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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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womöglich überfordert sein könnte?«
    »Aktion ist gut. Ich würde das eher eine Offensive nennen«, knurrte Derek.
    Hank winkte ab. »Unsinn. Wozu nimmt er denn seine Medikamente?«
    Jason wusste, er würde keinen Bissen hinunterbringen, ehe diese Angelegenheit geklärt war. »Ich nehme mal an, ihr habt noch nicht gehört, was neulich drüben bei Lauren passiert ist.«
    Die beiden Brüder sahen einander ratlos an.
    Lauren starrte auf ihren Teller und wappnete sich.
Jasons Erklärung würde nur zu einer weiteren unangenehmen Diskussion des Fluches führen. Sie umklammerte die Serviette auf ihrem Schoß und sehnte das Ende der Unterhaltung herbei.
    »Onkel Edward hat spitzgekriegt, dass ich die Renovierung von Mary Perkins’ Haus übernommen habe, und er ist total ausgeflippt.« Während er das sagte, streckte er den Arm aus und ergriff Laurens Hand. Er schien zu spüren, wie unwohl sie sich fühlte.
    »Es überrascht mich nicht, dass ihn das schockiert hat.« Thomas sah zu Lauren. »Mein Bruder reagiert etwas extrem, wenn es um den Fluch geht, müssen Sie wissen.«
    Lauren hob überrascht eine Augenbraue. »Und Sie nicht?«, fragte sie. Sie war neugierig, wie die anderen Familienmitglieder mit diesem Thema umgingen.
    Thomas rückte seine Krawatte zurecht. »Ich habe mich mit dem Fluch und seinen Auswirkungen abgefunden. Ich lasse nicht zu, dass er mein Leben bestimmt, und ich zerbreche mir auch nicht viel den Kopf darüber.« Er senkte den Blick.
    Lügner , dachte sie, obwohl sie Jasons Vater gegenüber keinen Groll verspürte. Sie wusste seit jeher um den Graben, der ihre Familien trennte. Als Teenager war sie es zufrieden gewesen, Grenzen auszutesten, die Regeln der Familie zu ignorieren und ihre Erwartungen zu enttäuschen. Jetzt war sie erwachsen, und sie wusste, dass ihre Entscheidungen Auswirkungen auf ihre Mitmenschen hatten. Ein Corwin und eine
Perkins, das durfte einfach nicht sein. Ein weiterer Grund, ihre Gefühle für Jason diesmal im Zaum zu halten.
    »Ich sehe das etwas anders«, mischte sich Gabrielle ein. »Ich glaube, jeder, der im zwanzigsten Jahrhundert geboren worden ist, muss akzeptieren, dass wir alle immer die freie Wahl in unserem Leben haben.« Sie schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr und fuhr fort: »Kein Zweifel, diese Familie hat überdurchschnittlich viele Tragödien erlebt, aber viele davon sind entweder auf falsche Entscheidungen zurückzuführen oder fallen in die Kategorie der sich selbst erfüllenden Prophezeiungen.«
    Hank stöhnte auf. »Meine Schwiegertochter ist überzeugt, dass es keinen Fluch gibt. Genau wie deine Grandma überzeugt war, mithilfe des Fluches ihre Heimatstadt regieren zu können.« Er deutete mit der Gabel auf Lauren und machte sich dann mit ungebremstem Enthusiasmus über seinen Burger her.
    Er schien der Einzige zu sein, der Appetit hatte.
    Lauren dagegen war der Appetit bei seinen Worten endgültig vergangen.
    »Onkel Hank!«
    »Dad!«
    Jason und Derek konnten ihren Ärger nicht verhehlen.
    »Nun regt euch nicht so auf.« Wieder fuchtelte Hank mit seiner Gabel, um seine Worte zu unterstreichen. »Ich möchte doch bloß wissen, wie die junge Dame dazu steht, das ist alles.« Er fuhr sich erneut mit
den Fingern durch die Haare, die ihm bereits in allen Richtungen vom Kopf abstanden.
    »Du bist unhöflich«, echauffierte sich Jason und drückte Lauren die Hand.
    Hank legte die Stirn in Falten. »Sie hat uns nach unserer Meinung gefragt. Ich habe nur den Spieß umgedreht. Und in Anbetracht der Tatsache, dass sie eine Perkins ist, finde ich das durchaus legitim.« Er lehnte sich zurück und war sichtlich sauer, weil man ihn getadelt hatte.
    Lauren, die solche Mahlzeiten im Kreise der Familie als Kind nur selten erlebt hatte, kam die Situation absolut surreal vor. Dass es um den Fluch ging, machte die Sache auch nicht besser.
    Da sie selbst aus einer Familie stammte, die mit Fug und Recht als dysfunktional bezeichnet werden konnte, wollte sie über die Corwins nicht vorschnell urteilen, aber das bedeutete nicht, dass sie hier sitzen und das noch länger über sich ergehen lassen musste. Sie fühlte sich wie ein von Jagdhunden umzingeltes Reh.
    Bedächtig legte sie die Serviette auf den Tisch und sah Hank Corwin geradewegs in die Augen. »Ich weiß nicht genau, warum man mich eingeladen hat, und mir ist ganz und gar nicht wohl in meiner Haut«, gestand sie. »Aber da Sie gefragt haben, werde ich Ihnen sagen, wie meine Einstellung dazu lautet.« Jason schob

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