Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
Tag eine gute Tat für einen Kollegen, der nichts davon ahnt; Witze erzählen (das Suchen nach der Pointe setzt Dopamin
frei!) etc. Jacqueline Rieger hat ein Buch über den Spaßfaktor geschrieben, das ich zur weiteren Anregung hier empfehle.
So festigen Sie die Bindung im Team
Musik, Tanz, Rhythmus, Ge bete und rituelle Handlungen stimulieren die Spiegelneurone und finden sich deshalb in allen Kulturen. Heute erfinden wir
immer wieder moderne Formen. Planen Sie regelmäßig kleine angenehme Rituale: gemeinsame Kaffeerunden, Essen oder Besuche von
beruflichen oder privaten Veranstaltungen (Theater, Kino, Konzert etc.), Weiterbildungen, Jahrestage, Geburtstage etc. Schon
immer nutzen Menschen Rituale, um in den wohltuenden und innerlich stärkenden Genuss der erlebten sozialen Resonanz und der
gemeinsamen Aufmerksamkeit zu kommen. Sie schaffen Sicherheit und verstärken die Bindung der Menschen untereinander. Da, wo
sie verloren gehen, fühlen Menschen sich entwurzelt und leiden verstärkt unter negativen Gefühlen.
Eine weitere wichtige Art, die Verbindung zu stärken, ist die Verständigung über den Sinn der gemeinsamen Arbeit. Über unser
Abstraktionsvermögen können wir die Kraft der Bindung auch symbolisch durch unsere Gedanken erleben. Wenn wir verstandesmäßig
einem Ziel zustimmen können, da es auch unsere eigenen Ziele enthält und unsere eigenen Werte berücksichtigt, fühlen wir uns
verbunden. Wir sind durch unsere Tätigkeit dann Teil eines größeren Ganzen. Dieses Sinnerleben wurde schon in den 1970er Jahren
von verschiedenen Gesundheitswissenschaftlern als äußerst stabilisierend, stressreduzierend und gesundheitsfördernd beschrieben.
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Kultivieren Sie Vertrauen
Vertrauen bedeutet, dass man anderen gute Absichten unterstellt und ihnen deshalb Entscheidungen über so Wichtiges wie Geld,
Gesundheit oder Kinder überlässt. Man fühlt sich bei ihnen sicher und erwartet, dass sie sich zu unseren Gunsten verhalten
beziehungsweise uns jedenfalls nicht schaden werden. In einem aufsehenerregenden Experiment der Wirtschaftswissenschaftlichen
Abteilung an der ETH Zürich wurde die Wirkung von Oxytocin auf das Vertrauen bestätigt. Versuchspersonen wurden in diesem
Experiment mit Oxytocin-Nasenspray behandelt. Ergebnis: Unter dem Einfluss des Bindungshormons hatten sie erheblich stärkeres
Vertrauen, das heißt, sie überließen Treuhändern ihr Geld in der Annahme, diese würden schon das Richtige damit anstellen.
Viele beängstigte natürlich das Manipulationspotenzial, das in dieser Substanz schlummert. Doch (glücklicherweise) kann man
Oxytocin nicht einfach jemandem in den Kaffee schütten, es muss über eine Vene oder über die Nasenschleimhaut direkt ins Gehirn
gelangen. Darüber hinaus betonen die Forscher, dass auch ein oxytocinbeeinflusstes Gehirn auf seine Erfahrungen zurückgreift.
Wer sich bisher kein Vertrauen verdient hat, wird es auch jetzt nicht bekommen.
Es bleibt Ihnen im Team deshalb erst einmal nichts anderes übrig, als sich das Vertrauen der anderen zu verdienen durch
Verlässlichkeit:
Zusagen werden eingehalten.
Akzeptanz:
Man lässt auch andere Meinungen gelten, auch wenn man nicht zustimmt.
Offenheit:
Man sagt ehrlich, was man denkt, ohne dabei zu verletzen.
Glaubwürdigkeit:
Man lebt Forderungen und Überzeugungen auch konsequent selbst.
Vertrauen ist darüber hinaus ein ausgezeichneter Stresspuffer und wirkt sich damit positiv auf alle Aspekte der Zusammenarbeit
im Team aus.
|152| Praxis-Tipp Organisieren Sie regelmäßig Business-Massage
Eine einfache Art, Oxytocin freiszusetzen und damit Angst und Stress zu reduzieren, ist die sanfte Rücken- und Nackenmassage.
Massage ist sogar wirksamer als gutes Zureden, so tröstend und unterstützend es auch gemeint ist. Die heute bereits schon
recht verbreitete Business-Massage in der Mittagspause durch einen ambulanten Massagedienst ist also sehr sinnvoll und nützlich,
um Stressbelastungen zu entschärfen.
Empathie, Bindung und Vertrauen schweißen ein Team zusammen. Doch wir verfügen darüber hinaus über die Fähigkeit der Kommunikation
durch Sprache. Sie ist das höchstentwickelte Bindungstool, das es gibt. Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wie es sich entwickelt
hat und wie Sie es noch besser einsetzen können, um Bindungen in Teams zu stärken.
Kommunikation durch Sprache
Die ersten Erfahrungen macht jeder von uns mit dem sogenannten Ammenton, der sich in allen
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