Mach mich Glücklich!
ihrer Wohnung eine wunderschöne Umgebung geschaffen. Und jetzt geht es einfach darum, diese Fähigkeit auf andere Dinge zu übertragen, die Kleidung, die Sie tragen, das Make-up, das Sie verwenden, und die Art, wie Sie Ihr Haar frisieren. Finden Sie heraus, was Ihnen an Ihrem Äußeren gefällt und was nicht, und überlegen Sie sich dann, wie Sie Ersteres betonen und Letzteres kaschieren können.«
Jessica sah sie vollkommen verwirrt an, sie hatte keine Ahnung, was ihr an ihrem Äußeren gefallen sollte und was nicht.
Lily reagierte allerdings nicht so ungeduldig, wie Cassidy es tat, wenn Jessica in Modefragen ein bisschen schwer von Begriff war. Sie sagte einfach: »Nehmen Sie mich zum Beispiel. Ich habe einen großen Busen und viel zu breite Hüften, aber meine Taille ist schön schmal. Ich stehe also vor dem Problem, wie ich meine Taille betonen kann, ohne die Aufmerksamkeit auf meine Hüften zu lenken. Die Lösung ist ganz einfach: möglichst schlichte Kleidung. Ich lasse die Finger von wilden Mustern und genauso von Puffärmelchen, Rüschen und solchen Dingen. Stattdessen wähle ich gerade, schmale Linien und Accessoires, die meine Kurven betonen. Und ich trage gerne hohe Absätze, zum einen, weil ich klein bin und meine Beine dadurch länger wirken, zum anderen, weil sie einfach so verdammt hübsch sind.« Sie grinste Jessica an und zuckte die Schultern.
Jessica begann zu ahnen, wovon Lily sprach, als sie sie zum ersten Mal genauer musterte und dabei feststellte, dass die Figur der Blondine tatsächlich nicht perfekt war. Sie wusste einfach, wie sie den Eindruck vermitteln konnte, sie sei es.
»Darüber hinaus hat meine Haut einen Olivton«, fuhr Lily fort. »Das heißt, ich kann eine Reihe von Farben tragen. Und ich habe gelernt, dass ich auf leuchtende Orangetöne und gelbliches Grün besser verzichten sollte, weil sie meinen Teint fahl erscheinen lassen.« Sie berührte ihre Halskette. »Ich liebe Schmuck, und Sie haben vielleicht schon bemerkt, dass ich nicht zu diesen wind- und wetterfesten Frauen gehöre. Aber ich trage selten Ringe, weil ich mir in meinen Beruf dauernd die Hände schmutzig mache. Ich ziehe sowohl bei der Arbeit als auch in meiner Freizeit gerne Jeans an, und wenn ich sie bügle, sehen sie sogar ziemlich schick aus, ohne dass sie deshalb weniger praktisch oder empfindlicher wären.« Lily führte Jessica zu dem großen dreiflügeligen Spiegel in der Ecke des Ladens und drehte sie mit sanftem Druck, damit sie ihr Spiegelbild betrachten konnte. »Jetzt sind Sie dran.«
Jess musterte sich eine Minute, dann seufzte sie. »Ich bin eine Frau, die sich sowohl gerne im Haus als auch draußen aufhält«, sagte sie leise. »Die meiste Zeit bin ich drinnen, aber ich wandere auch gerne über die Klippen. Ich habe keinen Beruf, nicht einmal einen Job, aber wie Cassidy bin ich ehrenamtlich in einer Reihe von Wohlfahrtskomitees tätig, für die ich ein paar schickere Sachen für tagsüber, aber auch richtige Abendgarderobe brauche.« Dann zögerte sie. Über das zu reden, womit sie sich beschäftigte, fiel ihr leichter, als ihre Vorzüge und ihre Schwachstellen aufzuzählen - besonders da sie den Eindruck hatte, dass ihre Schwachstellen überwogen.
»Sie sind sehr zierlich gebaut«, half ihr Lily
Ihre Blicke trafen sich im Spiegel. »So kann man es auch sagen. Ich bin spindeldürr.«
»Ach ja? Unterhalten Sie sich doch mal mit den neun von zehn Amerikanerinnen, die ständig mit ihrem Gewicht kämpfen. Die werden Ihnen erklären, wie Leid Sie ihnen tun, weil Sie sich für zu schlank halten.«
»Sie haben leicht reden«, gab Jessica unfreundlich zurück, und der plötzliche Mangel an Benehmen, den sie zeigte, fiel ihr nicht einmal auf. »Sie sind von der Natur ja auch gut ausgestattet worden.«
»Spielen Sie vielleicht auf meinen Busen an?« Lily schnaubte auf. »Dem Problem lässt sich schnell abhelfen, jeder Wäscheladen um die Ecke hat irgendeine Art von gepolsterten, wasser- oder gelgefüllten Büstenhaltern im Angebot. Vergrößern kann man einen Busen immer, aber werden Sie mal die etwas zu üppigen Kurven los. Solche schlanken Hüften, wie Sie sie haben, werden ewig ein Wunschtraum für mich bleiben. Genauso wenig können diejenigen von uns, die zu klein geraten sind, ein paar Zentimeter zulegen, um solche langen Beine zu bekommen. Sie haben weiß Gott keinen Grund, sich zu beklagen!«
Jessica lachte überrascht auf und musterte sich eingehender. »Okay, ich habe« - sie räusperte sich
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