Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
privat) hat.
Ich habe konkrete Verbesserungsvorschläge, die ich anschließend anbringe. Ich bitte den anderen auch um Vorschläge, und wir
»verhandeln« über einen Kompromiss.
Niemand braucht sich zu entschuldigen oder zu schämen, weil aus gutem Grund gerade etwas anderes für ihn wichtiger ist oder
er bestimmte Umstände nicht mehr weiter aushalten möchte. Wenn man etwas tut, ohne wirklich dahinterzustehen, entsteht viel
eher Misstrauen.
Erst wenn die offene Kommunikation mit eindeutigem Nein und konstruktiver Kritik auf Dauer keine Besserung bringt, sollte
eine Trennung in Erwägung gezogen werden. Doch bereiten Sie sich darauf vor. Denn egal wie schlimm es schon vorher war, Trennung
ist immer auch ein wenig schmerzhaft oder zumindest von ein wenig Wehmut begleitet. Das löst Stress aus und hilft uns, aktiv
zu werden, um die Trennung zu gestalten.
|162| Trennung aktiv gestalten
Sind Sie derjenige, der eine Veränderung anstrebt, dann schleichen Sie sich nicht von dannen, sondern gestalten Sie die Trennung
aktiv. Gewinnen Sie Mut und Festigkeit, indem Sie Ihre Entscheidung noch einmal sorgfältig durchdenken, und rechnen Sie damit,
dass andere gegen eine Trennung rebellieren, denn sie erleben ja auch den Trennungsschmerz.
Bereiten Sie den Moment der Trennung gut vor: Wählen Sie einen passenden, möglichst neutralen Ort. Erwarten Sie heftige emotionale
Reaktionen bei sich und dem anderen, ist es sinnvoll, Beobachter in der Nähe zu haben. Unter ihren Augen behalten alle besser
die Kontrolle über ihr Verhalten.
Würdigen Sie die Vergangenheit, bedanken Sie sich in angemessener Form, vielleicht sogar mit einem passenden Geschenk.
Sprechen Sie die Gründe für die Trennung an, drücken Sie Ihren Schmerz aus und formulieren Sie die neuen Möglichkeiten, die
sich für die Beteiligten nun ergeben.
Ziehen Sie einen klaren Schlussstrich, und verlassen Sie den Raum.
Versprechungen über mögliche Fortsetzungen der Beziehung sind üblich, führen aber meistens zu nichts. Wenn sie von den Beteiligten
erwünscht werden, ergeben sie sich später von selbst.
Nach der Trennung
Stellen Sie sich dem Trennungsschmerz. Erzählen Sie einer geeigneten Person davon oder schreiben Sie alles auf. Wenn Sie richtig
traurig sind, dann seien Sie es auch. Weinen Sie, leiden Sie, suchen Sie sich eine Schulter zum Anlehnen. Lenken Sie sich
nicht ab, sondern wählen Sie sinnvolle Beschäftigungen, bei denen Sie Ihren Gedanken |163| noch eine Weile nachhängen können: Aufräumen, Ablage, Sport oder ein Spaziergang. Sobald Sie das Gefühl haben, genug gelitten
zu haben, gönnen Sie sich etwas als Trostpflaster, das keinen Alkohol und nicht zu viele Kalorien enthält und nicht zu teuer
ist. Der beste Trost jedoch sind neue Ideen, die die Vorfreude wieder entfachen. Suchen Sie nach neuen Anregungen, aktivieren
Sie Hobbys, Freunde und Bekannte und schmieden Sie Pläne. Das Leben geht immer weiter.
In allen Kulturen gibt es sogenannte Übergangsrituale, die Trennungen größerer oder kleinerer Art einen festen Rahmen geben.
Anfang und Ende sind damit klar definiert. Dieser Rahmen schützt vor unterschwelligem Fortbestehen der Trauer, des Trennungsschmerzes
oder der Angst vor Neuem, was auf Dauer zu psychosomatischer Erkrankung führen kann. Die Rituale haben häufig den Charakter
eines Festes und finden immer in Gemeinschaft statt. Durch verschiedene Genüsse (Speisen, Lichter, Musik und Tanz) wird Trost
gespendet, die Gemeinschaft trägt und stützt den Betroffenen und begleitet ihn ein Stück weit in den neuen Lebensabschnitt.
Trennungskompetenz bedeutet heute, sich selber ein wenig von dieser Kultur zu schaffen. Setzen Sie sich beispielsweise am
Ende der Ferien noch einmal gemütlich als Familie, Paar oder Freundesgruppe zusammen. Gehen Sie zum Abschluss eines Projektes
gemeinsam essen oder Kaffee trinken, oder bereiten Sie sich mit einem kleinen Wochenabschlussritual (Einkaufen, Sport, Kino)
auf das bevorstehende Wochenende vor. Gelegentlich hört man von Paaren, die nach ihrer Scheidung noch einmal eine Party geben
und damit das Ende der Beziehung und den Anfang eines neuen Lebensabschnittes begehen.
Teams in der Zukunft
In aufregenden und unübersichtlichen Zeiten rücken die Menschen wieder enger zusammen – vermutlich zu Hause vor dem Fernseher.
Der Zukunftsforscher Horst Opaschowski verfolgt die Liebe zum |164| Fernsehen seit Jahrzehnten. Es hat sich den ersten Platz in den
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