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Mach mich Glücklich!

Titel: Mach mich Glücklich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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zu streichen. Gleich darauf kam Jessicas zickige Schwester in ihr Blickfeld.
    »Ach, hier sind Sie« sagte Cassidy atemlos. »Der Entführer hat gerade angerufen.«

12
    Z ach stieß einen Fluch aus und lief mit großen Schritten zur Treppe. Was, zum Teufel, war bloß in ihn gefahren? Er war ein erfahrener Stratege, verdammt noch mal. Aber wenn sich seine Schwester in der Gewalt eines Entführers befand und er neben dem Telefon sitzen sollte, oder sich zumindest in der Nähe eines Telefons aufhalten sollte, was tat er stattdessen? Er machte mit der kleinen Lily Morrisette herum! Er war wütend, nicht nur auf sich und den Entführer, sondern auch auf sie, weil sie ihn ständig in Versuchung führte.
    Und wenn er es recht bedachte ...
    Lily war ja nicht diejenige gewesen, die mit der Knutscherei angefangen hatte. Sie war nicht diejenige gewesen, die gesagt hatte: »Ich möchte Sie küssen«, und ihn dann gepackt und gegen die nächstbeste Wand gedrückt hatte. Dafür trägst du ganz allein die Verantwortung, Alter.
    Ein großer Fehler. Ein großer, großer Fehler. Trotzdem hielt sich seine Reue in Grenzen, seine Finger nicht von einer Frau gelassen zu haben, die so verführerisch war wie sie - gleichgültig, wie unverantwortlich das war. Am Fuß der Treppe blieb er kurz stehen, und als er sie hinter ihm die Stufen herunterstöckeln hörte, drehte er sich rasch um.
    Im gleichen Augenblick hatte sie ihn schon eingeholt. Sie war etwas außer Atem - zweifellos, weil sie in diesen lächerlichen Schuhen hinter ihm hergerannt war. Zögernd blieb sie eine Stufe über ihm stehen, wodurch sie zur Abwechslung einmal beide fast gleich groß waren, und sah ihn an, mit geröteten Wangen, zerzausten Haaren und zerknirschtem Gesichtsausdruck.
    Er umfasste ihr Kinn. »Alles in Ordnung?«, fragte er, und fast gegen seinen Willen strich er mit seinem Daumen kurz über ihre Unterlippe. Sie war weich und feucht.
    Sie nickte.
    »Gut.« Er ließ sie los, und dann tat er das, was ihn die Jahre beim Militär zu tun gelehrt hatten: Er konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe und verbannte Lily in die hinterste Ecke seines Bewusstseins. Dann trat er ins Wohnzimmer.
    Dort fand er Mrs. Beaumont in einem Zustand der Hysterie vor. Er knirschte mit den Zähnen, denn es wäre ihm lieber, die Entführer merkten nichts von ihrer Panik. Er öffnete den Mund, um sie zur Vernunft zu bringen, schloss ihn aber sofort wieder, als er einen Blick auf das Telefon warf und feststellte, dass er sich die Mühe sparen konnte.
    Der Hörer lag fest auf der Gabel.
    Er drehte sich um und sah sie an. »Was, zum Teufel, soll das?«
    »Ich habe ja versucht, ihn hinzuhalten, bis Sie hier sind«, schluchzte sie. »Ich habe es wirklich versucht!«
    »Stimmt, das hat sie«, sagte Cassidy, die soeben hinter Lily in den Raum gekommen war. »Sie hat ihm gesagt, sie sei das Hausmädchen, ausgerechnet!« Sie schüttelte den Kopf, als ginge es über ihr Vorstellungsvermögen, dass sich jemand so weit erniedrigen konnte, dann zuckte sie die Schultern und trat nahe an Zach heran. »Sie hat mich losgeschickt, um Sie zu holen. Und ich kann Ihnen sagen« - sie streckte die Hand aus und strich ihm mit einem Fingernagel über die Brust »so schnell bin ich nicht mehr gelaufen, seit ... ich bin überhaupt noch nie so schnell gelaufen.« Ihr Finger glitt noch ein kleines Stück tiefer über seinen Waschbrettbauch.
    Er packte ihre Hand, bevor sie seinen Hosenbund erreichte, und hielt sie von sich weg. »Lady, stehlen Sie mir nicht meine Zeit.«
    Ohne auf den ärgerlichen Gesichtsausdruck zu achten, der an die Stelle ihres verführerischen Lächelns trat, wandte er seine Aufmerksamkeit erneut Mrs. Beaumont zu. Er hatte genug mit seinem eigenen Ärger zu tun, aber er versuchte, ihn zu unterdrücken. Dafür war jetzt keine Zeit. Und wenn er ehrlich war, hatte er den leisen Verdacht, dass er in letzter Zeit ein bisschen zu oft grundlos aus der Haut gefahren war.
    Er unterdrückte einen Fluch, dann einen Seufzer und gestand sich ein, dass er die Situation bislang nicht besonders gut in den Griff bekommen hatte. Er hatte so lange Soldaten befehligt, dass er wohl vergessen hatte, dass eine Frau mittleren Alters kein Rekrut war, den man zusammenstauchen konnte. Vor ihm stand eine verzweifelte Mutter, und er hätte es nicht persönlich nehmen dürfen, dass sie die Gefahr, in der sich seine Schwester befand, nicht zur Kenntnis nahm. Schließlich brachte es ihn selbst ja auch völlig

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