Mach mich Glücklich!
Toast, und als er einen Schluck Kaffee trank, sah er Mrs. Beaumont über die Tasse hinweg an. »Sie sehen etwas ausgeruhter aus«, bemerkte er. »Fühlen Sie sich imstande, zu besprechen, wie wir Glynnis und David zurückbekommen?«
Sie nickte ihm würdevoll zu. »Natürlich.«
»Gut. Dann sollten wir als Erstes die Polizei informieren.«
Sofort trat ein Ausdruck der Panik auf ihr Gesicht. »Nein!«
»Mrs. Beau-«
»Sie haben den Brief doch selbst gelesen! Da steht, dass sie David umbringen, wenn wir die Polizei rufen!«
In dem Brief stand, sie würden David und Glynnis umbringen, und Zach war nicht besonders erbaut davon, dass die Gefahr, in der seine Schwester schwebte, einfach ignoriert wurde. Aber er unterdrückte seine Verärgerung. Mrs. Beaumont hatte ihre Nerven eindeutig noch lange nicht so gut unter Kontrolle, wie er zunächst angenommen hatte. »Das ist üblich bei dieser Art von Verbrechen, Ma'am«, erklärte er ihr ruhig. »Natürlich wollen sie nicht, dass die Polizei eingeschaltet wird - die Chance, dass sie davonkommen, sinkt rapide, wenn die Polizei hinzugezogen wird.«
»Sie haben gesagt, dass sie ihn umbringen!«
»Beide«, korrigierte Zach in hartem Ton. »Dass sie beide umbringen. Nicht nur das Leben Ihres Sohnes ist bedroht.« Dann schüttelte er den Kopf und schlug einen freundlicheren Ton an. »Aber darum geht es nicht. Diese Drohung ist reine Terrortaktik, Ma'am, und sie dient dazu, Sie davon abzuhalten, die Polizei zu rufen, beziehungsweise in diesem Fall das FBI, da möglicherweise Staatsgrenzen überschritten worden sind. Erfahrungsgemäß haben die Opfer eine größere Chance, wenn die Behörden hinzugezogen werden. Wir müssen also die Polizei informieren.«
»Nein.«
»Doch«, sagte er knapp. »Das steht völlig außer Frage.«
»Wie können Sie es wagen, mir zu sagen, was getan wird und was nicht, junger Mann! Ich werde meinen David nicht in Gefahr bringen. Und wenn Sie gegen meinen Willen die Polizei rufen, werde ich ... dann werde ich ...« Sie überlegte einen Moment lang, ob ihr eine Drohung einfiel, mit der sie ihn einschüchtern konnte, dann hob sie plötzlich ihr Kinn und sah ihm offen in die Augen. »Dann werde ich leugnen, dass die beiden überhaupt entführt worden sind.«
Zach schwieg kurz. »Was wollen Sie tun?«, fragte er in einem gefährlich ruhigen Ton.
»Ich werde der Polizei sagen, dass ich nicht weiß, wovon Sie reden. Und ich werde sie bitten, Sie von meinem Grundstück zu entfernen.«
Es kostete ihn eine übermächtige Anstrengung, auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben. Am liebsten hätte er über den Tisch gegriffen und sie am Hals gepackt - so weit hatte ihn bis jetzt noch kaum jemand gebracht. Er hatte Beleidigungen und Schikanen immer weggesteckt; wenn ein Vorgesetzter ihn angebrüllt hatte, er sei weniger wert als die Scheiße unter seinen Stiefeln, hatte er nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Aber diese Dame hier strapazierte seine Geduld über alle Maßen.
In der gegenwärtigen Situation konnte er es sich jedoch nicht leisten, auszurasten. Er atmete ein paar Mal tief durch. »Das wäre ein Fehler, Ma'am«, sagte er ruhig, aber bestimmt. »Wem, meinen Sie, werden sie eher Glauben schenken, einer hysterischen Mutter oder einem Mann, der sein gesamtes Erwachsenenleben damit verbracht hat, mit genau solchen Situationen fertig zu werden? Und abgesehen davon, wenn Sie mich von hier vertreiben, schweben Ihr Sohn und meine Schwester in noch größerer Gefahr, und im Moment geht es doch genau darum, die Gefahr, in der sie sich befinden, zu verringern und nicht noch zu erhöhen.«
»Bitte, Tante Maureen«, sagte Jessica mit ihrer sanften Stimme. »Ich denke, du solltest dir anhören, was er zu sagen hat.«
»Warum?«, fragte Mrs. Beaumont störrisch. »Was qualifiziert ihn denn mehr als zum Beispiel Richard?«
Hatte sie eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Zach starrte sie einen Augenblick lang fassungslos an, bevor er sich wieder so weit im Griff hatte, nichts als kühle Professionalität zu zeigen. Seine Stimme blieb gelassen, als er sagte: »Achtzehn Jahre bei den Marines der Vereinigten Staaten, Ma'am, in denen mein Job im Wesentlichen daraus bestand, Geiseln zu befreien.«
»Ja, aber -«
»Und Sie müssen verzeihen, dass ich darauf hinweise, aber ich habe gestern Abend nicht länger als eine Minute gebraucht, um Ihren Neffen zu entwaffnen. Wie kommen Sie zu der Annahme, dass er sich bei einem Verbrecher geschickter anstellt?«
Richard wurde
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