Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

MacBest

Titel: MacBest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
…«
    »Tut mir leid.« Vitoller schüttelte den Kopf.
    »Viele unserer Vorstellungen waren ausverkauft!« protestierte Tomjon.
    »Ja, sicher. Aber die Zuschauer bezahlen nur halbe Taler. Beziehungsweise Zehnteldollar, hier in Ankh-Morpork. Die Handwerker wollen Silber. Um reich zu werden, muß man heute Tischler sein.« Vitoller warf Hwel einen kurzen Blick zu. »Oder in einer Goldmine arbeiten.« Er rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. »Ich schulde dem Troll Chrysopras bereits mehr, als mir lieb ist.«
    Die beiden anderen starrten ihn groß an.
    »Er steht in dem Ruf, Leute zu zerfetzen!« entfuhr es Tomjon.
    »Wieviel schuldest du ihm?« fragte der Zwerg.
    »Seid unbesorgt«, erwiderte Vitoller schnell. »Was die Zinsen betrifft, werde ich meinen Zahlungsverpflichtungen gerecht. Mehr oder weniger.«
    »Wieviel verlangt er?«
    »Einen Arm und ein Bein.«
    Hwel und Tomjon rissen entsetzt die Augen auf. »Wie konntest du …«
    »Ich habe dabei an euch beide gedacht! Tomjon verdient eine bessere Bühne. Er soll sich nicht die Gesundheit ruinieren, indem er in wackligen Karren schläft und überhaupt kein Zuhause kennt. Und du, Hwel … Ich wollte dir endlich Gelegenheit geben, deine Kreativität voll zu entfalten, mit Falltüren und … und Wellenmaschinen und so weiter. Immer wieder habt ihr mich darauf angesprochen, und schließlich dachte ich: Ja, sie haben recht. Das Leben auf der Straße taugt nichts. Zwei Aufführungen am Tag, vor einem Publikum, das nur aus Bauern besteht, und dann mit einem Hut herumgehen. So etwas bietet keine Zukunft. Ich dachte: Wir sollten uns irgendwo niederlassen, den Zuschauern bequeme Sitze geben und vor Leuten spielen, die keine Kartoffeln auf die Bühne werfen. Ich dachte: Zum Teufel mit den Kosten. Ich wollte nur …«
    »Schon gut!« rief Hwel. »Ich schreibe das Stück!«
    »Und ich trete dabei auf«, sagte Tomjon.
    »Ich möchte nur noch einmal darauf hinweisen, daß ich euch zu nichts zwinge«, betonte Vitoller. »Es ist eure eigene Entscheidung.«
    Hwel runzelte die Stirn. Es gab tatsächlich einige interessante Aspekte, das mußte er zugeben. Drei Hexen, gut. Zwei genügten nicht, und vier wären zuviel gewesen. Vielleicht mischten sie sich in das Schicksal der Menschheit ein und so. Viel Rauch und grünes Licht. Ja, mit drei Hexen konnte man eine Menge anstellen. Erstaunlich, daß noch niemand daran gedacht hatte.
    »Wir können dem Narren also mitteilen, daß wir den Auftrag übernehmen, nicht wahr?« fragte Vitoller, die eine Hand bereits auf dem Geldbeutel.
    Und ein ordentlicher Sturm machte sich immer gut. Und dann die Geist-Szene, die Vitoller aus Wie du willst gestrichen hatte, weil er meinte, der Musselin sei zu teuer. Und vielleicht fand Hwel auch Platz für einen Auftritt des Todes. Mit weißer Schminke und Plateauschuhen gab der junge Dafe einen ausgezeichneten Tod ab …
    »Er erwähnte einen weiten Weg, den er zurückgelegt hat«, sagte der Zwerg.
    »Er kommt aus den Spitzhornbergen«, entgegnete Vitoller. »Aus einem kleinen Königreich, von dem noch nie jemand etwas gehört hat. Der Name klingt wie eine Lungenkrankheit.«
    »Wir wären Monate unterwegs.«
    »Ich würde mir die Spitzhornberge gern ansehen«, meinte Tomjon. »Immerhin bin ich dort geboren.«
    Vitoller sah zur Decke hoch. Hwel starrte zu Boden. Derzeit war alles besser, als sich direkt anzusehen.
    »Das hast du mir jedenfalls gesagt«, fuhr Tomjon fort. »Als ihr im Gebirge unterwegs wart, hast du gesagt.«
    »Ja, aber an den genauen Ort erinnere ich mich nicht mehr«, erwiderte Vitoller. »Die vielen kleine Bergdörfer unterschieden sich kaum voneinander. Meine Güte, wir hatten kaum Gelegenheit, auf der Bühne zu stehen; die meiste Zeit verbrachten wir damit, Flüsse zu durchqueren und unsere Karren über steile Hänge zu lenken.«
    »Wie wär’s, wenn ich mit einigen von den jungen Burschen aufbreche?« sagte Tomjon. »Wir reisen den Sommer über und führen unsere alten Lieblingsstücke auf. Bis zum Seelenkuchentag sind wir bestimmt zurück. Du bleibst hier und kümmerst dich ums Theater. Ich bin sicher, daß wir rechtzeitig wieder da sind, um an der Eröffnungsvorstellung teilzunehmen.« Er sah seinen Vater an und lächelte. »Eine derartige Erfahrung kann ihnen nur zum Vorteil gereichen«, fügte er listig hinzu. »Du hast selbst gesagt, daß es einigen der jungen Burschen an richtiger Lebenserfahrung mangelt. Wenn gute Schauspieler aus ihnen werden sollen, sollten sie wissen, wie

Weitere Kostenlose Bücher