Mach doch - Roman
immerwährender Liebe.«
Sie hatte auch den weißen Zaun gesehen, der eine glückliche Ehe verhieß. »Die Verbindung eines Corwin mit einer Perkins würde den Fluch unwirksam machen«, sagte Clara leise.
»Das wäre ja ein Knüller!«, stieß Amber aufgeregt hervor und nickte, so dass ihre blonden Locken tanzten.
Von Amber war eine derart enthusiastische Reaktion zu erwarten gewesen, doch nun sah Clara gespannt zu Gabrielle, die sich ihren Lebensunterhalt als Sachbuchautorin verdiente und in ihren Werken schon zahlreiche paranormale Phänomene als Humbug entlarvt hatte. Gabrielles letztes Buch war in den Monaten nach dem Brand im Wave entstanden. Sie beschäftigte sich darin mit dem Corwin-Fluch,
genauer gesagt widerlegte sie den Fluch und brachte stattdessen logischere Erklärungen für all die Schicksalsschläge vor, die die Familie über Generationen hatte hinnehmen müssen.
Gabrielle senkte den Blick, denn die Behauptung, die Clara da soeben aufgestellt hatte, lief wieder einmal all ihren Überzeugungen zuwider. Dann sah sie Clara in die Augen. »Ich glaube zwar nicht daran, dass es einen Fluch gibt, der unwirksam gemacht werden muss, aber mir gefällt die Vorstellung, dass Jason sein Glück finden wird«, sagte sie zögernd. Ihren unterschiedlichen Ansichten zum Trotz schätzten und respektierten die beiden Frauen einander.
Clara lächelte. »Das reicht mir schon.« Sie bewunderte Gabrielles Diplomatie. »Sharon?«
Sharon ließ den Wein in ihrem Glas kreisen. »Ich möchte auch, dass Jason glücklich ist, aber Lauren reist bald ab. Sie hat Pläne. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was sie zum Bleiben bewegen könnte, zumal sie in dieser Stadt tagtäglich mit der Feindseligkeit der Leute konfrontiert sein wird, nach allem, was sich ihre Familie geleistet hat.«
»Frauen und Männer tun die seltsamsten Dinge im Namen der Liebe«, orakelte Clara. »Ich glaube, wir müssen einfach abwarten, was die Schicksalsgöttinnen in petto haben.«
»Warum abwarten, wenn wir ein bisschen nachhelfen können?«, fragte Amber.
»Solange die Dinge trotzdem ihren natürlichen Lauf nehmen«, ermahnte Clara sie.
Gabrielle räusperte sich. »Die beiden arbeiten doch schon an einem gemeinsamen Projekt. Wir müssen eigentlich nur zusehen, dass es so bleibt. Natürlicher geht es gar nicht.«
»Genau«, stimmte ihr Amber aufgekratzt zu. »Wir halsen ihnen nur ein bisschen zusätzliche Arbeit auf und sorgen dafür, dass Jason möglichst oft in Laurens Nähe ist. Nichts Schlimmes, keine ernsthaften Schwierigkeiten. Versprochen.« Sie hob eine Hand.
»Siehst du, Clara? Verkuppeln auf unauffällige Art.« Gabrielle grinste.
»Finde ich gut. Wer ist dabei?« Amber warf einen Blick in die Runde.
Die anderen Frauen am Tisch hoben die Hand. Clara schloss sich ihnen an. Sie konnte nur hoffen, dass sie es nicht bereuen würde.
Nach vier Tagen fürchtete Jason ernsthaft, den Verstand zu verlieren. Was als seine persönliche Mission angefangen hatte, erwies sich allmählich als regelrechte Selbstquälerei. Er hatte sich fest vorgenommen, Laurens Regel zu beherzigen und die Arbeit wie ein professioneller Handwerker anzugehen, ohne sich ablenken zu lassen. Doch seine Gedanken kreisten immerzu nur um sie. Dabei waren sie nicht allein – er war ständig von seiner Crew umgeben, und außerdem überprüfte ein Fachmann die elektrischen Leitungen. Jason war entschlossen gewesen, sich in Zurückhaltung zu üben. Wenn sie Sex wollte, sollte Lauren den ersten Schritt machen, damit sie hinterher nichts
bereute und es hoffentlich eine ganze Reihe von Wiederholungsvorstellungen gab. Zumindest bis sie die Stadt verließ.
Aber es zermürbte ihn, ständig in ihrer Nähe zu sein. Sie trieb ihn systematisch in den Wahnsinn in ihren engen Jeans, wenn sie mit ihrem sexy Hüftschwung jedes Zimmer von oben bis unten putzte und auf Hochglanz brachte und dabei unmelodiös zur Musik aus ihrem iPod summte. Allmählich begann er ernsthaft daran zu zweifeln, dass er abwarten konnte, bis sie zu ihm kam.
Als erfolgreicher Sportler war er beim schwachen Geschlecht immer gut angekommen. Sei es bei den Skihäschen, die im Hotel auf der Lauer gelegen hatten, um sich auf ihr Idol zu stürzen, wenn er nach dem Training zurückgekehrt war; sei es bei den Frauen, die von sich sagen wollten, dass sie mit einem Weltmeister in der Kiste gewesen waren. Er hätte wetten können, dass auch Lauren nur einen Kuss davon entfernt war, wieder mit ihm ins Bett
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