährlicher Irrer war. Er besaß die Unterstützung der Dämonen. Er war viel gefährlicher als ein normaler Psychopath.
    Sie mussten das halbe Schloss zu Fuß umlaufen, um zu der Stelle zu gelangen, an der sich der Maler aufhielt.
    Die letzten Meter legten sie vorsichtig und leise zurück, darauf bedacht, stets in Deckung zu bleiben. Bald entdeckten sie Bornier, der immer noch die Schaufel in der Hand führte und tiefer grub. Dabei bewegten sich seine Lippen unaufhörlich, aber bis zu den beiden Beobachtern drang kein Laut.
    »Bringen wir es hinter uns«, sagte der Inder.
    Nebeneinander schritten sie aus ihrer Deckung.
    Der Maler grub weiter, bis er plötzlich bemerkte, dass er nicht mehr allein war. Mit einem Aufschrei ließ er den Spaten fallen. »Was wollt ihr, ihr Narren? Stört nicht das Werk der großen Rha-Ta-N’my!«
    »Bornier!«, rief Rani Mahay. »Nehmen Sie Vernunft an und kommen Sie mit uns. Wir wissen, was Sie getan haben und werden Sie der Polizei übergeben. Das ist die beste Lösung für alle.«
    Der Maler lachte irr. Er bot ein Bild des Elends. Seine zitternden Hände waren kaum noch stark genug, die Schaufel zu halten. »Ihr wollt den Diener der Dämonengöttin einsperren? Spottet nicht Rha-Ta-N’my, oder sie wird es euch bitter vergelten!«
    »Die Göttin hat Sie verlassen, Bornier, denn sie ist tot.«
    »Tot … tot!« Bornier kicherte, doch plötzlich klärte sich der Blick seiner blutunterlaufenen Augen. »Ri-la’rh hat es gesagt … Ich glaube ihm, aber sie lebt dennoch … anderswo, anderswo … und es ist ihr Erbe, das ich antrete …«
    Rani war wie elektrisiert. »Wovon sprechen Sie?«
    »Die ›Chronik der Totenpriester‹ … Einst sah ich das Original, das mächtige und grauenvolle Original … Schreckliche und ehrfurchtgebietende Macht liegt darin … Es war zu viel für mich, und so erstellte ich eine Abschrift … eine Seite nur …«
    »Niemand hat das Original je gesehen«, behauptete Danielle kategorisch.
    »Ich habe es gesehen …«, widersprach Bornier, »denn Ri-la’rh brachte es mit … von dort, wo die Göttin noch lebt und ihre Fäden spinnt …«
    »Wer ist Ri-la’rh?«
    »Der Nebeldämon aus Itaron. Er kommt von dort, wo die Zeit gerinnt und alles so ist, wie es einst war … Er hat mich auserwählt … Rha-Ta-N’my lebt in ihrem Vermächtnis, und die Chronik ist der Schlüssel dazu …« Sein Blick klärte sich, und er streckte den Oberkörper durch. »Aber das geht mich alles nichts an, ich will nur der Dämonengöttin dienen und meine Aufgabe erfüllen. Ri-la’rh hat versagt! Ich muss ihn strafen, den abtrünnigen Dämon. Ich muss mich Rha-Ta-N’mys Gunst würdig erweisen, damit sie zu mir zurückkehrt und meine Opfer wieder annimmt …«
    Was Rani und Danielle in diesen Sekunden erfuhren, war ungeheuerlich. Noch passte nicht alles zusammen, aber die Konsequenzen, die sich jetzt schon abzeichneten, waren von großer Bedeutung, das spürten sie beide.
    »Sie haben also tatsächlich das Original der ›Chronik‹ in Händen gehalten?«, fragte Danielle. »Wo ist es jetzt?«
    Aber Bornier war nicht mehr aufnahmefähig. Mit diesem Aufschrei riss er ein blutverschmiertes Messer hervor und stürmte auf Rani und Danielle zu.
    Rani blockte den Angriff mühelos und entwand seinem Gegner das Messer mit einem gezielten Griff.
    Bornier taumelte zurück. Woher er plötzlich das zweite Messer hatte, sollte niemand je erfahren.
    »Für Rha-Ta-N’my!«, brüllte der Maler, verdrehte die Augen und rammte sich die Klinge selbst in die Brust. »Nimm mich zu dir, große Göttin«, ächzte er noch, während er stürzte.
    »Er ist tot«, konnte Danielle wenig später nur noch feststellen. »Er hat sich

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