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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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so stark, dass diese es auf den Tisch fallen ließ.
    »Was ist los?«, fragte Lauren.
    Jason lachte. »Böse Geister?«
    Clara warf ihm einen strafenden Blick zu. »Es ist von einer unguten Aura umgeben.« Sie wählte ihre Worte mit Bedacht, um Lauren nicht zu beunruhigen. »Glauben Sie, dass Ihre Großmutter es geschrieben hat?«
    »Wohl kaum; das ist nicht ihre Handschrift. Ich
glaube eher, dass es das Tagebuch der Mary Perkins ist, die damals den Fluch ausgesprochen hat.«
    Jason gab zum Glück keinen Ton von sich.
    »Wie kommen Sie darauf?«, wollte Clara wissen. Ihre Neugier war geweckt, der negativen Energie zum Trotz.
    »Das schließe ich aus einigen Einträgen.« Lauren blätterte vorsichtig die dünnen Seiten um. »Außerdem ist es schon sehr alt, und die Schrift ist streckenweise unleserlich. Es muss einmal nass geworden sein. Aber manches kann man noch entziffern.«
    »Was denn zum Beispiel?« Clara beugte sich über den Tisch, um einen Blick in das Buch zu werfen.
    »Zum Beispiel die Worte Fluch und Opfergabe «, sagte Jason betont gelassen und eine Spur sarkastisch. »Deshalb habe ich Lauren geraten, sich an dich zu wenden.«
    Jason nahm die ganze Sache sichtlich nicht ernst.
    Lauren dagegen schon.
    Und sie tut gut daran , dachte Clara. »Wartet.« Sie erhob sich, um ein Buch aus ihrem privaten Bücherregal zu holen. »Hier gibt es ein Kapitel, in dem beschrieben wird, wie man jemanden verflucht, wie man den Fluch wieder aufhebt und so weiter. Ich versuche, negativen Energien möglichst aus dem Weg zu gehen, aber ich kann euch gern erklären, um welche Art von Opfergaben es sich hier handeln könnte.«
    »Das wäre toll.« Lauren nickte eifrig.
    Clara studierte das Inhaltsverzeichnis, bis sie das entsprechende Kapitel gefunden hatte, und überflog
dann die betreffenden Textstellen, um ihre Erinnerungen aufzufrischen. »Also, Folgendes: Es gibt verschiedene Arten von Opfergaben. Sie können etwa als Ausdruck der Verehrung oder Ergebenheit dienen«, zitierte sie. »Sie können aber auch, wie im Falle des Corwin-Fluches, eine Art Gegenleistung oder Dankeszoll sein, ein Geschenk, das bei der Verhängung des Fluches dargeboten wird.«
    »Das ist doch lächerlich.« Jason schnaubte verärgert. »Selbst wenn irgendeine verrückte Hexe meine Familie mit einem ›Fluch‹ belegt haben sollte: Wer kann mit Sicherheit behaupten, dass es so etwas wie Flüche oder Verwünschungen überhaupt gibt?«
    »Wer kann mit Sicherheit behaupten, dass es sie nicht gibt?«, fragte Clara und sah ihm direkt in die Augen.
    Jason runzelte die Stirn, sagte aber nichts weiter.
    Lauren war bei den Worten verrückte Hexe zusammengezuckt.
    »Steht da irgendwo, worin die Opfergabe bestanden hat?« Clara wollte das Buch lieber nicht noch einmal anfassen.
    Lauren hatte diesbezüglich keine Bedenken. Sie schlug es auf und blätterte darin. Eine Weile herrschte Schweigen, während sie aufmerksam Seite um Seite überflog.
    Schließlich schüttelte sie den Kopf. »Man kann es wirklich kaum entziffern. Hier steht etwas über eine Opfergabe, und dann … « Sie überblätterte ein paar Seiten, bemühte sich mit zusammengekniffenen Augen
eine lesbare Stelle zu finden. »Hier: Das Versteck befindet sich im Her … Ich glaube, das hieß einmal ›im Herzen des Hauses‹.« Sie runzelte die Stirn. »Seltsam. «
    »Hat denn nie jemand etwas erwähnt, das für Ihre Familie von besonderer Bedeutung ist? Etwas, das irgendwann einfach verschwand?« Clara ließ Laurens ernstes Gesicht nicht aus den Augen.
    Lauren schüttelte den Kopf. »Mir gegenüber jedenfalls nicht. Ich frage mich, ob meine Schwester etwas weiß. Nicht dass sie es mir mitteilen könnte, wenn es so wäre.« Bei dem Gedanken an Beth ließ Lauren die Schultern hängen.
    Sie liebte ihre Familie offenbar allen Widrigkeiten zum Trotz.
    Jason ergriff ihre Hand. »Ich könnte dich nach Bricksville fahren, damit du mit ihr darüber reden kannst. Selbst wenn sie nicht antwortet, fühlst du dich danach vielleicht besser.«
    »Das würdest du tun? Für mich?«, fragte Lauren überrascht.
    Jason nickte.
    »Danke«, sagte sie. »Darauf komme ich nachher noch zurück.«
    Interessant , dachte Clara, die den kurzen Dialog aufmerksam verfolgt hatte. Jason machte sich über den Fluch lustig und wollte nichts mit dem Tagebuch zu schaffen haben, aber sobald es um Laurens Gefühle ging, war er für sie da. Obwohl der Grund für ihren Kummer bei Menschen gesucht werden musste, die
seiner Familie absichtlich

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