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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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die Gewölbe sehen zu dürfen. Als Junge träumte ich immer davon, solch eine Umgebung zu durchstreifen und womöglich einen Geheimgang zu entdecken, der zu einem verborgenen Schatz aus alten Zeiten führt.« Er lachte trocken.
    Rani Mahay tastete über die rauen, kalten Steine, bis er den Lichtschalter fand. Er drehte an dem altmodischen Modell, das wohl schon vor Jahrzehnten eingebaut worden war. Eine nackte Glühbirne an der Wand sprang an. Sie war von dicken, verdreckten Spinnweben umgeben und verbreitete nur ein schummriges Licht.
    Die alten Steinstufen waren uneben und schmal. Einige glitzerten feucht und waren rutschig.
    »Die reinste Stolperfalle«, sagte Danielle.
    Unten angekommen, führte Bottlinger sie nach rechts. »Ich erinnere mich, dass das alte Verlies dort drüben liegt – von einem Geheimversteck darin weiß ich allerdings nichts. Das hat Bornier mir natürlich nicht gezeigt.«
    »Seltsam genug, dass er es Ihnen gegenüber erwähnte«, meinte Danielle.
    »Du musst dir abgewöhnen, Bornier wie einen Menschen mit klarem Verstand zu beurteilen«, sagte Rani. »Bornier war wahnsinnig … vielleicht durch den Kontakt mit dem Original der ›Chronik der Totenpriester‹.«
    Ihre Schritte hallten dumpf in dem weiträumigen Kellergewölbe, an dessen Wänden sich vereinzelte Regale mit vertrockneten und verschimmelten uralten Lebensmitteln befanden. Rani konnte nur erahnen, dass die schwarzen Klumpen in einem Fach die Überreste von Kartoffeln waren.
    »Das Verlies ist im nächsten Raum.« Bottlinger schritt voran.
    Die Helligkeit der nackten Glühbirne ließ langsam nach. Vor dem Durchgang befand sich jedoch ein weiterer Schalter, den der Journalist drehte.
    Das so genannte Verlies bestand aus einem kargen Raum mit nackten, grob gemauerten Steinwänden. Außer der Zugangstür gab es keinerlei Öffnungen, die nach draußen führten. Nur im Boden prangte ein etwa ein auf ein Meter breites Eisengitter.
    »Kaum vorstellbar, dass man dort unten Menschen eingesperrt hat«, sagte Bottlinger. »Wenn ich nur daran denke, überläuft mich ein Schauer. Ich hatte Bornier damals danach gefragt – es sei in derartigen Schlössern auch nicht üblich gewesen, Verliese einzubauen. Warum sich gerade hier dennoch eines befindet, hat den Maler jedoch nie interessiert. Er hat mir nur versichert, dass er selbst es nie benutzt hat. Dieser Wahnsinnige! Aber Menschen hat er abgeschlachtet wie Vieh! Da bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob er einige seiner früheren Opfer nicht doch dort unten eingesperrt hatte …«
    »Frühere Opfer?«, fragte Danielle. »Wie kommen Sie darauf?«
    Auch Rani wurde im selben Augenblick hellhörig. Woher wusste Bottlinger von den Leichen, die in den letzten Monaten aufgetaucht waren? Die Polizei hielt die Informationen doch unter Verschluss, und Horvath hatte Rani und Danielle nur im Vertrauen und unter dem Einfluss von Hypnose darüber berichtet …
    Ranis Hand fuhr unwillkürlich in die Hosentasche, in der sich die Dämonenmaske befand.
    Doch seine Reaktion kam zu spät. Aus Mund und Nase des Journalisten quoll bereits eine neblige Masse.
    Ektoplasma!
    Sogar aus den Augen und den Ohren wölkte die Erscheinung, und das in rasender Geschwindigkeit. Noch bevor Rani die Maske überstreifen konnte, wurde Rani von einem der dunstigen Ausläufer gepackte und herumgewirbelt. Die Maske entfiel seinen Händen. Danielle wollte ihm zu Hilfe kommen, doch auch sie war zu langsam. Die Ausläufer des Gebildes wickelten sich um ihren Körper, drückten ihre Arme an den Leib und legten sich über ihre Augen. Sie versuchte, ihre Hexenkräfte zu aktivieren, aber der Nebel schien sich auch auf ihr Bewusstsein auszuwirken. Sie konnte sich nicht mehr konzentrieren! Jeder Gedanke an Abwehr zerfaserte, bevor sie ihn fassen konnte.
    »Hat der alte Narr euch etwa nichts von mir erzählt?«, höhnte Bottlinger. »Das sieht ihm ähnlich, dass er sich im Licht der Dämonengöttin sonnte und dabei vergaß, wem er seine Erfolge zu verdanken hatte …«
    »Ri-la’rh«, ächzte Rani.
    Der Dämon in Bottlinger stieß ein hässliches Lachen aus. »Ich bediene mich dieses Körpers, seit ich Bornier verlassen habe. Besessen, so nennt ihr es wohl auf eurer Welt. Andreas Bottlinger war einmal … Er ist nur noch eine Hülle für mich. Bornier wurde als Werkzeug unbrauchbar. Er hat die Kontrolle verloren, lockte immer mehr Menschen hierher und tötete sie oder schickte sie durch seine Bilder! Früher oder später musste jemand

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