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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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die Corwins verhängt worden war?
    Derek wusste wie Clara nur zu gut, was geschehen konnte, wenn seinen Onkeln diese Neuigkeit zu Ohren kam. Edward Corwin würde womöglich wieder ins Krankenhaus eingeliefert werden, und Hank würde wie üblich seine Schrotflinte hervorkramen, wenn auch nur zur Abschreckung. Und Jasons Vater? Der würde seine Unterwäsche mit Bügelstärke tränken, um nach außen hin weiter den Anschein zu erwecken, als sei alles in bester Ordnung.
    Jason starrte Gabrielle und Amber so lange an, bis die beiden nickten. Dann atmete er erleichtert auf. »Wo steckt eigentlich dein Mann?«, fragte er Amber, um das Thema zu wechseln.
    »Der arbeitet«, erklärte sie. Mike Corwin war Polizist. »Ich hab dir doch erzählt, dass die Stadt für heute Abend zusätzliches Sicherheitspersonal angefordert hat.«
    Ah, ja? Seit dem überraschenden Wiedersehen mit
Lauren und ihrem kurzen, aber umso leidenschaftlicheren Tête-à-tête in der Scheune konnte er sich kaum noch an seinen eigenen Namen erinnern.
    Lauren war um Punkt Mitternacht in das Haus ihrer Großmutter zurückgekehrt. Wie Cinderella auf der Flucht vor dem Prinzen, mit dem sie auf dem Ball getanzt hatte. Ein seltsamer Vergleich, wenn man bedachte, dass sie an Märchen genauso wenig glaubte wie an Flüche. Sie hätte auf dem Fest bleiben und mit Jason reden sollen, doch als ihr klargeworden war, dass er die ganze Zeit über gewusst hatte, wer sie war, hatte sie bei der Aussicht auf ein ernstes Gespräch plötzlich kalte Füße bekommen.
    Kindisch und unreif, aber verständlich, dachte sie. Ihr Puls raste noch immer. Sie hatte gerade mit Jason Corwin geschlafen. Wie um alles in der Welt sollte sie damit nach all den Jahren fertigwerden?
    Mit einer Tasse Kaffee. Auf dem Weg in die Küche streifte ein kühler Luftzug ihre Wange. Eines der Schiebefenster stand offen, dabei konnte sie sich nicht erinnern, es geöffnet zu haben.
    Sie schloss es mit gerunzelter Stirn, doch als sie den Riegel vorschieben wollte, stellte sie fest, dass er abgebrochen war. »Mist.«
    War während ihrer Abwesenheit etwa jemand eingebrochen? Wohl kaum. Das Haus war eben schon alt und fiel förmlich auseinander. Wahrscheinlich hatte sie ganz einfach vergessen, das Fenster zu schließen, und der Riegel war bestimmt schon lange kaputt.
Noch etwas, das sie auf ihre Reparaturliste setzen musste.
    Sie ging zum Kühlschrank und goss den letzten Rest Milch in eine Schüssel für den Kater, der, wie es schien, zum Haus und damit nun ihr gehörte. Das Katzenfutter war ausgegangen, und Lauren hatte nach dem Besuch bei Beth vergessen, Nachschub zu besorgen. Also gab es heute nur Milch für ihren Kater. Ihren rabenschwarzen Kater.
    Zum Glück konnte es sich Lauren in Anbetracht ihrer Familiengeschichte nicht leisten, abergläubisch zu sein. Allerdings war sie kein großer Katzenfreund, und sie hatte weiß Gott nicht vorgehabt, sich eine Katze zuzulegen, zumal sie so gut wie gar nichts über die pelzigen Vierbeiner wusste. Aber daran schien sich dieses spezielle Exemplar nicht zu stören. Er war anfangs stets draußen vor der Haustür herumgeschlichen, obwohl Lauren wiederholt versucht hatte, ihn zu verscheuchen. Seinem kräftigen Körperbau nach zu urteilen, war er kein Streuner, und außerdem waren auf der Veranda leere Futterschüsselchen gestanden. Vermutlich hatte ihn bislang jemand aus der Nachbarschaft gefüttert, der ein Herz für Tiere hatte. Sie fragte sich, ob die eingeschlagenen Fensterscheiben und die Löcher in den Wänden auch auf das Konto dieser Leute gingen.
    Nun, sie hatte schon weitaus ungewöhnlichere Dinge erlebt. Zum Beispiel, dass der Kater im Laufe der Woche, die sie nun hier war, einen Weg ins Haus gefunden hatte. Er schien sich ganz wie zu Hause zu fühlen und fraß und trank für drei.

    Jetzt strich er ihr um die Beine und miaute herzzerreißend.
    Lauren sah auf ihr Haustier hinunter. »Ist ja schon gut.« Während sie die Schüssel auf den Boden stellte, ging ihr auf, dass sie jetzt keine Milch mehr für den Kaffee übrig hatte. Aber zumindest herrschte nun eine wohltuende Stille, von den zufriedenen Schlabberlauten des Katers einmal abgesehen.
    »Ich werde morgen wohl wieder in die Stadt fahren müssen«, sagte Lauren zu ihrem Stubentiger. Sie hatte ihm noch keinen Namen gegeben.
    Er trug auch kein Halsband. Sie sollte in der Stadt ein paar Zettel aufhängen, dass ihr eine Katze zugelaufen war. Und was, wenn sich niemand meldete? Nach Paris konnte sie das Tier

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