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Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft

Titel: Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Schonert-Hirz
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Spiegelneurone weiß man, dass sie besonders heftig feuern, wenn man die beobachtete Handlung parallel
     selbst ausführt. Die Forscher vermuten, dass hierin auch eine der wichtigsten Aufgaben dieser Zellen besteht. Sie ermöglichen
     das nachahmende Lernen, das schon bei Neugeborenen beginnt. Abgeschaute Mundbewegungen bereiten auf die Sprachfähigkeit vor,
     nachgemachte Bewegungen trainieren Alltagsfertigkeiten. Je jünger der Mensch, umso weniger kann er den Imitationsimpuls unterdrücken
     und umso leichter lernt er ganz beiläufig durch Zuschauen. Auch Erwachsene profitieren immer noch von Vorbildern in ihren
     Teams. Sie müssen nur ein wenig länger üben. Menschen, die für uns wichtig sind, betrachten wir sehr intensiv. Die Bahnen
     der inneren Spiegelung werden dadurch häufig genutzt und durch Lernvorgänge verstärkt. Vielleicht werden ältere Ehepartner
     deshalb einander immer ähnlicher.
     
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Spiegelneurone für kluge Teamleitung
Die Führungskompetenz ei nes Teamleiters hängt vom Zusammenspiel der folgenden Fähigkeiten ab: Empathie für jedes einzelne Teammitglied, Wissen über
     die Teamkultur und ein gutes Gedächtnis. Mit ihnen kann der Teamleiter abschätzen, ob alle Rollen im Team gut besetzt sind
     und wie er mit geschickter Aufgabenverteilung seine Leute motiviert. Er spürt, wenn Unstimmigkeiten herrschen, und sorgt für
     Klärung und fairen Ausgleich. Diese Fähigkeit, Gedanken, Absichten und Motive anderer zu verstehen, beruht auf den Verbindungen
     der Spiegelneurone zu den höheren Gehirnzentren des Stirnhirns und dem Gedächtnis. Man nennt sie Theory-of-Mind-Fähigkeiten
     (ToM). Sie entwickeln sich ab dem Alter von circa vier Jahren und werden mit zunehmendem Alter immer besser, da man auf einen
     größeren Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Wer darin geübt ist, scheint Gedanken lesen zu können und ein guter Alltagspsychologe
     zu sein. Stimmen auch noch die praktischen Skills wie Fachwissen, Kommunikationsfähigkeit, Selbstorganisation und Stressresistenz,
     dann haben Sie den idealen Chef beziehungsweise die ideale Chefin.
    Erfolgreiche Teamführer können in jedem sozialen Gefüge die unterschiedlichen Gedankengänge und Absichten vorausberechnen
     und daraufhin den richtigen Ton anschlagen, die richtigen Dinge aussprechen und veranlassen. Die komplexen Berechnungsvorgänge
     dazu überlassen sie ihrem automatischen Rechenmodus der Intuition (siehe dazu im Kapitel »Entscheidungsfreude« Seite 75).
     Sie haben gemerkt, dass sie sich darauf verlassen können, und setzen diese soziale Begabung ein, um viele Menschen zu beeindrucken,
     zu überzeugen und zu führen. Das ist im guten wie im schlechten Sinne möglich, wie die Geschichte gezeigt hat.
    Praxis-Tipp Trainieren Sie Ihre Theory-of-Mind-Fähigkeit
    Wann immer Sie einen unbekannten Menschen treffen, spielen Sie einmal »Wahrsager« und raten Sie einfach drauflos: Welchen
     Vornamen hat er/sie? In welcher Art von Familie ist er/sie aufgewachsen? Auf dem Land |147| oder in der Stadt? Wo steht er/sie in der Geschwisterreihenfolge? Welche Schulbildung? Welcher Beruf? Verheiratet? Kinder?
     Welches Auto fährt er/sie? Farbe? Lieblingsessen? Lieblingsmusik? Versuchen Sie später, so viel wie möglich herauszubekommen.
     Sie werden erstaunt sein, wie viele Treffer Sie haben. Variation: Zwei Unbekannte setzen sich einander gegenüber und erzählen
     sich jeweils die bisherige Lebensgeschichte des anderen. Unsinn, das kann man doch gar nicht wissen? Die Daten nicht, aber
     erstaunlich viele Fakten stimmen. Ihre Spiegelneurone haben sie Ihrem Gegenüber »angesehen«.
    Wir haben die Spiegelneurone als die wichtigsten Akteure unserer sozialen Fähigkeiten kennen gelernt. Betrachten wir nun den
     Mechanismus, der uns immer wieder den anderen in die Arme treibt und auch dort hält.
    Bindungsmotivation und -festigung
    Ganz grundsätzlich sind wir immer und überall daran interessiert, nette Menschen näher kennen zu lernen. Dazu nutzt das Gehirn
     unser allgemeines Motivationssystem mit den beliebten Botenstoffen Dopamin und Endorphinen und hat ein spezielles Bindungssystem
     erfunden, das uns mit den Botenstoffen Oxytocin, Prolactin und Vasopressin beeinflusst. Wie kommt es nun zu unserer Sehnsucht
     nach anderen?
     
    Bindungsmotivation
»Wenn du um vier Uhr zu Besuch kommst, kann ich um drei Uhr anfangen glücklich zu sein«, sagt der kleine Prinz von Antoine
     de Saint-Exupéry und drückt damit auf rührende Art und Weise

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