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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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sind wir voraussichtlich Eltern, verstehst du?«
    Schließlich kauften sie sich jeder eine Jacke. Sie kosteten über viertausend Kronen das Stück. Thomas konnte sie locker bezahlen: Sein neuer Job brachte ihm richtig viel Kohle ein.
     
    Am Nachmittag war Thomas mit Ljunggren im Schießclub verabredet. Das erste Mal seit vielen Wochen. Thomas wusste nicht, ob er inzwischen vielleicht schon paranoid war, aber er hatte das Gefühl, dass Ljunggren sich ihm entzog. Sie hatten sich nahegestanden. Ohne viel Worte zu verlieren, aber mit derselben Art von Humor. Wo war all das nur geblieben? Vielleicht dachte Ljunggren, dass Thomas sich zum allerletzten Mal einen Schnitzer geleistet hätte, weil er versetzt worden war. Doch das war unmöglich. Kollegen wie Jörgen Ljunggren waren niemals sauer auf jemanden, der mal etwas zu hart durchgriff. Ljunggren selbst – Tough Guy war sein zweiter Name. Und dennoch war da etwas. Eine Grenze. Zwischen ihnen. Thomas spürte es deutlich.
    Im Auto musste er an die Ereignisse auf Solvalla denken. John Ballénius war ausgeflippt, in der Menschenmenge untergetaucht. Den Telefonlisten zufolge hatte sich der Kerl in der Nacht, in der Rantzell ermordet worden war, nicht in der Nähe von Axelsberg aufgehalten, auch wenn offensichtlich irgendwas nicht ganz sauber war. Doch das Wichtigste: Jetzt war Thomas sicher, dass es sich bei dem Toten um Rantzell handelte. Das war ein großer Fortschritt.
    Am Montag nach dem Vorfall auf Solvalla rief Thomas den Kripoheini an, der die Ermittlungen von Hägerström übernommen hatte. Stig H. Ronander, ein Seniorbulle mit einem Namen, der gut draußen nach Solvalla gepasst hätte. Einen kurzen Moment erwog Thomas, auf das Ganze zu scheißen. Doch dann überlegte er es sich anders. Das hier konnte möglicherweise sein Weg zurück sein. Wenn er das Rätsel um die Identität des Toten löste, stiegen die Chancen, diesen Fall aufzuklären, markant. Es war ein Risiko; irgendetwas an diesen Ermittlungen war faul. Er konnte allerdings nichts Negatives daran finden, der Sache ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
    Der Ermittler, Ronander, nahm Thomas’ Informationen mit Skepsis auf. Fragte nach, wie er überhaupt dazu käme, sich nach John Ballénius umzuhören, und warum es dem Typen geglückt sei, sich draußen auf Solvalla abzusetzen. Thomas flunkerte – sagte, dass Ballénius schon in den Ermittlungen aufgetaucht sei, als er Hägerström noch geholfen hatte. Versuchte, auf die Telefonlisten hinzuweisen, ohne zu erwähnen, dass er selber welche angefordert hatte. Stig H. Ronander wirkte nicht gerade dankbar. Er konnte zur Hölle fahren.
    Der Job, der Wagen, der Schießclub. Das waren normalerweise die drei Eckpfeiler in Thomas’ Leben. Inzwischen war er nicht mehr ganz sicher. Die Verkehrsabteilung trister, als er je geahnt hätte. Der Cadillac vermittelte ihm keine innere Ruhe mehr. Im Stripclub hingegen fühlte er sich wohl. Jasmine und Belinda waren in Ordnung, locker drauf.
    Die Versetzung und der Mann, der in jener Nacht vor ihrem Fenster gestanden hatte, spukten in seinem Kopf herum. Vielleicht weil er alle Möglichkeiten, sich zu verteidigen, verlor, wenn er sich unter den Amischlitten rollte. Für ihn allein spielte das möglicherweise nicht so eine große Rolle. Aber wenn Åsa zu Hause war – nein. Auch wenn ihre Ehe nicht gerade die allerbeste war: Wenn jemand ihr Schaden zufügte, würde er es sich selbst niemals verzeihen.
    Zumindest der Schießclub ließ ihn normalerweise zur Ruhe kommen. Doch er konnte die Blicke, die ihm die anderen nach all dem Ärger im Dienst zuwarfen, nicht ertragen. Er fragte sich, was sie über ihn dachten.
     
    Der Club lag drinnen, in einem eigens dafür vorgesehenen Gebäude. Die meisten Schießhallen in Schweden wurden im Zusammenhang mit Hütten gebaut, die zu der Seite hin geöffnet waren, wo die Schießstände mit den Zielscheiben platziert waren. Dort stand man dann und schoss, zwar mit einem Dach über dem Kopf, aber praktisch gesehen dennoch draußen – und fror wie ein Schneider. Doch der Järfallaklubb war luxuriöser: Die vierzehn parallel zueinander angeordneten Fünfundzwanzigmeterstände fürs Präzisionsschießen besaßen die beste Schalldämpfung, die Thomas kannte. Alle befanden sich drinnen im Warmen.
    Ljunggren war bereits dort. Eine Hand in der Jeanstasche, leicht nach hinten gelehnt, den anderen Arm ausgestreckt. Eine Wettkampfpistole mit ergonomischem Griff. Kappe, Gehörschutz,

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