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Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft

Titel: Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Schonert-Hirz
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gemacht hat – freiwillig und selbst herbeigeführt. Denn
     sobald man dazu gezwungen wurde, ist die Erfahrung nicht gänzlich positiv.
    Bei manchen Menschen reichen wenige angenehme Erlebnisse, um eine Lernerfahrung im Gehirn einzubrennen: Es gibt etwas Besseres
     als singen oder verliebt sein – ein stoffliches oder nichstoffliches Suchtmittel, das diese Gefühle intensiver, müheloser
     und schneller herstellt. Kokain zum Beispiel wirkt 20-mal stärker als ein angenehmer menschlicher Kontakt. Alle Begleitumstände
     dieser lustspendenden Situationen prägen sich dem aufnahmefähigen Gehirn mit ein. Je häufiger dieses stimulierende Verhalten
     wiederholt wird, desto fester werden die dazugehörigen Netzwerke ausgebildet. Dann reicht vielleicht irgendwann nur der Gedanke
     an das Suchtmittel, um ein heftiges unbezwingbares Begehren nach ihm auszulösen. Gleichzeitig reduziert das Gehirn die Anzahl
     der Dopaminrezeptoren. Dadurch wirken anschließend normale Vorfreude, Neugier, normale Lustspender und Befriedigungen vergleichsweise
     schal und lassen dem Betroffenen nur noch den einen Weg offen – die Beschaffung des Suchtmittels oder der Gelegenheit zum
     Suchtverhalten. Die Folgen entwickeln sich bei allen Süchten nach einem ähnlichen Schema. Die Dosis muss erhöht werden, um
     den angestrebten Effekt zu erzielen, und kann im Gehirn seine zerstörerischen Nebenwirkungen entfalten. Durch die ständige
     Beschäftigung damit, dass die eigene Sucht befriedigt wird, ist der Verhaltensspielraum stark eingeschränkt: Soziale Kontakte,
     Essen, Körperpflege, Arbeit und Schlaf |67| kommen zu kurz. Ein normales produktives Leben ist nicht mehr möglich. Versucht man, sich der Droge zu entziehen, entstehen
     Nervosität, Ängste, Unruhe und ein unwiderstehlicher Drang (Craving) weiterzumachen, um sich zu beruhigen und wieder gut zu
     fühlen. Nicht jedes Gehirn ist gleichermaßen gefährdet, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Gewisse genetische Konstellationen
     machen es anfällig, darunter eine schwach ausgeprägte Kontrolle von Handlungsimpulsen. Gefährdet sind besonders Menschen,
     die nicht die Chance hatten herauszufinden, wie sie ihr Aktivitätsbedürfnis, ihre Lernfähigkeit, ihre Power und Neugier in
     sinnvolle und gesunde Bahnen lenken können. Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und Therapieeinrichtungen stehen jedoch jedem
     offen, der den mühevollen Weg zurück in die Gesundheit antreten möchte.

Die Zukunft des Lernens
    Wir werden in Zukunft mehr denn je mit Lernen beschäftigt sein. Schon heute kann man beobachten, wie sich die Methoden dafür
     verändern. Auch die Lehrenden lernen dazu: Das Dozieren einer Person im Frontalunterricht ist nur noch eine von vielen Formen
     der Wissensvermittlung. Selbstlernen, exploratives (entdeckendes) Lernen, projektbezogenes Lernen, Learning by Doing im Experiment
     oder in der praktischen Anwendung sind Lernformen, die uns stärker mit dem Sinn des Lernstoffes, mit unserer Neugier und der
     Freude des gemeinsamen Tuns in Kontakt bringen. Selbstverantwortung, Eigeninitiative, Kreativität und Entdeckerfreude gehören
     zum neuen Lernen dazu. In einem Theaterspiel, mit der Durchführung von Befragungen oder der Gestaltung von Unterrichtseinheiten
     werden Informationen in einer großen Vielfalt von Nervenzellnetzwerken verankert und tragen auf lebendige Art und Weise dazu
     bei, den Wissensschatz zu erweitern. »Das kleinste Gramm eigener Erfahrung ist mehr wert als Millionen fremder Erfahrungen«,
     sagte bereits Lessing.
    |68| An Bildungsangeboten herrscht kein Mangel. Überall gibt es Tagungen, Kurse und Weiterbildungsevents, die unserem Bedürfnis
     nach menschlicher Begegnung, gegenseitigem Austausch, nach Abwechslung und vielgestaltiger Anregung aller Sinne entgegenkommen.
     Elektronische und Printmedien bieten Information zu geringen Kosten. Doch jetzt die Gretchenfrage: Wie halten Sie es damit?
     Haben Sie einen Vorrat an Bildungswünschen? Haben Sie einen Plan, was Sie in Zukunft noch alles lernen möchten oder sollten,
     um Ihr Gehirn lebendig und gesund zu halten? Pflegen Sie Ihr Neurokapital! Lassen Sie es arbeiten und mehren Sie Ihr geistiges
     Vermögen!

|69| Entscheidungsfreude: Leichter wissen, was man wirklich will
    Täglich haben wir unendlich viele Entscheidungen zu treffen, banale und schwerwiegende, Entscheidungen, die nur für die nächsten
     Minuten bedeutend sind, und andere, die unser ganzes Leben verändern können. Welches Duschgel

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