Mace Windu und die Armee der Klone
bis zum Rückenpanzer. »Nur weil Kar dich geschlagen hat wie einen verbeulten Gong, hat er nicht
Recht. Nur weil er gewonnen hat, war es nicht falsch von Euch, ihn herauszufordern. Ich kann es nicht glauben, was Ihr da gesagt habt.« Die Antwort erhielt er von hinter dem Vorhang des Howdahs auf der Spitze des gekrümmten Panzers. »Wenn du noch einige Zeit mit uns verbringst, Nick, wirst du lernen.« Depas Stimme klang klar und fest, so normal und sanft wie stets. »Du wirst lernen, dass Jedi nicht immer die Wahrheit sagen.« Nick hielt inne und zog, plötzlich tief in Gedanken, eine finstere Miene. »Nicht immer die.«, murmelte er misstrauisch. »Hey, Augenblick mal.« Sie zog den Vorhang zurück und öffnete die kleine Schwingtür im Geländer. »Komm rein. Du siehst aus, als würdest du dich gern ein bisschen hinlegen.«
»Vielleicht«, räumte ich ein. »War nicht gerade mein Tag heute.« Sie ergriff meine Hand und stützte mich, während ich in den Howdah stieg, und machte Platz auf der Chaiselongue für mich. »Eines muss man dir lassen, Mace«, sagte sie und grinste ironisch. »Du steckst Prügel immer noch weg wie kein anderer Mann in der Galaxis.« Nicks Augen quollen hervor, als würde sein Kopf explodieren. »Ich wusste es!« Er schüttelte triumphierend die Faust vor meinem Gesicht. »Ich wusste es. Ich wusste, Ihr hättet ihn schaffen können.« Ich ermahnte ihn, leiser zu sein, weil sich Vastor und die Akk-Wächter in der Nähe herumtrieben, und ich hatte keine Ahnung, wie scharf Vastors Gehör war. Allerdings verzichtete ich darauf, ihm zu sagen, er möge schweigen, weil das keinen Sinn gehabt hätte. »Ich habe Euch erwischt. Hört Ihr? Ich habe Euren Jedi-Arsch bis zur zwölften Stelle hinter dem Komma gescannt. Ich hätte es wissen müssen - Ihr habt ihn provoziert, um die Auseinandersetzung persönlicher zu machen. Je mehr Ihr ihn beleidigt habt, desto weniger hat er sich um mich gekümmert.
Und Ihr habt ihn verhöhnt sodass er sich hervorragend fühlte, nachdem er Euch den Hintern versohlt hat, und Euch praktisch verzieh, dass Ihr die Gefangenen habt laufen lassen!« Ich sagte ihm, er liege zur Hälfte falsch. »Welche Hälfte?« Depa antwortete für mich. »Die Hälfte, dass er Kar gewinnen ließ.« Sie kennt mich einfach zu gut.
»Ihr meint, er hat Euch tatsächlich besiegt?« Nick konnte es nicht glauben. »Er hat Euch wirklich besiegt?«
»Wir sind doch jetzt in der Macht verbunden, Nick. Fühlte es sich an, als hätte ich die Niederlage vorgetäuscht?«
Er schüttelte den Kopf. »Es fühlte sich an wie das Instrument eines Smazzo-Trommlers.«
»Wie du zuvor schon festgestellt hast: Vastor kann man nicht leicht belügen. Er hätte es gemerkt, wenn ich mich zurückgehalten hätte. Dann hätte er mich noch übler verprügelt und möglicherweise umgebracht, ich habe mich schlicht auf einen Kampf eingelassen, den ich nicht gewinnen konnte.« »Nicht konnte?«
»Vastor ist sehr. stark. Halb so alt wie ich und doppelt so groß. Training und Erfahrung können das nur bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Und er ist von einer natürlichen Wildheit besessen, der kein Jedi etwas Entsprechendes entgegensetzen kann.«
»Wollt Ihr mir damit sagen, Ihr habt ihm die Nase eingehauen, obwohl Ihr wusstet, er würde Euch anschließend so übel verprügeln, dass Eure ganze Familie bluten würde?« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich brauchte nicht zu gewinnen. Ich musste lediglich kämpfen.«
»Kars Bruchpunkt«, murmelte Depa. »Du hast ihn gefunden.« Ich nickte. Nick kannte den Begriff nicht; als ich ihm
Bruchpunkt als kritische Schwachstelle beschrieb, schüttelte er den Kopf. »Ich sehe darin keine Schwäche.« Mit einem Seitenblick auf Depas nachdenklich gerunzelte Stirn zitierte ich Yoda: »Du siehst, aber du siehst nichts.« »Kars größte Stärke ist seine instinktive Verbindung mit pelekotan«, fuhr ich fort. »Der Dschungel lebt ihn ihm, so wie er im Dschungel lebt. Und wie ich schon sagte: Selbst im Dschungel gibt es Regeln.« Ich erklärte ihm, dass ein Kampf zwischen mir und Kar unausweichlich gewesen war: zwei Alpha-Tiere im gleichen Rudel. Ich konnte ihn schon während des Gefechts am Außenposten wittern, als wir uns zum ersten Mal begegnet waren. Meine einzige Hoffnung, die Sache zu einem guten Ausgang zu bringen, bestand darin, eine persönliche Angelegenheit daraus zu machen und diese sofort zu erledigen. Und ohne Waffen.
Wenn es nicht zu diesem Kampf gekommen wäre, hätten
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