Mach mich Glücklich!
was ihn in den Wahnsinn trieb, und dass er sich zusätzlich zu all den anderen Problemen jetzt auch noch damit auseinander setzen musste, hätte seine Erektion von Rechts wegen sofort in eine Erdnuss verwandeln müssen.
Aber dem war nicht so. »Noch mal von vorne. Nein, das ist nicht der Grund, warum ich Sie küssen möchte«, erklärte er. »Und ja, auch diese Anklage wurde fallen gelassen.« Als bestünde überhaupt die Aussicht, sie zu küssen. Warum, zum Teufel, gab er ihr die Gelegenheit, ihr Ego zu hätscheln, indem sie ihn abwies? Sein klügeres Ich sagte ihm, er sollte sich einfach umdrehen und weggehen.
In letzter Zeit war klug allerdings nicht unbedingt das erste Wort, das ihm einfiel, wenn er sich selbst beschreiben sollte - warum also jetzt damit anfangen? Er blieb, wo er war, und sah sie unsicher an.
»Dann wollen wir doch mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe.« Sie holte tief Luft, was dazu führte, dass ihr Busen sich gegen seine Brust drückte und er seinerseits ganz tief Luft holen musste.
Sie zählte die einzelnen Punkte an ihren Fingern ab. »Ich stehe nicht mehr unter dem Verdacht, ich hätte Glynnis vom rechten Weg abgebracht, um an ihre Kohle ranzukommen. Dann bin ich offensichtlich nicht mehr auf der Liste der zehn Top-Flittchen. Und Sie haben plötzlich das dringende Verlangen, mich zu küssen.« Ein kleines, freches Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie zu ihm aufsah.
Er senkte den Kopf, bis seine Lippen nur mehr den Bruchteil eines Zentimeters von ihrem Mund entfernt waren. »Von plötzlich kann nicht die Rede sein, Lil. Und, ja. So in etwa stehen die Dinge.«
»Nun, dazu kann ich nur eines sagen, mein Lieber.« Ihre Zunge stahl sich hervor, um ihre Oberlippe zu befeuchten.
Bei diesem Anblick musste er den Impuls unterdrücken, sich einfach zu nehmen, was er wollte - Scheiß auf politisch korrektes Verhalten. Er zwang sich, ihr in die Augen zu sehen. »Lassen Sie mich raten. Schleich dich?«
»Das sind zwei Wörter, Taylor, und ich brauche nur eines. Es ist kurz, es ist nett. Es lautet -«
»›Nein‹. Hab schon kapiert.«
»Okay«
»Der einzige Dienst, den ich deiner Schwester erwiesen habe«, sagte Christopher und zog Jessica in ihr gemeinsames Schlafzimmer, »bestand darin, ihr anzubieten, ihrem Auto Starthilfe zu geben.«
»Ja, das hast du eben auf der Treppe schon gesagt.« Jessica beobachtete ihn, als er ihren Arm losließ und auf und ab zu gehen begann. O Gott, er sah so gut aus. Mit seinen hohen Wangenknochen, den glänzenden braunen Haaren und den hellgrünen Augen hätte er Model sein können, und sie wusste ganz genau, was die Leute dachten, wenn sie sie beide zusammen sahen - wie, um Himmels willen, hatte dieser griechische Gott jemals an ein so graues Mäuschen geraten können? Nicht dass Jessica ihnen das verübelt hätte. Sie fragte es sich selbst oft ... und hatte Angst, die Antwort zu kennen: dass er sie nämlich wegen ihrer Verbindungen geheiratet hatte.
Sie hatten sich vor zwei Jahren bei einem Fundraising-Dinner kennen gelernt, bei dem das Gedeck allein tausend Dollar gekostet hatte. Ihr Komitee hatte damals die Dekoration übernommen. Sie würde diesen Abend nie vergessen, weil ihr bis zu diesem Moment nicht klar gewesen war, dass man jemandem zum ersten Mal begegnen konnte und im nächsten Augenblick das Gefühl hatte, ihn so gut zu kennen, als würde man direkt in sein Inneres sehen. Es hatte nur eines einzigen Gesprächs mit diesem großen, unverschämt gut aussehenden Mann in dem wie angegossen sitzenden Smoking bedurft, und sie hatte gewusst, dass er ihr Mann fürs Leben war.
Normalerweise fühlte sie sich in Gegenwart von attraktiven Menschen befangen und bekam den Mund nicht auf, aber er schien gar nicht zu wissen, wie umwerfend er war, und gab ihr das Gefühl, hübsch und schlagfertig zu sein. In den folgenden Tagen war er ihr nicht von der Seite gewichen, und sie hatte geglaubt, im siebten Himmel zu schweben: Nicht einmal vier Monate später hatten sie geheiratet, und Christopher hatte seine Wohnung in Bellingham aufgegeben, war in das Haus der Beaumonts gezogen und hatte einen Posten im Familienunternehmen übernommen.
Er ging zu ihr und sah sie an, und als sich seine goldbraunen Augenbrauen über seiner Nase zusammenzogen, hatte sie einen Augenblick lang das Gefühl, er könne ihre Gedanken lesen. Aber das war offensichtlich nicht der Fall.
»Dann wiederhole ich mich eben«, brummte er und zuckte die Schultern. »Es ist meine
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