Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
produzieren Reize, die sich von ihrer Umgebung abheben. Veränderung erzeugt
leichte Unsicherheit, Wachheit und Neugier und zieht die Aufmerksamkeit an. Das heißt für die Informationsaufnahme beim Lernen:
Sorgen Sie für Abwechslung und sprechen Sie alle Sinneskanäle an.
So können Sie die Informationsaufnahme noch verbessern
Kennen Sie die Fehlersuchaufgaben aus Familienzeitschriften? Durch genaues Hinschauen und Vergleichen findet man die Unterschiede
zum Beispiel zwischen Original und Fälschung. Das ist ein spielerisches Training für die Informationsaufnahme zu Beginn eines
Lernprozesses. Denn Konzentration und Wahrnehmungsfähigkeit sind hier besonders gefragt. Auf die Dauer ist das bestimmt recht
langweilig. Deshalb hier einige weitere Anregungen.
So trainieren Sie die Konzentration
Wenn man zwischen zu vielen Informationen schnell hin und her springt, besteht die Gefahr, dass Wichtiges schon vergessen ist, bevor man es weiterverwenden
kann. Es muss noch einmal aufgenommen werden. Das ist umständlich |41| und kostet jedes Mal Zeit und Energie. Trainieren Sie, willentlich bei einem Inhalt bleiben zu können. Nehmen Sie sich regelmäßig
circa 15 Minuten Zeit, zum Beispiel um einen anspruchsvollen Text zu lesen. Wählen Sie einen Ort, an dem Ruhe herrscht und
auch optisch nichts auf Sie einströmt, das Sie ablenken kann. Entscheiden Sie sich jedes Mal ganz bewusst, sich nur dieser
Aufgabe zu widmen. Geben Sie sich einen Ruck, sprechen Sie halblaut zu sich selbst: »Jetzt geht’s los!« Je öfter Sie auf diese
Weise gezielt vorgehen, desto besser wird Ihre Konzentrationsfähigkeit.
So helfen Sie Ihren Emotionen auf die Sprünge
Wie bereits beschrie ben, spielen Emotionen im Lernprozess eine ganz besondere Rolle, da sie die Botenstoffe liefern, die alle Schritte unterstützen.
Wenn sie nicht von alleine vorhanden sind, kann man ruhig ein wenig nachhelfen:
Gehen Sie in den Suchmodus:
Stellen Sie sich vor Beginn des Lernens ein paar Fragen: Was genau will ich wissen? Wie ist der Zusammenhang? Worin genau
besteht meine Wissenslücke? Die Unsicherheit und leichte Angst machen das Gehirn wach und konzentriert. Das kann etwas unangenehm
oder peinlich sein, bereitet das Gehirn aber optimal vor. Gute Lehrer ermutigen zur Feststellung von Wissenslücken. Sie sagen:
»Es gibt keine dummen Fragen«, oder wie der unvergessliche Gymnasialprofessor Bömmel in dem Film
Die Feuerzangenbowle
»Jetzt stellen wir uns mal ganz dumm«.
Aktivieren Sie die Vorfreude
: Welche Vorteile wird mir das Wissen bringen? Vielleicht mehr Sicherheit und Verständnis, mehr Beliebtheit und Anerkennung,
mehr Geld und Macht, ein Stein im Brett beim anderen Geschlecht? Das Interesse an einem neuen Wissensgebiet hängt entscheidend
von dem späteren Nutzen ab, den wir uns davon versprechen. Was uns nicht nützlich erscheint, macht keinen Sinn und langweilt.
Das Gehirn fährt seine Aktivität sofort herunter, und die Informationen gehen verloren. Der Nutzen sollte jedoch auch nicht
zu weit in der Zukunft liegen. Der alte Spruch »Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir« motiviert leider |42| nicht so stark wie die Aussicht auf eine sofortige Anerkennung, eine gute Note oder eine schnell eintreffende Belohnung.
Bevor wir aber so weit sind, uns über den Lernerfolg zu freuen, kommt die schwierigste Phase des Lernprozesses, die Informationsverarbeitung.
Exkurs
Wie funktioniert die Wahrnehmung, und gibt es spezielle Lerntypen?
Sinnesorgane wandeln physikalische Eindrücke aus der äußeren Umwelt in
elektrische Signale um, die das Gehirn weiterverarbeitet. Zu diesem Zweck
besitzen sie spezialisierte Zellen. Im Auge zum Beispiel reagieren diese Sinneszellen
auf unterschiedliche Wellenlängen des Lichtes (Farben), auf Bewegungen
von Objekten, wieder andere auf Kontraste von hell und dunkel etc.
Jede Reizung dieser Spezialzellen führt zu einem elektrischen Signal. Eine
angeschlossene Nervenzelle leitet es in das Gehirn. Jeder einzelne Wahrnehmungsaspekt
wird, nachdem er den Wichtigkeitstest im limbischen System
bestanden hat, an einer für ihn vorgesehenen Stelle in der Großhirnrinde
gespeichert (zum Beispiel optische Qualitäten an unterschiedlichen Stellen
im Hinterhauptslappen). Ein Gesamteindruck entsteht, wenn die verschiedenen
Regionen gemeinsam aktiv sind. Erst wenn auch Areale des vorderen
Stirnhirns mit aktiviert sind, wird die Wahrnehmung bewusst.
Haben Menschen einen
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