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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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unterzubringen. Wie, in aller Welt, war er bei solchen Voraussetzungen an einen Verein wie die Marines geraten? Und warum wurde sie den Gedanken nicht los, dass er, weit davon entfernt, ein Engel zu sein, wie ein Teufel küsste?
    Sie drückte sich fest gegen die Rückenlehne ihres Sitzes. Du lieber Himmel, Lily, hast du jetzt auch noch deinen letzten Rest Verstand verloren? Der Typ hält dich für ein geldgieriges Flittchen, und du denkst darüber nach, wie er küsst? Warum nicht gleich den Kopf gegen die nächstbeste Betonwand schlagen? Das wäre ungefähr genauso schwachsinnig.
    Sie funkelte Zach an, als wäre er es gewesen, der sie dazu aufgefordert hatte, seine sexuelle Anziehungskraft zu bewerten. »Wenn Sie so verdammt besorgt sind«, fauchte sie, »dass Ihre Schwester von jedem Tom, Dick und Harry, der ihr über den Weg läuft, ausgenommen wird, warum, zum Teufel, haben Sie sich dann nicht die Mühe gemacht, ihr wenigstens ein paar grundsätzliche Dinge über den Umgang mit Geld beizubringen?«
    Zachs Hände, die er bewusst die ganze Zeit in Bewegung gehalten hatte, um nicht etwas wirklich Dummes damit anzustellen, schienen am Lenkrad festzufrieren. Dann drehte er sich um und starrte Lily an. Was sollte das denn jetzt auf einmal? War das dieselbe Frau, die den ganzen Tag über so nervtötend fröhlich gewesen war? Man musste kein Sigmund Freud sein, um sein Problem zu erkennen, aber welche Laus war ihr denn plötzlich über die Leber gelaufen?
    Wenn er darüber nachdachte, war es ihm allerdings völlig egal, was in sie gefahren war. Er wusste nur, dass er Lust auf einen Streit hatte ... und sie präsentierte ihm den Anlass dazu auf dem Silbertablett.
    Er stützte sich mit einem Arm auf die Rückenlehne und musterte sie unverblümt von Kopf bis Fuß. Als eine heftige Röte ihr Gesicht überzog, fragte er schließlich gedehnt: »Und wie kommen Sie darauf, dass Sie das etwas angeht, Schätzchen?«
    »Ich glaube, dass mich das etwas angeht, mein Guter, weil Glynnis demnächst fünfundzwanzig wird, und sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie man mit Geld umgeht, bevor ich vor ein paar Monaten damit anfing, ihr den einen oder anderen Tipp zu geben.«
    »O ja, ich kann mir gut vorstellen, wie das abgelaufen ist. Sie müssen schon ein echter Menschenfreund sein, wenn Sie ihr Geld auf Ihr Konto umleiten.«
    »Welches Geld? Haben Sie sich jemals im Entferntesten darum gekümmert, wie Ihre Schwester zurechtkommt? Okay, sie wohnt in diesem wunderbaren Strandhaus, und ihr Unterhalt ist für eine junge Frau in ihrem Alter recht großzügig. Aber selbst Ihnen muss doch aufgefallen sein, dass sie so gut wie nichts von finanziellen Dingen versteht. Man hat sie auf höhere Schulen in Europa geschickt, und sie wurde dazu erzogen, immer nur das Allerbeste zu erwarten. Niemand hat sich jemals die Mühe gemacht, ihr zu sagen, dass sie nicht weiterhin Geld ausgeben kann, wie sie es gewöhnt war, bevor ich mich mit ihr hingesetzt und ihr erklärt habe, warum das nicht mehr geht. Um Himmels willen, Zach, während sich ihre Altersgenossinnen mit der Konfektionsware im Kaufhaus begnügten, kaufte sie Designerklamotten. Sie wusste nicht einmal, wie man ein Scheckbuch führt, bis ich es ihr beigebracht habe!«
    Er starrte sie an. Sie klang aufrichtig, aber das interessierte ihn nicht, deshalb wischte er ihre Worte mit einem knappen »Unsinn« beiseite. Aber in seinem Inneren regte ich sein Gewissen, wachgerufen durch eine alte Familienschuld.
    »Es ist kein Unsinn«, sagte sie aufgebracht. »Wissen Sie, was ich glaube? Ich glaube, Sie sind einer von diesen Kontrollfreaks, die ihre Frauen dumm halten wollen. Um was geht's dabei? Um Macht? Verschafft Ihnen das einen Kick, oder was?«
    Seine Schwester war alles an Familie, was Zach geblieben war, und er stand seit drei Tagen vor Sorge um sie unter Hochspannung. Eine Welle aus Wut und Schuld und dem Gefühl, versagt zu haben, überflutete ihn und beraubte ihn jeder Selbstbeherrschung, und vielleicht zum ersten Mal, seit er erwachsen war, reagierte er, ohne über die Folgen seines Tuns nachzudenken. Er packte Lily an den Schultern und zerrte sie halb aus ihrem Sitz. Dann zog er sie über die Mittelkonsole zu sich heran, beugte seinen Kopf vor, bis sich ihre Nasen fast berührten, und knurrte: »Wissen Sie was, Lady? Sie reden nur Scheiße. Selbst wenn ich nur halb so sehr davon besessen wäre, alles unter Kontrolle zu haben, wie Sie mir vorwerfen, stünden mir mehr als genug Leute zur

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