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Mach mich gierig!

Mach mich gierig!

Titel: Mach mich gierig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Palmer
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interessanter Mann, dachte sie dennoch. Unerschütterlich, stark ... Der gefiel ihr immer besser.
    Der Captain schien von so viel weiblichem Selbstbewusstsein verdutzt, trotzdem antwortete er: »Grayson Claybruke, Captain der ›Starfish‹. Und Ihr seid ...«
    »Mary ...« Sie schluckte ihren Unmut hinunter, bevor sie möglichst ruhig antwortete: »Mary Higgins, Sir.«
    »So, so ... Higgins, also?« Grayson Claybruke schlenderte zu einem Tisch, auf dem Seekarten sowie nautische Instrumente lagen, und zog ein Pergament hervor. Dann rieb er sich über das Gesicht und machte: »Hmmm.«
    ***
    Grayson musterte die Gefangene und verglich ihr Aussehen mit der Zeichnung auf dem Steckbrief. Die Frau auf dem Bild sah ihr verblüffend ähnlich: dasselbe pechschwarze, leicht lockige Haar, das ihr offen über die Schultern fiel, eine gerade Nase, ein leicht spitz zulaufendes Kinn und helle Augen ... »Mary Bones!«, rief er aus und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Nach so langer Zeit war es ihnen tatsächlich gelungen, die berühmt-berüchtigte Piratenlady zu fangen. Ja, sie musste es sein, denn welche normale Frau trug Breeches?
    Als ob sie genau wüsste, was er dachte, erwiderte sie: »Seht mich nicht so seltsam an! Ihr habt wohl noch nie eine Dame in Hosen gesehen, was? Ich reise nun einmal sehr viel, und da sind Röcke eher hinderlich.«
    Ja, als Piratenlady wäre es auch unvorteilhaft, mit einem Kleid in der Takelage herumzuklettern, dachte Grayson. Er hielt diese Aussicht jedoch für sehr verlockend. Einen Moment lang schweiften seine Gedanken ab. Er stellte sich vor, wie Mary die Taue erklomm und er ihr von unten zusah. Dank ihrer engen Hose erkannte Grayson schlanke, aber weibliche Schenkel ... und erst dieser dralle Hintern! Aber das Hauptaugenmerk galt dem Inhalt ihrer weiten Bluse. Was mochte sie wohl für Brüste haben? Grayson konnte nicht viel davon erkennen.
    Zum Donnerwetter! Was war nur los mit ihm? Er hatte sich doch sonst immer im Griff, aber zu gern wollte er diese aufmüpfige Frau nackt sehen ...
    Angeblich sollte Mary Bones unzählige Reichtümer gehortet haben. Der König persönlich gab Grayson den Auftrag, die Piratenlady einzufangen und die Lage der Insel herauszufinden, auf der sie ihre Schätze versteckte, falls sie Grayson während seiner Handelstour vor die Füße lief. Auf dem Piratenstützpunkt Tobago sollte Mary öfter gesehen worden sein – deshalb war Grayson von seiner üblichen Route abgewichen und hatte einen Abstecher dorthin gemacht und siehe da ... Heute war sein Glückstag! Mary Bones würde ihn so reich machen, dass er sich in der Karibik seine eigene Insel würde kaufen können. Er bräuchte der britischen Regierung nur ihren Kopf auszuhändigen.
    »Mein Name ist Mary Higgins, Sir, das hatte ich Ihnen bereits gesagt! Die Ähnlichkeit ist nur Zufall. Man hat mich schon öfter mit dieser Wilden verwechselt!« Sie klang ehrlich empört und sah ihm direkt in die Augen, ganz ohne Furcht. »Nehmt Ihr mir nun endlich die Fesseln ab?«
    Grayson war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er der Frau nicht ein Unrecht antat, aber das würde er herausfinden. »Alles nur Zufall?« Er wandte sich seinem Ersten Offizier zu. »Mr Stephens, Ihr übernehmt so lange das Kommando an Deck und teilt die Nachtwachen ein, während ich diese Person verhöre.«
    »Aye, Sir!« Der Offizier salutierte und verließ dann die Kajüte. Vorsorgehalber schloss Grayson hinter ihm ab, indem er einen dicken Riegel vor die Tür schob, ohne dabei seine Gefangene aus den Augen zu lassen. Sollte es sich wirklich um Mary Bones handeln ... Sie galt als sehr gewieft. Schon mehrmals war sie ihrem Tod entronnen, weil sie ihre Häscher ausgetrickst hatte. Aber ihm würde das nicht passieren!
    Grayson blickte aus den kleinen Fenstern, die kaum noch Licht in die Kajüte ließen, so dunkel war es bereits. Also entzündete er eine Öllampe und befestigte sie an einem Deckenbalken, bevor er sich wieder der aufgebrachten »Lady« zuwandte.
    ***
    Als Mary diesmal in Graysons Augen blickte, wich sie ein paar Schritte vor ihm zurück. Der große Mann sah sie mit einer Mischung aus unverhohlener Gier und purem Verlangen an, aber Mary konnte nicht deuten, ob er auf Geld oder ihren Körper aus war – anscheinend beides.
    »Ihr könnt mich hier nicht einfach festhalten!«, empörte sie sich, doch Grayson erwiderte ungerührt: »Auftrag des Königs.«
    Überheblicher Kerl!, schimpfte sie ihn in Gedanken, und ihr würden noch viel

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