Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
versorgt sind, desto
besser läuft es.
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Rechner hochfahren durch Bewegung
Haben Sie schon einmal be merkt, dass Sie sich besser konzentrieren können, besser verstehen und behalten, wenn Sie innerlich einen Text mitsprechen,
wenn Sie mitschreiben oder Kaugummi kauen? Probieren Sie es aus! Es funktioniert – wissenschaftlich nachgewiesen. Nicht nur
die allgemeine Wachheit und Durchblutung wird gesteigert, sondern die Bewegungsnetzwerke der Hand- und Mundmuskulatur sind
sehr eng mit unseren höheren Verstandesleistungen verbunden, denn sie dienen dazu, deren Inhalte an andere weiterzugeben.
Wieder gilt die Regel: Je mehr Netzwerke mit einbezogen werden, desto aktiver ist das Gehirn und desto besser laufen die einzelnen
Lernschritte ab.
Ein voller Bauch studiert nicht gern
Wenn Sie Ihren Lernstoff besser verstehen wollen, sorgen Sie dafür, dass Sie leicht hungrig sind! Ihr Körper bereitet sich dann auf die bevorstehende Nahrungssuche
vor und verstärkt den Such- und Erwartungsmodus mit einer leicht verstärkten Dopaminausschüttung. Es denkt sich dadurch leichter.
Genug Energielieferanten
Parallel dazu brauchen Sie kleine Snacks, die Sie mit Eiweiß und langsamen Glukoselieferanten versorgen. Ideale Lernmahlzeit:
Magerjoghurt und eine halbe Banane. Fett reduziert die Tätigkeit der Nervenzellen. Trinken Sie genug, damit alle Nährstoffe
gut ins Gehirn gespült werden können.
So können Sie Informationen noch besser verarbeiten
Ältere und jüngere Gehirne unterscheiden sich in ihrer Informationsverarbeitungskapazität (bereits ab dem 25. bis 30. Lebensjahr
sprechen Hirnforscher von älteren Gehirnen!). Dafür gibt es ganz handfeste Gründe: Ältere Gehirne sind ausgereifter. Ihre
neuronalen Netze sind von überflüssigen Verbindungen befreit und das, was sich bewährt hat, ist sehr gut und stabil verdrahtet.
Jüngere Gehirne besitzen viele, aber lockere Verbindungen zwischen den Zellen. |46| Das macht sie schneller, wenn es darum geht, in einer großen Menge an dargebotenen Informationen neue Muster, Ähnlichkeiten,
Unterschiede oder Regeln zu erkennen. Hinzu kommt, dass ihre Wahrnehmungsfähigkeit (Augen, Ohren) oft besser ist, sie sich
gut konzentrieren können und der Arbeitsspeicher mehr Informationen gleichzeitig und etwas länger aktiv halten kann. Fachleute
sprechen von der »Merkspanne«: Die Anzahl der Informationseinheiten (Wörter, Bilder, Zahlen), die über einen gewissen Zeitraum
im Arbeitsgedächtnis (Teil des Kurzzeitgedächtnisses) behalten werden kann, ist größer. Man braucht nur mit Kindern Memory
zu spielen, um ihre Überlegenheit auf diesem Gebiet zu erleben! Auf der Ebene der Nervenzellnetzwerke bedeutet das, dass ein
jüngeres Gehirn auch sehr schnell neue Verbindungen zwischen einzelnen Netzwerken herstellen kann. Doch fehlt ihnen gelegentlich
die Vorerfahrung, in die die neue Information eingebettet werden und in ihrer ganzen weitreichenden Bedeutung erfasst werden
kann. Jüngere verstehen die Welt deshalb eher als eine Ansammlung vieler Fakten, aus denen sich erst nach und nach durch viele
Erfahrungen feste Netzwerke herauskristallisieren. Hier liegt der Vorteil älterer Gehirne. Wenn man beim Lernen sorgfältig
darauf achtet, vorhandenes Wissen einzubeziehen und darauf aufzubauen, verstehen sie viel besser die Zusammenhänge. Lernforscher
haben sogar festgestellt, dass die Menge des Vorwissens den Lernerfolg (die Menge der gelernten Informationen) ganz entscheidend
beeinflusst. »Wer hat, dem wird gegeben« heißt hier: Wer bereits viele gut ausgebaute Informationsnetzwerke besitzt, kann
neues Wissen gut und vielfältig verankern und dadurch besser verstehen, besser behalten und besser nutzen. Der Nachteil älterer
Gehirne: Alles dauert ein wenig länger, denn manchmal müssen auch ungültig gewordene Strukturen aufgelöst werden, damit ein
neues Verständnis entsteht. Die Fachbegriffe für diese unterschiedlichen Verhältnisse im Gehirn lauten fluide Intelligenz
bei Jüngeren und kristalline Intelligenz bei Älteren.
Wie kann man die Informationsverarbeitung nun in jeder Altersgruppe unterstützen?
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Vorwissen aktivieren
Zu einem bestimmten Thema bereits etwas zu wissen, fördert die Anschlussfähigkeit und damit das Verständnis. Vor dem eigentlichen
Lernen stellt man sich ein paar wichtige Fragen: Was weiß ich schon alles zu dem Thema, mit dem ich mich gleich beschäftige?
Welche
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