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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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seinem Gesicht hatte sich verflüchtigt. Er sah aus wie ein mustergültiger Mitbürger. Passierte den Volvo, in dem Niklas saß. Er stieg aus dem Wagen. Zehn Meter hinter seinem Opfer. Die Beretta in der Innentasche. Strömberg ging in normalem Tempo. Es waren vierhundert Meter bis zu seiner Wohnung. In ungefähr fünfzig Metern würde er einen kleinen Park durchqueren. Ohne Straßenlaternen und ohne Häuser.
    Es war fast Viertel vor eins. Niklas sah außer seinem Opfer keinen weiteren Menschen. Er hatte alles so akribisch und ausführlich geplant, nicht nur, um das hier perfekt zu erledigen, sondern auch, um sicherzugehen, dass er
richtig
handelte.
    Noch dreißig Meter bis zum Park. Niklas beschleunigte seine Schritte. Jetzt sieben Meter hinter Strömberg. Der Typ schien nicht zu merken, dass er verfolgt wurde.
    Niklas steckte die Hand in die Innentasche. Spürte den warmen Stahl der Pistole.
    Die Bäume im Park waren jetzt deutlich zu erkennen, dunkelgrün.
    Niklas wusste: Auf den Kopf zu zielen, ist zu unsicher, wenn man will, dass das Opfer stirbt. Der Kopf ist beweglich und außerdem mit Gewebe versehen, das verletzt werden kann, ohne dass das Opfer stirbt: Ohren, Kiefer-, Schädelknochen sowie Teile der Hirnsubstanz. Der Rücken hingegen nicht. Wenn man die Wirbelsäule trifft, ist der Schuss unmittelbar tödlich. Außerdem: Es genügt, aus unmittelbarer Nähe zu schießen. Große, sichere Trefferfläche. Selbst wenn man das Rückenmark verfehlt, bestehen immer noch große Chancen, dass man die Pulsschlagader erwischt, die große Hohlvene oder die Lungenpulsader. Auch das würde ausreichen.
    Der Mats-Arsch jetzt drei Meter vor ihm.
    Linkerhand stand ein Klettergerüst, das man im Dunkeln kaum erkennen konnte. Aber Niklas wusste, dass es da war. Es geschah nicht oft, dass Mats mit den Öffentlichen fuhr, deswegen hatte Niklas sich entschieden: Hier war der bestmögliche Ort.
    Zwei Meter noch.
    Mats drehte sich um. Niklas begegnete seinem Blick. Fragte sich, ob der Arsch kapierte, was passieren würde.
    Noch ein Meter. Niklas streckte den Arm aus. Die schwarze Beretta verschwand nahezu in der Dunkelheit.
    Ein Schuss.
    Direkt danach noch ein Schuss.
    Perfekte Treffer. Die Einschusslöcher dürften ungefähr zwanzig Zentimeter unterhalb des Nackens liegen. Er konnte sie nicht genau erkennen. Beugte sich runter. Mats lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Zwei kleine Löcher. An der richtigen Stelle im Rücken. Die Austrittslöcher dürften bedeutend größer sein, aber das würde er jetzt nicht nachprüfen.
    Niklas wandte sich um. Lief mit schnellen Schritten durch den Park. Auf der Straße angekommen: langsamere Schritte. Zurück in Richtung Auto.
     
    Drei Stunden später. Der Volvo ausgebrannt, alles clean. Eventuelle DNA -Spuren verbrannt. Die Waffe abgewaschen und vergraben. Vielleicht würde er dieselbe Pistole beim nächsten Mal wieder benutzen, das hatte er noch nicht entschieden.
    Er war ein couragierter Soldat. Ein Befreier. Ein Held.
    Auf dem Weg zurück von dem verkohlten Autowrack hielt er mit dem Ford an einer Telefonzelle im Zentrum von Aspudden.
    Es klingelte lange, bevor jemand ranging. Das hier würde ein gutes Gespräch werden.
    Groggy oder verheult, er wusste nicht, wie er ihre Stimme deuten sollte.
    »Hier ist Helene.«
    Er hatte sich vorgenommen, sich kurz zu fassen.
    »Hej, entschuldigen Sie, dass ich mitten in der Nacht anrufe.«
    »Wer ist denn da?«
    »Ich wollte nur mitteilen, dass ich Sie gerade befreit habe.«
    »Wer sind Sie, und was meinen Sie damit?«
    »Ich hab ihn aus dem Verkehr gezogen. Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen. Er kommt nicht zurück.«
    Er hätte gern noch länger mit Helene Strömberg gesprochen, sie war irgendwie süß. Aber das ging nicht. Jedenfalls nicht im Moment.

39
    Thomas stand in der Küche, um sich Frühstück zu machen. Es war elf Uhr. Gestern Nacht war es spät geworden. Erst gegen sechs nach Hause gekommen. Åsa schlief sowieso, also war es auch egal. Ob er nun um halb zwölf oder halb sieben nach Hause kam – sie hatte ja ohnehin keine Ahnung, was er genau machte. Verdammt, manchmal nahmen die Beklemmungen nahezu überhand. Dann wachte er schweißgebadet auf. Konnte unmöglich wieder einschlafen.
    Er hatte sich in der Verkehrsabteilung einigermaßen eingerichtet: arbeitete halbtags. Konnte ab Mittwoch bis spät abends im Club bleiben und dann tagsüber ausschlafen. Krempelte die halbe Woche lang seinen Tagesrhythmus um. Der

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