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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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delivering or not?«
    Mahmud antwortete nicht. Hatte keine Lust auf Diskussionen. Wollte zurück zu den Bräuten.
    Sie fuhren über den Valhallaväg. Es herrschte kaum Verkehr. Mahmud parkte den Wagen neben dem roten Stadiongebäude. Der Regen fiel immer noch in schweren Tropfen vom Himmel.
    Mahmud stellte den Motor aus. Fingerte in der Tasche am Tütchen herum. Ein dunkler Volvo schloss zu ihm auf. Parkte, baute den Benz zu.
    Der Typ auf dem Rücksitz beugte sich vor. Sagte auf Schwedisch: »Sie sind ’n guter Junge, Mahmud.« Was zum Teufel sollte das denn? Plötzlich sprach der Albaner Schwedisch. Mahmud musste begreifen, was hier los war. Wollte Dijma ihn etwa hochgehen lassen? Die Jugos ihn verarschen? Oder die Bullen? Ausgerechnet heute Abend lag sein Butterfly zu Hause in der Wohnung.
    »Ey, wer zum Teufel sind Sie? Hauen Sie ab.« Mahmud sah rüber zum Volvo; zwei Männer, die sehr schwedisch aussahen, saßen auf den Vordersitzen.
    »Ich hau gleich wieder ab. Keine Sorge. Sie können mich Alex nennen.«
    Mahmud spürte es im ganzen Körper: Das hier war ein Bulle.
    »Mit Ihnen rede ich nicht.«
    »Und warum nicht? Ich möchte, dass Sie mir zuhören, nur ein paar Minuten. Ich nehme an, Sie haben etwas bei sich, das man nicht bei sich haben darf. Ist das der Fall?«
    »Mit Ihnen rede ich nicht, hab ich gesagt.«
    »Sie sagen Dijma lediglich, dass es Ärger gab und ich abgehauen bin. Ich hab bereits den gesamten Abend lang ’ne Auseinandersetzung mit ihm geführt, er wird also nicht erstaunt sein.«
    »Ich hab nichts Strafbares getan, oder was auch immer Sie meinen.«
    »Ist schon okay, Mahmud. Ich werd Ihnen nichts abnehmen. Wir werden Sie heute Abend in keiner Weise rechtlich belangen. Dieses Mal nicht. Hören Sie mir nur kurz zu.«
    Mahmud kapierte nicht, wovon der verdammte Bulle redete. Es war doch sowieso alles gelaufen. Der Volvo da draußen. Die Chancen abzuhauen, minimal.
    »Wir wissen, womit Sie sich beschäftigen. Aber wir benötigen mehr Informationen. Wir brauchen ’nen Insider. Leute wie ich können da reingehen und kurzen Prozess machen, aber wir werden nicht bis ins Innerste reingelassen. Sie sind ein guter Junge. Ihr Vater macht sich Gedanken um Sie. Sie haben Schwestern, die Sie unterstützen können. Sie wollen nicht noch mal reinwandern. Kommen Sie schon, Mahmud, Sie würden sich doch im Knast keine Minute lang wohlfühlen, oder? Denken Sie daran, was Ihr Vater dazu sagen würde.«
    Mahmud starrte geradewegs vor sich hin, weigerte sich, den Blick des Scheißbullens zu erwidern.
    »Fick deine Mutter.«
    Den Typen schien es nicht zu kümmern. Er fuhr fort: »Wir sind keine sturen Böcke. Wir vergessen einfach, was uns derzeit gegen Sie vorliegt. Ich könnte Sie jetzt festnehmen, und Sie würden allein zwei Jahre für die Menge bekommen, die Sie in der Tasche haben. Außerdem haben wir Beweise für zwei weitere Deals. Dafür bekommen Sie mindestens acht Jahre, das wissen Sie. Aber wenn Sie mit uns zusammenarbeiten, streichen wir das hier. Das Einzige, was wir wollen …«
    »Sind Sie taub, oder was?« Jetzt reichte es ihm aber; Mahmud überlegte, ob er sich den Kopf des Typs greifen, ihn gegen den Schaltknüppel donnern und dann wegrennen sollte. Es war einen Versuch wert.
    »Beruhigen Sie sich, Mahmud, hören Sie mir nur ein paar Sekunden zu. Wir brauchen Sie. Wir lassen die Anschuldigungen gegen Sie fallen. Wir wollen uns nur hin und wieder mit Ihnen treffen, und Sie informieren uns über das, was gerade läuft.«
    Der Vorschlag: absolut krank. Sie glaubten doch nicht im Ernst, dass er den Spitzel für sie spielen würde. Shit auch, waren sie nicht ganz dicht, die Bullen?
    »Machen Sie Witze? Glauben Sie, ich singe? Niemals.«
    Alex klang enttäuscht. »Sie sollten es sich überlegen. Es geht nicht darum, zu singen oder so. Ganz und gar nicht. Wir werden das Ganze absolut anonym aufziehen. Niemand wird etwas davon erfahren. Aber ich will Sie nicht länger aufhalten. Denken Sie darüber nach. Und machen Sie jetzt nichts Dummes. Ich werde in den Wagen nebenan steigen.«
    Der Bulle legte die eine Hand auf den Türgriff, streckte den anderen Arm vor. »Hier, nehmen Sie meine Karte.«
    Mahmud ignorierte sie.
    Der Alex-Bulle legte sie auf den Beifahrersitz.
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie es sich anders überlegt haben.«
    »Vergessen Sie’s.«
    »Denken Sie ein paar Tage drüber nach. Ansonsten sehen wir uns das nächste Mal bei der Vernehmung in Untersuchungshaft. Kapiert?« Alex wartete nicht

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