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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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gab er sich einen Ruck. Er wollte mehr über sie und ihre Beweggründe in Erfahrung bringen. »Das erklärt, warum sie nicht hier sind, um dir zu helfen. Aber warum unterstützen sie dich nicht zumindest finanziell ? Warum musst du aus eigener Tasche für den Anwalt deiner Schwester und die Renovierung dieses Hauses aufkommen? Die beiden haben doch einen sehr erfolgreichen Ratgeber geschrieben.«
    Sie spitzte die Lippen. »Ja, sie haben gemeinsam ein Buch über Kindererziehung verfasst, das sich hervorragend verkauft und alle paar Jahre neu aufgelegt wird. Sie waren deswegen sogar im Fernsehen und verdienen ein ganz hübsches Sümmchen damit. Aber sie haben von Anfang an nur einen Bruchteil des Erlöses behalten. Das meiste haben sie gespendet; das tun sie jedes Jahr. Da fällt nichts mehr für meine ›Projekte‹ ab. Und selbst wenn, dann wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln, dass sie meine Probleme für wichtiger erachten würden als die der Armen dieser Welt.«

    Jason schüttelte den Kopf. »Wer hätte gedacht, dass Nächstenliebe auch negative Seiten haben kann.« Und dass sie auf Kosten der eigenen Kinder gehen kann, dachte er empört.
    Lauren schüttelte den Kopf und lachte leise. Es klang trocken und alles andere als erheitert. »Wem sagst du das. Meine Eltern sind eben wild entschlossen, ihr Geld ausschließlich wohltätigen Zwecken zuzuführen. Und da ich mein Einkommen meiner materialistischen Einstellung verdanke, fallen Beth und dieses Haus eben in meine Zuständigkeit«, sagte sie mit einer weit ausholenden Geste.
    Jason war sprachlos. Sie kümmerte sich um Angelegenheiten, die eindeutig in den Zuständigkeitsbereich ihrer Eltern fielen. Er bewunderte sie für ihre Reife, insbesondere in Anbetracht der Widrigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatte.
    »Ich habe genug Geld, um die Renovierung zu bezahlen; selbst den Boiler. Aber es wird knapp«, sagte sie schließlich.
    »Ich verstehe. Und ich verspreche dir, ich werde möglichst rasch und effizient arbeiten.« Er würde möglichst viele Reparaturen selbst vornehmen, um die Kosten gering zu halten. Das musste er ihr ja nicht auf die Nase binden. Zeit hatte er jedenfalls genug.
    »Danke. Auch für deine Unvoreingenommenheit.« Ihr Lächeln erhellte nicht nur den Raum, sondern auch sein Herz.
    Es war das erste Mal, dass sie eine richtige Unterhaltung geführt hatten.

    Jason sah ihr in die Augen und hätte sie am liebsten geküsst, von Gefühlen übermannt. Sein Beschützerinstinkt war geweckt. Sie sollte wissen, dass sie sich auf ihn verlassen konnte, wenn es schon sonst niemanden gab, der ihr bei diesem Unternehmen half.
    Er beugte den Kopf.
    Sie wich nicht zurück.
    Just in diesem Augenblick klingelte es an der Tür. Sie fuhren auseinander.
    Lauren musterte ihn prüfend, ehe sie sich erhob, um nach draußen zu gehen. Jason blieb im Wohnzimmer zurück, um noch ein wenig über die komplizierten Gefühle nachzudenken, die sie in ihm hervorrief.
    »Wo ist mein Neffe?«, hörte er eine vertraute Stimme bellen.
    Oh-oh.
    Das klang nach Onkel Edward. Jason hatte keine Ahnung, wie er ihn hier aufgespürt hatte, aber das war gar nicht gut. Sogleich sprang er auf und eilte nach draußen, um Lauren Rückendeckung zu geben.
    Als er in die mit Marmor ausgekleidete Eingangshalle kam, standen sich Lauren und sein Onkel bereits gegenüber.
    Edward Corwin wirkte sichtlich aufgebracht.
    »Tag, Onkel Edward. Wie bist du denn hereingekommen? «, sagte Jason.
    »Na, wie wohl, durch die Tür natürlich. Es war nicht abgesperrt, also bin ich einfach reingegangen. Wenn sie keine Besucher haben will, dann soll sie abschließen, so wie ich.«

    Jason schluckte schwer. Dieser Wortschwall war ein eindeutiges Anzeichen für Edwards Erregung. »Tja, das ist ja wirklich eine Überraschung. Darf ich vorstellen: Das ist Lauren.« Den Nachnamen unterschlug er ganz bewusst.
    Edward musterte Lauren von Kopf bis Fuß. »Sie ist eine Perkins, stimmt’s?« Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, so dass sie wild in alle Richtungen abstanden.
    »Äh, ja, das ist sie, und es ist ihr Haus, in das du hier einfach so eingedrungen bist«, sagte Jason in dem Versuch, ihn mit diesem Wink an seine Manieren zu erinnern.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr Corwin«, sagte Lauren und streckte ihm die Hand hin.
    Edward machte einen Satz nach hinten, als hätte sie sich mit einem Messer auf ihn gestürzt. »Wie kannst du nur für eine Perkins arbeiten?«, blaffte er seinen Neffen an.
    Jason

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