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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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nächsten Gelegenheit fahre ich raus.«
    In dieser ländlichen Gegend gab es allerdings nur wenige, weit auseinander liegende Tankstellen, und Lily konnte sich kaum noch auf ihrem Sitz halten, als Zach endlich eine Ausfahrt erreichte und vor einer Zapfsäule hielt. Sie stürzte aus dem Auto und hatte es so eilig, zum Klo zu kommen, dass sie nicht einmal mehr die Tür hinter sich zuschlug.
    Als sie ein paar Minuten später wiederkam, steckte Zach gerade den Zapfhahn zurück in seine Halterung. Er zog einen Geldbeutel aus seiner hinteren Hosentasche und machte sich auf den Weg zur Kasse. »Sie sollten besser mitkommen und sich was zu essen besorgen, weil ich nicht noch einmal einen Zwischenstopp einlegen werde.«
    Das Angebot des Tankstellen-Shops bestand zum größten Teil aus Fertiggerichten mit zu viel Fett, zu viel Salz oder zu viel Zucker, und Lily begnügte sich daher mit einer Flasche Wasser, zwei Äpfeln, einer Orange und einer Packung Käsewürfel. Ein Schokoriegel musste allerdings sein. Sie kramte in ihrer Handtasche nach der Geldbörse, doch als sie sie ganz zuunterst endlich entdeckte, hatte Zach bereits alles bezahlt.
    »Kommen Sie schon«, sagte er und ging zum Jeep.
    Seufzend stakste sie in ihren Stöckelschuhen hinter ihm her über den rissigen Betonboden. Das würde eine sehr lange Reise werden.
    Miguel beeilte sich, sein Benzin zu bezahlen, und beobachtete dabei durch das Fenster, wie Taylor von der Tankstelle wegfuhr. Wo, zum Teufel, wollte er bloß hin?
    Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte erwartet, dass Taylor seine Frau in der kleinen Stadt am Meer, in der erlebte, zum Essen ausführen würde. Oder allenfalls nach Los Angeles fuhr. Was er sicher nicht erwartet hatte, war, dass er immer weiter fahren und fahren und fahren würde. Miguel hatte schon fast kein Benzin mehr im Tank gehabt, als Taylor endlich an dieser Tankstelle rausgefahren war. Glücklicherweise waren sie in Amerika, denn hier befanden sich auf beiden Seiten der Tankstelle Zapfsäulen. In Bisinlejo hatten sie nur eine einzige Zapfsäule - und der Tankwagen, der die befüllte, kam nur alle paar Monate vorbei. Hier konnte er gleichzeitig mit dem Comandante tanken, ohne von ihm gesehen zu werden.
    Er verstaute das Wechselgeld in der Hosentasche und lief zu seinem Auto. Er wollte Taylor nicht zu viel Vorsprung geben. Wenn der Marine eine Ausfahrt nahm, bevor Miguel ihn wieder eingeholt hatte, war die ganze Fahrerei umsonst gewesen; er müsste wer weiß wie lange warten und wieder ganz von vorn anfangen. Und darauf war er nicht unbedingt scharf. Schade, dass sich keine Gelegenheit ergeben hatte, schon hier mit der Blondine zu sprechen, aber Pater Roberto hatte immer gesagt, dass denen, die warten können, Gutes widerfährt.
    Und er hatte alle Zeit der Welt.
    Lily hatte keine Ahnung, wie spät es war, als sie einige Stunden später aufwachte und merkte, dass der Jeep angehalten hatte. Es war stockdunkel, und während sie sich benommen aufrichtete, hörte sie von hinten aus dem Wagen Geräusche. »Was ist los?«, murmelte sie und versuchte, die Benommenheit abzuschütteln, die wie ein Schleier über ihr lag. Ihr Hintern war taub und ihr Nacken ganz steif von der unbequemen Position, in der sie geschlafen hatte.
    »Wir bleiben hier für die Nacht«, polterte Zachs tiefe Stimme aus der Richtung des Heck.
    »Oh. Okay« Sie gähnte und tastete mit der einen Hand nach ihrer Handtasche und mit der anderen nach dem Türgriff. »Warten Sie, ich gebe Ihnen Geld für das Zimmer.«
    Er lachte kurz und spöttisch auf, und jetzt erst war sie so weit wach, dass sie sich umsehen konnte und feststellte, dass sie nicht auf dem Parkplatz eines hübschen Hotels und nicht einmal im heruntergekommenen Hinterhof eines abgerissenen Motels standen. Sie befanden sich im absoluten Niemandsland.
    Und es war kalt. Sie zitterte, als sie die Tür öffnete und kalte Luft hereinströmte. Mit klappernden Zähnen zog sie die Tür schnell wieder zu, kniete sich auf den Sitz und griff nach ihrem Koffer auf der Rückbank. Sie holte einen Pulli heraus, streifte ihn über und kletterte dann vorsichtig aus dem Auto. »Wo sind wir?« Sie hörte, wie die Heckklappe ins Schloss fiel, und spähte angestrengt in die Dunkelheit.
    »Auf einem Zeltplatz in der Nähe von Shasta.«
    »In den Bergen?«
    »Ja, in den Bergen.«
    »Und hier sollen wir die Nacht über bleiben?« Sie machte einen unbedachten Schritt, blieb mit ihren Absätzen, die sich für die hiesigen Bodenverhältnisse

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