Mach mich scharf!
fest zu, während sie sich selber weiter rieb.
»Verdammt, was tust du da?«, keuchte er. Fühlt sich das geil an!
Doch ohne ihm zu antworten, massierte sie weiter. Kurz darauf schrie sie ihren Höhepunkt aus sich heraus und er ergoss sich in ihre Handfläche. Howard konnte sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt so fantastischen Sex gehabt hatte. Erschöpft sank sie zurück auf die Liege und wischte sich die Finger auf der Papierauflage ab. Der Schläger landete polternd auf dem Boden. Howard verpackte schnell sein Glied in der Hose, während Miranda ihre Sachen richtete, doch plötzlich fing sie an zu weinen.
Verflixt, wie konnte er nur so die Beherrschung verlieren? Er hatte sie zum Sex gezwungen, sie erpresst – verflucht, was hatte er sich nur gedacht? Vor allem hatte sie jetzt etwas in der Hand, womit sie ihn erpressen konnte. Womöglich würde er noch seine Zulassung verlieren!
»Miranda, ich ...!« Sein Herz schlug wie ein Presslufthammer gegen den Brustkorb und er bekam kaum noch Luft. Sie saß neben ihm, die Handflächen an ihr Gesicht gepresst, und weinte. Zögernd nahm er sie in die Arme. »Es tut mir leid.«
Plötzlich schmiegte sie den Kopf an seine Brust und umarmte ihn fest. »Nein, mir tut es leid, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe. Ich bin nur so verzweifelt!«
Behutsam strich er über ihr Haar. »Du weißt, du hättest zu mir kommen können, wer auch immer dich dazu gezwungen hat das Morphium zu stehlen.«
Doch war er, Howard, besser als ihr Auftraggeber? Hatte er sie nicht gerade selbst zu etwas genötigt, was noch viel verwerflicher war?
»Ich wurde nicht gezwungen«, schluchzte sie. »Ich habe es für meinen Bruder getan.«
»Für Phillip?«
Sie nickte.
Phillip war seit Jahren Howards Patient. Er litt an Morbus Chron, einer chronischen und sehr schmerzhaften Entzündung des Verdauungskanals. »Aber, ich habe ihm doch Morphium verschrieben. Du hättest es nicht stehlen brauchen!«
»Seine Beschwerden sind sehr schlimm und er klagt seit Wochen über solche schmerzenden Gelenke, dass er sich kaum bewegen kann.«
Die letzte Untersuchung von Phillips Arthralgie, einer Begleiterscheinung bei Morbus Chron, hatte keine Verschlimmerung gezeigt. Deshalb hatte Howard die Dosis des Schmerzmittels nicht erhöht. »Vielleicht ist dein Bruder vom Morphium abhängig geworden und spielt dir etwas vor.«
»So etwas würde er niemals tun!«
»Hast du eine Ahnung, was Suchtkranke alles machen, um an Medikamente zu kommen ...« Er überlegte kurz. »Ich werde ihn mir genauer ansehen. Sollte sich mein Verdacht bestätigen, finden wir schon eine Lösung.«
»Und die Polizei?«, fragte sie leise.
Er kratzte sich am Kopf. »Vergiss die Anzeige.«
Erleichtert fiel sie ihm um den Hals, wobei sich ihre Wangen berührten. Howard drehte seinen Kopf nur ein kleines Stück und presste die Lippen auf ihren Mund.
Er dachte an seinen Vorsatz, erst einmal die Finger von den Frauen zu lassen, doch es war ihm plötzlich nicht mehr wichtig. Er hatte sie bereits nackt gesehen und sie seinen Schwanz berührt – also konnte er sie jetzt auch küssen.
Miranda erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich. »Wie lange ich mir das schon gewünscht habe, Howard«, hauchte sie in seinen Mund, bevor ihm ihre Zunge wieder entgegenkam.
Ihm wurde klar, dass Miranda nur deswegen auf sein perverses Spiel eingegangen war, weil sie ihn liebte! Und er, Mistkerl, der er war, hatte ihre Gefühle schamlos ausgenutzt. »Miranda, ich weiß nicht, ob ich mich schon wieder auf eine Beziehung einlassen kann«, meinte er, obwohl er ein Kribbeln im Magen spürte. »Ich bin noch nicht so weit.«
Zärtlich fuhr sie ihm über die Wange. »Das macht nichts. Ich habe schon so lange auf dich gewartet, da kommt es auf ein paar Wochen mehr oder weniger auch nicht drauf an.«
»Du bist eine wunderbare Frau«, hauchte Howard, als er sie zurück auf die Untersuchungsliege drückte. »Wenn ich dich so vor mir liegen sehe, dann kommt mir der Gedanke, wir könnten uns doch gemeinsam so lange miteinander vergnügen, bis ich so weit bin.«
»Das ist eine ziemlich gute Idee!«, erwiderte sie lächelnd und machte sich am Reißverschluss seiner Hose zu schaffen.
Seelenlos
Samantha Summersby saß auf der Bank eines prächtigen Parks und betrachtete den glutroten Ball, der gerade hinter den Tannenspitzen verschwand. Die lange Auffahrt auf ihrer linken Seite lag schon im Dunkeln. Wie eine Schlange wand sich der Weg hinauf zu Blackwell Castle, einem
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