Mach mich geil!
dürfen. Sie besaßen als Gladiatoren keine persönlichen oder politischen Rechte. Gleichgeschlechtliche Hochzeiten waren nämlich in Rom keine Seltenheit, während es zu späteren Zeiten sogar mit dem Tod geahndet wurde, jemanden desselben Geschlechts zu begehren. Zum Glück war Homosexualität in Lysandras Jahrhundert ebenfalls kein Tabu mehr, ausgelebter Sex hingegen schon, was es irgendwie auch nicht besser machte.
Der stehende Mann legte sich ein Bein des Gefesselten über seine linke Armbeuge und stützte sich am dahinterliegenden Balken ab, damit er mit seiner Rechten die abgebundene Erektion massieren konnte.
Silvius’ Körper zuckte. »Marius, bitte!«, schrie er, weil er offensichtlich von dem Band, das seinen Höhepunkt verhinderte, befreit werden wollte.
Marius beugte sich vor, um die Laute mit seinem Mund zu ersticken. Die beiden küssten sich gierig, wobei Marius das Band löste. Sofort schoss das Sperma aus Silvius heraus und landete auf Marius’ Bauch, während sich dieser, die Pobacken hart zusammengekniffen, noch schneller in seinen Partner rammte, bis auch er laut stöhnend kam. Dann erst zog Marius sich zurück, um den schlaff am Gestell stehenden, halb hängenden Mann mit seinem Saft zu kennzeichnen. Dabei knurrte er: »Du bist mein, nur mein, Silvius«, und küsste ihn wieder leidenschaftlich.
Leise seufzend ließ Lysandra den Vorhang fallen und wollte sich gerade zurückziehen, als sich ein Männerarm von hinten um ihren Bauch legte. Wie erstarrt blickte sie auf den kräftigen, mit feinen Narben gezeichneten Unterarm, der unwahrscheinlich muskulös war, braun gebrannt und mit einem blonden Haarflaum überzogen. Lysandras Daumen über dem Ring zuckte, ihr Herz schlug heftig. Sie bräuchte nur auf den Stein zu drücken und sie wäre gerettet. So eine intime Berührung, die Nähe zu einem anderen Menschen außer ihrem Vater, kannte Lys nicht.
Sie sog die Luft ein, als sich die große Hand auf ihre Brust presste. Lysandra spürte die Hitze in ihrem Rücken, die von einer offensichtlich großen Gestalt ausging.
»Na, meine Hübsche«, raunte eine männliche Stimme auf lateinisch in ihr Ohr, was ihr im Nacken eine Gänsehaut einbrachte. »Hast du dich verlaufen oder suchst du das Vergnügen?«
Zumindest das sinnliche Vergnügen. Zuschauen würde mir schon reichen , dachte sie, aber was erlaubte sich der Kerl! Ihr hier einfach an die Brust zu fassen!
Natürlich ... Er musste denken, dass sie nur hier herunter gekommen war, um an den Orgien teilzunehmen. Und er hatte sie beim Spionieren erwischt, wie peinlich!
Ihre Wangen erhitzten sich, noch immer raste ihr Herz.
Durch den Stoff ihrer Stola streifte der Fremde über ihren Nippel, der sich zu einer festen Spitze zusammengezogen hatte. Lys erschauderte. Das fühlte sich gut an. Real. Nicht wie eine jener Simulationen, die sie manchmal benutzte, wenn sie sich selbstbefriedigte. Sie trug natürlich keinen BH und auch nicht das für diese Zeit typische Brustband, daher spürte sie alles besonders intensiv. Dennoch war ihr mehr als mulmig zumute. Ihre Knie zitterten.
Obwohl sich ein wohliges Prickeln von ihrem Busen bis in ihren Unterleib zog, drehte sie sich in dem festen Griff des Mannes um und entwand sich so seiner Berührung. Sie wollte schon sehen, mit wem sie es zu tun hatte.
Da sie sehr klein war, nur einen Meter sechsundfünfzig, reichte sie dem Fremden gerade einmal bis zur Brust. Diese war nackt, sehr muskulös und ebenfalls von Narben gezeichnet, was aber keinesfalls entstellend wirkte. Es unterstrich seine kraftvolle Männlichkeit. Der Mann trug den für Gladiatoren typischen Lendenschurz und Sandalen.
Lys blickte höher, sah sein markantes Kinn, eine leicht schiefe Nase und Grübchen in seinen Wangen, weil er verschmitzt lächelte. Er besaß kurzes, dunkelblondes Haar, und Lysandra erkannte ihn sofort. »Lucius ...«
Sein Grinsen wurde breiter. »Ah, eine Bewunderin. Wie kannst du mich von meinem Bruder unterscheiden?«
»Du hast blaue Augen, Caius grüne«, hauchte sie. Ansonsten sahen sie auch für Lys beinahe aus wie eineiige Zwillinge, doch Caius war ein wenig kleiner und seine Haare eine Nuance dunkler. Aber Lucius konnte ja nicht wissen, dass sie ihr Geheimnis »recherchiert« hatte.
»Du hast eine lustige Aussprache«, bemerkte Lucius, ohne sie loszulassen. Seine Hitze schien sie beinahe zu verbrennen, und wie er erst duftete! So natürlich nach Mann. Nicht aufdringlich, eher dezent. Und er musste süßen Wein
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