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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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ihm von seiner Zusammenarbeit mit den Jugos erzählt hatte. Babak hatte Mahmud gebeten, seine Sachen zu packen und auszuziehen. Scheiße – Babak ein verdammtes Weichei. Hurenbock.
    Ein Lagerraum im Außenbereich kostete etwas mehr, war aber auch viel leichter mit dem Wagen zu erreichen. Du musstest nicht in die Anlage rein, alle möglichen Videoüberwachungskameras passieren, ohne Ende argwöhnischen Visagen begegnen. Ratko musste grinsen, als er ihm gesteckt hatte, dass der Raum sogar versichert war.
    »Kapierst du? Wenn sie da einbrechen, kriegen wir von Trygg Hansa zumindest die Summe für unseren angegebenen Lagerbestand von Waren aus Balsaholz zurück.«
    Mahmud tippte den Pincode ein. Fummelte mit den Schlüsseln herum. Die Hände schweißnass. Die Sicherheit in den Anlagen hoch: Pincode, Schlüssel, Kameraüberwachung. Dennoch: Er fühlte sich irgendwie schwach. Vor seinen Augen zogen Blitze vorbei. Der Range Rover mit Wisam auf der Rückbank. Warum dachte er an so was? Ein Typ wie er musste weitergehen. Vergessen, was geschehen war.
    Nachdem er den Shit heute verkauft hätte, würde er doch frei sein. Schon bald würde die letzte Rate an Gürhan Vergangenheit sein. Drei Monate Terror endlich vorbei. Musste nur noch die paar Gramm vertickern. Shit, wie cool.
    Mit den dreißig Riesen, die er von Stefanovic bekommen hatte, und den Einnahmen aus seinen Gras- und Koksverkäufen hatte er fünfundneunzig Prozent seiner Schulden abbezahlt. Und heute Abend im Studio – der Deal mit Dijma, einem Großkunden, war so gut wie perfekt. Supersoft. Danach hieß es jalla bye Gürhan. Noch softer allerdings: adieu Jugoschweine – er war so dämlich gewesen, ihnen dabei zu helfen, einen Kumpel aus seiner Kindheit zu liquidieren – er hatte ihnen zwei Monate lang wie ein Sklave gedient, und sie hatten ihn absolut in den Arsch gefickt, als er um ihre Hilfe gebeten hatte. Er hatte vor, seinen Dienst zu quittieren. Das zu tun, was Erika Ewaldsson ihm empfohlen hatte: die ungesetzlichen Machenschaften aufzugeben. Ein freier Mann zu werden.
     
    Mahmud schloss den Beutel mit dem Shit im Umkleidespint ein. Mit dem Umschlagpapier und dem Plastik drumherum ziemlich sperrig. Im Fitnesscenter bestand keine Gefahr, dass etwas gestohlen wurde – würde irgendjemand auf frischer Tat ertappt werden, würden sie zuerst seinen Sack ein paar Mal zwischen den Zahnrädern der Bauchpresse zerquetschen und dann seinen Kopf mit drei, vier Zügen an den Gewichten der Beinpresse zu Brei stampfen. Dann einen Proteindrink aus dem armen Teufel machen und ihn den Muskelbergen anbieten.
    Mahmud betrat das Studio. Der Eurotechno dröhnte. Er grüßte ein paar Kraftprotze an den Hanteln. Das Schöne am Studio: Ein Typ wie Mahmud brauchte sich so gut wie nie einsam zu fühlen.
    Heute auf dem Plan: Kniebeugen. In anderen Studios: eine Menge Cardiogeräte und fortschrittliche Maschinen zum Ziehen und Pressen, die fürs Isolieren von Muskelgruppen designt waren, von denen du nicht mal wusstest, dass es sie gab. Eine Art Science-Fiction-Land. Daran war nichts auszusetzen, für gewisse Leute, aber nach Mahmuds Auffassung lag der Schlüssel zum Muskelaufbau in den Basisübungen. Immer mit freien Gewichten. Und die Krönung allen Trainings mit freien Gewichten waren selbstredend – Kniebeugen.
    Viele quatschten davon, dass Kniebeugen den Rücken kaputtmachten und Probleme nach sich zogen. Mahmud wusste es besser: Die Ursache für Rückenschmerzen lag nicht an der Übung selbst. Sondern an schlechter Technik. Die Lösung für alle mit ein bisschen Grips war einfach. Mahmud hatte darüber gelesen, sich mit den anderen im Fitnesscenter ausgetauscht. Anstatt die Bewegung mit den Hüften zu beginnen, sollte man es tun, wie der Krafttrainingsguru Charles Poliquin immer gesagt hatte – beginne die Kniebeugen mit den Knien.
    Er liebte diese Übung. Und bald würde er seine Diät starten – dann würde es noch besser gehen. Er steckte fünfundvierzig Kilo an jede Seite der Langhantel. Begann mit der Bewegung, beugte langsam die Knie. Die Hüftgelenke bewegte er nur, um während des Beugens die Balance zu halten. Er hatte vor, dreimal zehn zu machen.
    Er ächzte, spuckte, zischte durch die Zähne. Spürte, wie sich die Blutgefäße bis zum Maximum aufpumpten. Wie ihm die Augen fast rausploppten. Abbou – herrlich. Dachte lediglich ans Stemmen, die Bewegung, das Beugen der Knie. Keine unangenehmen Erinnerungen, kein schlechtes Gewissen, kein schlechtes

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